Wabern

Zwei Riesen-Insektenhotels empfangen künftig Trams in Kleinwabern

Keystone-SDA Regional
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Köniz,

Die Gemeinde Köniz hat sich etwas Spezielles einfallen lassen für die Gestaltung der künftigen Tramwendeschlaufe des verlängerten Berner Nüni-Trams nach Kleinwabern: Am Zugang zu diesem künftigen ÖV-Knoten wird sie ein Riesen-Insektenhotel aufstellen.

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Das 9er-Tram an der Haltestelle Wankdorf. - Bernmobil.ch

Wie der Könizer Planungs- und Verkehrsdirektor Christian Burren am Dienstag in Köniz vor den Medien bekanntgab, besteht dieses Hotel aus zwei fünfzehn Meter hohen Türmen. Sie werden 130'000 Löcher für Insekten aufweisen, aber auch Platz für Vögel und Fledermäuse bieten.

Die beiden Holztürme mit einem Kern aus Stahl neigen sich an der Spitze gegeneinander zu und schaffen damit so etwas wie ein Tor. Durch dieses Portal werden dereinst die Trams von der Seftigenstrasse her auf die Tramwendeschlaufe zurollen.

Es gehe mit diesen beiden Türmen darum, die wegen der Bautätigkeit in Wabern verloren gegangenen oder gehenden Flächen für dieese Tiere von der Horizontalen in die Vertikale zu versetzen, sagte Burren.

Die Gemeinde Köniz plant auf dem Gelände dieses künftigen Knotens des öffentlichen Verkehrs auch eine poetische Installation namens «Umweg». Gemeint ist eine begehbare Schlaufe. «Der Umweg ist das Gegenspiel zum möglichst nahtlosen, auf grösstmögliche Effizienz ausgerichteten öV-Takt», schreibt die Gemeinde in Presseunterlagen.

Burren trat vor die Medien, weil der Könizer Gemeinderat den Könizer Anteil an der Finanzierung des öV-Knotenpunkts Kleinwabern genehmigte. Die Vorlage muss nun vor das Könizer Lokalparlament, das voraussichtlich am 14. März darüber entscheiden wird.

Der Könizer Anteil an den Totalkosten von 4,3 Millionen Franken beträgt voraussichtlich 0,86 Millionen. Gut die Hälfte davon will die Gemeinde der Spezialfinanzierung «Ausgleich von Planungsvorteilen» entnehmen. Nur 370'000 Franken sollen somit mit Steuergeldern der derzeit finanziell klammen Agglomerationsgemeinden gedeckt werden.

2014 sagte das Könizer Stimmvolk Ja zur Verlängerung des Berner Nüni-Trams von Wabern nach Kleinwabern und bewilligte den entsprechenden Kredit. Wie Burren sagte, umfasste diese Vorlage die Kosten für den Bau des öV-Knotens aber nicht.

Von einem öV-Knoten sprechen die Gemeinde Köniz, der Kanton Bern und die BLS, weil bei der neuen Tramwendeschlaufe das Tram Nummer 9 auf die Berner S-Bahn, die Bernmobil-Linie von Wabern nach Niederwangen und auf die Postautolinie nach Niedermuhlern treffen wird. Die BLS baut am südlichen Ende der Tramwendeschlaufe eine neue Bahnhaltestelle.

Auch der Bund beteiligt sich an den Kosten für die Tramverlängerung und den neuen öV-Knotenpunkt. Alle Gelder für die Tramverlängerung und den öV-Knoten sind gesprochen - der Könizer Anteil bildet laut Burren «den letzten Puzzlestein». Das Könizer Geld fliesst in die Erschliessung der Tramwendeschlaufe für den Fuss- und Veloverkehr, in die Möblierung und in die ökologischen Ausgleichsmassnahmen, zu denen das Insektenhotel gehört.

Das Land, auf dem die Tramwendeschlaufe erbaut werden soll, gehört derzeit noch der Familienstiftung Balsigergut. Es gebe Signale, dass sich die Stiftung und die Gemeinde auf eine Lösung einigen könnten, sagte Burren dazu.

Im Sommer dieses Jahres soll die Planauflage für die Tramverlängerung und die Tramwendeschlaufe über die Bühne gehen. Ab 2025 soll gebaut werden und Ende 2026 das erste Tram durchs Portal des Insektenhotels rollen.

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