Toggenburg

Erweiterung des ÖV-Netzes in Kirchberg vorerst nicht möglich

Aufgrund hoher Kosten und regionaler Konkurrenz ist ein Ausbau des ÖV in Kirchberg aktuell nicht realisierbar. Innovative Lösungen werden jedoch geprüft.

Blick auf die Gemeinde Kirchberg (SG).
Blick auf die Gemeinde Kirchberg (SG). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Kirchberg bekannt gibt, zeigt sich nach verschiedenen Versuchen und umfassenden Abklärungen, dass ein weiterer ÖV-Ausbau in der Gemeinde Kirchberg derzeit nicht realistisch ist. Die Wünsche nach einer Erweiterung des öffentlichen Verkehrsnetzes stehen in Konkurrenz zu den Wünschen anderer Gemeinden in der Region.

Auch die wirtschaftliche Tragbarkeit spielt beim Ausbau des ÖV-Netzes eine grosse Rolle. Diese wird nicht nur von der Gemeinde, sondern auch vom Kanton bestimmt, der einen grossen Teil der Finanzierung übernimmt.

Ein Beispiel für diese Herausforderungen war die potenzielle Busverbindung von Bazenheid nach Uzwil. Diese ist gescheitert aufgrund einer unzureichenden Unterstützung aller betroffenen Gemeinden. In diesem Projekt wäre ebenfalls die Erschliessung Zwizach ab Bahnhof Bazenheid vorgesehen gewesen.

In diesem Gebiet befinden sich unter anderem der ZAB, die rwt, die Landi und die Suttero AG. Auch eine Erschliessung des Gebietes Zwizach mit einer Verlängerung der Buslinie Wil–Stelz hat sich als nicht realisierbar herausgestellt.

ÖV-Integration des Schulbusses nicht umsetzbar

Der Versuch, den Schulbus von Müselbach in den ÖV-Fahrplan aufzunehmen, wurde ebenfalls geprüft. Dabei zeigte sich, dass die ÖV-Anforderungen zu erheblichen zusätzlichen Kosten führen würden.

So müsste die Anzahl der Kurspaare beispielsweise von aktuell drei auf rund zehn ausgebaut werden. Der Busbetrieb müsste zudem auch während der Schulferien stattfinden. Für die Schulkinder würden zudem neu Abonnementskosten anfallen.

Weiter müsste bei der neuen Linie ein Mindestkostendeckungsgrad von 30 Prozent erreicht werden. Der Kanton geht jedoch von einem Kostendeckungsgrad von höchstens zehn Prozent aus. Nicht nur müsste der Kanton dieses Angebot mitfinanzieren, die verbleibenden Zusatzkosten müssten von der Gemeinde getragen werden.

Somit hat sich herausgestellt, dass ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs im klassischen Sinne in der Gemeinde Kirchberg in den kommenden Jahren nicht umsetzbar ist. Dennoch wird der Gemeinderat die Entwicklung innovativer Modelle weiterhin beobachten und prüfen, ob neue Lösungen für den öffentlichen Verkehr in der Gemeinde realisierbar sind, sollten sich entsprechende Möglichkeiten ergeben.

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