Tempo 30 auf der Seftigenstrasse nur vom Sandrain bis zur Grünau
Ab 2027 wird auf der Seftigenstrasse Tempo 30 gelten – aber nur im engsten Ortskern von Wabern. SP und Grüne möchten mehr. Gemeinderat und Parlament sagen Nein.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Seftigenstrasse soll zwischen Sandrain und Grünau Tempo 30 eingeführt werden.
- Die neue Tramstrecke nach Kleinwabern wird liebevoll gestaltet, aber Tempo 50 bleibt.
- Das gab im Könizer Parlament zu reden.
Voraussichtlich ab dem Jahr 2027 wird das Nüni-Tram bis nach Kleinwabern fahren.
Entlang der 1,4 Kilometer langen Gleisverlängerung sind vor der neuen Endstation «Kleinwabern» zwei neue Haltestellen geplant: «Bächtelenpark» und «Lindenweg». Wer in diesem Abschnitt der Seftigenstrasse lebt, darf sich auf den öV vor der Haustür freuen.
Doch während im alten Dorfkern zwischen Sandrain und Grünaukreisel gleichzeitig mit der Tramverlängerung Tempo 30 eingeführt wird, will die Projektorganisation zwischen Grünaukreisel und Kleinwabern bei Tempo 50 bleiben.
Die Motion von SP und Grünen fordert den Gemeinderat auf, sich «mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln» dafür einzusetzen, dass die Tempo-30-Zone bis zur neuen Endstation verlängert wird.
Erstunterzeichnerin ist Isabelle Steiner (SP). Ihr Argument: Tempo 30 reduziert Unfälle und kann gegenüber Tempo 50 den Lärm halbieren. Das sei vor allem in der Nacht wichtig, sagt Isabelle Steiner. Immerhin leben an diesem Streckenabschnitt etwa 1000 Personen.
Der Gemeinderat will abwarten
Bei der letzten Parlamentssitzung im Mai konnten sich SP und Grüne nicht durchsetzen. Die Motion wurde abgelehnt.
Auch der Gemeinderat empfahl ein Nein. Er bezog sich dabei auf die Argumente der Projektorganisation: Das Tram hätte bei Tempo 30 länger, ebenso gäbe es einen «Fahrzeitverlust» für den Privatverkehr.
Der Gemeinderat gab noch etwas anderes zu bedenken.
Es gebe bereits Einsprachen gegen Tempo 50 auf der Strecke Grünau – Kleinwabern, schrieb er in seiner Antwort. Sie würden vom Bundesamt für Verkehr juristisch beantwortet. So könne im normalen Verfahren beantwortet werden, ob Tempo 30 auf der Verlängerungsstrecke eventuell doch noch eingeführt werde.
Würde sich hingegen der Gemeinderat jetzt aktiv für Tempo 30 einsetzen, wäre dies eine Projektänderung, die neu aufgelegt werden müsste. Und das – so warnte der Gemeinderat – bedeute eine «grössere zeitliche Verzögerung» des ganzen Projektes.