Mit einem Glatteis-Frühwarnsystem will Kriens den Winterdienst besser planen und die Pikettdienststunden reduzieren. Zwei Messstationen liefern wichtige Daten.
Das Stadtzentrum von Kriens.
Das Stadtzentrum von Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Wie die Stadt Kriens berichtet, wird in den kommenden Monaten der Winterdienst das Team des Krienser Werkunterhalts wieder stark beschäftigen. Bisher hat ein Mitarbeiter des Pikettdienstes jeweils morgens ab 2.30 Uhr auf den Krienser Strassen visuelle Kontrollen vorgenommen und situativ entschieden, welche Massnahmen nötig waren.

Je nach Situation wurde durch diesen Pikettdienst das entsprechende Personal aufgeboten, das mit Schneeräumungs- und Splitt- und Salzfahrzeugen zum Einsatz kam, um die Strassen, Fusswege und Treppen bei Beginn des Berufspendlerverkehrs betriebssicher zu haben.

Während Schneefälle inzwischen einigermassen zuverlässig auch über Wettervorhersagen erkennbar und damit planbar sind, ist die Bildung von Glatteis (das Gefrieren von Feuchtigkeit auf der Strassenoberfläche) nach wie vor schwierig vorauszusehen.

Auf das Krienser Strassennetz trifft dies ganz besonders zu: Zwischen dem tiefsten Punkt im Gebiet Schlund und dem höchsten auf dem Holderchäppeli liegen fast 500 Meter Höhenunterschied.

Messtationen liefern Daten für gezielte Einsätze

Jetzt hat die Stadt Kriens an zwei Stellen auf dem Krienser Strassennetz zwei Messtationen für ein Glatteis-Frühwarnsystem in Betrieb genommen. Das elektronische System erfasst im Holderchäppeli und auf der Allenwindenstrasse in unterschiedlichen Lagen verschiedene Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschläge (Menge und Form wie Regen oder Schnee), aber auch Fahrbahn- und Bodentemperaturen.

Aus diesen Daten wird zusammen mit anderen Wetterdaten eine spezifische Prognose für ganz Kriens erstellt. Diese Prognose steht dem Pikett-Team des Werkunterhalts zusätzlich zur Verfügung, um über das Aufgebot und Einsatz der Mitarbeitenden zu entscheiden. Die erfassten Daten lassen keinen Rückschluss auf den Verkehr zu, weder auf passierende Personen noch auf daran zirkulierende Fahrzeuge.

Glatteis-Frühwarnung verbessert Planung

Insbesondere erkennt das System durch die sehr detaillierte, technisch anspruchsvolle Analyse der Strassenoberfläche die Gefahr von Glatteis. «Wir versprechen uns vom neuen System eine zuverlässige Datenbasis für Planung und Durchführung des Winterdienstes», sagt Werkhof-Leiter Hans Fankhauser.

Denn trotz hochmoderner Technik – am Schluss stehen die Mitarbeitenden des Werkhofes mit Spezialfahrzeugen im Einsatz. «Das neue System soll uns aber helfen, frühzeitig die Gefahr von Glatteis zu erkennen und insbesondere Pikettdienststunden zu reduzieren.» Denn je nach Härte des Winters gilt es, die vorhandenen personellen Ressourcen so effizient wie möglich für die Mobilität der Bevölkerung einzusetzen.

Klare Prioritäten im Krienser Winterdienst

Im Winterdienst gelten übrigens klare Prioritäten. Während der Kanton Luzern alle Autobahnen und Kantonsstrassen abdeckt, startet der Winterdienst der Stadt Kriens bei Schnee auf den Gemeindestrassen mit einem Fokus auf jene Strassen, die für den Busverkehr wichtig sind. Geräumt wird zuerst dort sowie auf den Bushaltestellen.

Gleichzeitig wird mit der Räumung der Velowege (Langsamverkehrsachsen) und Trottoir begonnen. Danach erfolgt die Räumung auf den übrigen Gemeindestrassen und dessen Trottoirs. Danach erfolgt der Winterdienst auf den anderen Strassen, Trottoir, Wegen, Treppen und Fussgängerstreifen, für die der städtische Winterdienst zuständig ist.

«Wir haben beschränkte Ressourcen und können gerade bei Schneefällen in der Nacht am Morgen nicht alle Arbeiten gleichzeitig erledigen,» appelliert Hans Fankhauser an die Geduld.

Gut vorbereitet bei Schnee und Eis unterwegs

Gleichzeitig wird empfohlen, Fahrzeuge frühzeitig wintertauglich auszurüsten, bei angekündigten Schneefällen genügend Zeit einzuplanen und das Fahrtempo den Verhältnissen anzupassen.

Ebenso wichtig ist eine angepasste Bekleidung (gutes Schuhwerk, reflektierende Kleider) bei winterlichen Verhältnissen. Auch das hilft mit, Unfälle auf Strassen, Wegen und Treppen zu verhindern.

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