Malters plant eine Optimierung des Gemeindeführungsmodells
Wie die Gemeinde Malters berichtet, möchte sich der Gemeinderat künftig noch stärker als bisher auf politisch-strategische Aufgaben konzentrieren.
Der Malterser Gemeinderat hat sich Gedanken über die Zukunft gemacht. Dabei wurden insbesondere die Gemeindeorganisation und die Führungsgrundlagen der Gemeinde analysiert und weiterentwickelt.
Bei der Überprüfung der Gemeindeorganisation wurde Malters durch die Unternehmensberatung HSS aus Sursee extern begleitet.
Obwohl die Zusammenarbeit im Gemeinderat und in der Verwaltung insgesamt als gut wahrgenommen wird, zeigten sich Verbesserungsmöglichkeiten, insbesondere auch im Hinblick auf die künftige Besetzung der einzelnen Gemeinderatsmandate.
Optimierungsmöglichkeiten sieht der Gemeinderat hauptsächlich bei der der Aufgabenzuordnungen im Gemeinderat, was zu einer Angleichung der Gemeinderatspensen führt.
Operatives Führungsmodell in Malters
Dies wiederum wertet der Gemeinderat als wichtige Massnahme um das Amt als Gemeinderat für einen breiten Kandidatenpool attraktiv zu halten.
Zurzeit kennt Malters das operative Führungsmodell. Der Gemeinderat besteht aus fünf Mitgliedern.
Gemeindepräsidentin Sibylle Boos-Braun (FDP, 49-Prozent-Pensum), Gemeindeammann Marcel Lotter (Mitte, 100 Prozent), Sozialvorsteher Claudio Spescha (Mitte, 50 Prozent), Gemeinderat Dani Wyss (FDP, 25 Prozent) und Gemeinderat Martin Wicki (SVP, 20 Prozent).
Neu soll der Gemeinderat von Malters als Geschäftsleitung mit vorwiegend strategischer Ressortführung organisiert sein.
Gemeinderatspensen werden angeglichen
Heisst: Die bisher von den Gemeinderäten ausgeführten operativen Tätigkeiten übernehmen zukünftig noch stärker die Mitarbeitenden der Verwaltung.
Geplant sind künftig folgende fünf Ressorts: Präsidiales und Kultur, Bau sowie Infrastruktur und Umwelt, Finanzen und Sicherheit, Bildung und Soziales.
Gleichzeitig erfolgt auch eine Angleichung der bisher stark unterschiedlichen Gemeinderatspensen.
Neu sollen diese für alle fünf Gemeinderäte zwischen 35 und 60 Prozent betragen.
Einführung der neuen Struktur ist auf 2024 geplant
Das Amt des Gemeindeammanns als ausführendes Organ des Gemeinderates soll abgeschafft werden.
Geplant ist die Einführung der neuen Organisationsstruktur auf die Legislatur 2024 bis 2028. Noch offen ist die Frage nach dem Wahlverfahren.
Entweder sollen die Räte direkt in eines der fünf Ressorts gewählt werden oder der Gemeinderat nimmt nach der Wahl die Ressortzuteilung (Konstituierung) selber vor.
Mit der geplanten Reorganisation macht der Gemeinderat Malters einen wichtigen Schritt zu einem zukunftsorientierten Führungsmodell, sagt die Gemeindepräsidentin Sibylle Boos-Braun (FDP).
Stimmbevölkerung entscheidet im Herbst 2023
Die Parteien können sich im Rahmen einer Vernehmlassung bis zum 31. Januar 2023 zu den Plänen äussern.
An der Orientierungsversammlung im Mai 2023 wird der breiten Bevölkerung die neue Organisation im Detail vorgestellt, bevor die Stimmbevölkerung im November 2023 über die Revision der Gemeindeordnung an der Urne abstimmen können.
Bei einem Ja soll die neue Gemeindeorganisation auf die neue Legislaturperiode per September 2024 eingeführt werden.