Simon Weder: «UBN ist einfach mein Stammverein»
Simon Weder gehört mit seinen 32 Jahren zum erfahrenen Kern bei Unihockey Bassersdorf Nürensdorf (UBN). Aufhören will der ehemalige NLA-Spieler aber noch nicht.

Es ist Montag, kurz nach sechs. Simon Weder sitzt in einem Winterthurer Café und geniesst ein Feierabendbier, heute steht kein Training auf dem Programm.
«Als Kind wollte ich eigentlich immer Tennisprofi werden.»
Sein Verein, der Unihockeyclub Bassersdorf Nürensdorf (UBN), wird es dem Stürmer sicherlich danken, dass er sich in seiner Jugend doch noch umentschieden hat.

«Hier in Winterthur hat meine Unihockey-Karriere angefangen», erinnert er sich zurück.
Zum HC Rychenberg fand der gebürtige Brüttemer aus Plausch am Sport, nachdem er im Schulsport am Winterthurer Gymnasium auf den Verein aufmerksam wurde.
Junioren-Stufe bei UBN
Es dauerte nicht lange, bis er sich dem Verein Fireball Nürensdorf anschloss, der später mit Bassersdorf zum heutigen UBN fusionierte.
«Ich muss gestehen, dass der Wechsel damals doch eher pragmatisch war. Nürensdorf war einfach näher.»
Bereut hat der 32-Jährige seine Entscheidung aber nie. So habe er sich direkt wohlgefühlt.

Auch heute noch gehören die Unihockey-Kollegen zu seinem engsten Freundeskreis «UBN ist einfach mein Stammverein.»
So war es auch keine Überraschung, dass Simon Weder dort die Junioren-Stufe durchlief und den Nachwuchs dort selbst eine Zeit lang trainierte.
NLA beim HC Rychenberg
Bei den Aktiven angekommen stand da noch etwas anderes auf der Wunschliste: die NLA.
«Beim HC Rychenberg habe ich diese Möglichkeit erhalten und sie wahrgenommen.»
Zu 100 Prozent zugesagt hat es ihm aber nicht. «Der Aufwand war sehr gross und ich bin weniger zum Spielen gekommen.»
Zwei Kreuzbandrisse später ist Simon Weder wieder «nach Hause» zurückgekehrt, zu UBN.

Heute gehört der Stürmer zum erfahrenen Kern der Mannschaft und übernimmt gerne auch mal die Verantwortung, indem er sich mit einer Ansage vor das Team stellt.
«Wenn es um Sport geht, werden die Feedbacks auch mal etwas emotionsgeladener und unkonstruktiver», schmunzelt der 32-Jährige.
«Vor allem die jüngeren Spieler sind aber froh, auf diese Weise wachsen zu können.»
Alt fühlt er sich noch nicht, im Gegenteil. «Das Messen mit den Jungen hält mich selbst auch frisch. Ich möchte auch diesbezüglich ein Vorbild sein und mich nicht auf der Erfahrung ausruhen.»
Ein Karriereende liegt für Simon Weder dennoch nicht mehr in allzu weiter Ferne.

«Wir haben in den letzten Jahren stark in den Nachwuchs investiert. Das zahlt sich jetzt aus.»
Das Zepter an die jüngere Generation abgeben will er in diesem Moment aber doch noch nicht ganz. Mindestens eine weitere Saison wird noch gespielt.
Playoff-Finale gewinnen
Was kommt nach Unihockey? «Das habe ich mir ehrlich gesagt gar noch nie überlegt.»
Als Trainer sieht er sich schon mal nicht. «Einerseits könnte ich nicht einfach tatenlos zuschauen, andererseits wäre ich taktisch viel zu schlecht», sagt er lachend.

Am liebsten würde er sich von seiner Unihockey-Karriere mit einem Titel verabschieden.
«Wenn ich das Drehbuch selbst schreiben könnte, würden wir den Playoff-Finale gewinnen.»
Gut aufgestellte Mannschaft
Von diesem Ziel war UBN in der letzten Saison nicht mehr allzu weit entfernt.
Das erste Spiel hat man gewonnen, ehe der Spielbetrieb frühzeitig abgebrochen wurde.
Wie sieht es kommende Saison aus? «Als Aussenstehender würde man sagen, dass wir mindestens dasselbe erreichen müssten, wie letzte Saison.»

Die Mannschaft sei noch nie so gut aufgestellt gewesen wie in diesem Jahr.
«Ich sehe allerdings genau darin die Gefahr, dass man als junge und euphorische Mannschaft schnell die Bescheidenheit verliert», erklärt Simon Weder.
«Wir mussten uns den Erfolg immer verdienen. Diese Mentalität zu wahren, wird jetzt unsere Aufgabe sein.»
Nur weil man die Liga überrascht hat und die Mannschaft auf dem Papier siegessicher wirkt, heisse das nicht, dass man wieder auf denselben Höhenflug aufsteigt.
«Wir haben noch kein Saisonziel definiert, aber wir werden uns sicherlich unseren Weg Schritt für Schritt nach oben kämpfen, so weit es eben geht.»