Die Zustände auf dem Herrliberger Friedhof entsetzen Angehörige. Die Gemeinde wurde auf die Verfehlungen aufmerksam gemacht und arbeitet an Verbesserungen.
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Eine Witwe ärgert sich über triste Zustände auf dem Friedhof Herrliberg ZH. - Pixabay (Symbolbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Witwe muss schmutzige und triste Zustände auf dem Friedhof Herrliberg ZH vorfinden.
  • Die 71-Jährige übt Kritik und meldet sich mit konkreten Vorschlägen bei der Gemeinde.
  • Diese reagiert auf Kritik und leitet Massnahmen zur Reinigung der Kapelle ein.
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Der Verlust eines geliebten Menschen kommt auch mit erheblichem organisatorischen Aufwand daher. Eine Herrlibergerin musste dabei schlechte Erfahrungen machen aufgrund des ungepflegten Zustandes auf dem Friedhof Herrliberg ZH.

Marja-Leena Nikmo-Schaffner hat im Oktober ihren Mann verloren. Dieser verstarb auf der Rückreise aus Korfu, weshalb der 71-Jährige zuerst auf dem Friedhof Chloos nahe dem Flughafen aufgebahrt wurde. Dort beschreibt Nikmo-Schaffner den Aufbahrungsraum als farbig dekoriert und wunderschön.

In Herrliberg ZH machte die Ärztin ganz andere Erfahrungen: Die Kapellenfenster sind staubig, Spinnweben musste sie eigenhändig vor der Trauerfeier entfernen und die Kapelle sei schmutzig sowie trist gewesen. Eine andere Anwohnerin ärgert sich über den «müffelnden Geruch» in der Kapelle.

Sollte ein Friedhof perfekt gepflegt sein?

Die schlechteren Zustände in Herrliberg überraschten die Witwe, denn «Herrliberg hätte doch eigentlich die notwendigen Mittel.» Dies sagt sie gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

Im Gespräch mit Bekannten erfuhr Nikmo-Schaffner, dass auch andere im Dorf sich an den Zuständen auf dem Friedhof stören. Daher hat sie sich entschieden, nicht nur Kritik zu üben, sondern auch konstruktive Vorschläge zur Verbesserung zu machen.

Nikmo-Schaffner hat dem Gemeinderat einen Brief zur «Totenkultur in Herrliberg» mit Verbesserungsvorschlägen geschickt. Sie fordert beispielsweise eine Kommission mit Vertretern der Kirchgemeinden, der Gemeinde und aus der Bevölkerung. Dieses Gremium soll sich einerseits um die regelmässige Reinigung, wie auch und die Verschönerung der Aufbahrungsräume und der Kapelle kümmern.

Auch die Gemeinde sieht Handlungsbedarf

Gemeindeschreiber Tumasch Mischol machte sich selbst ein Bild vor Ort. Insbesondere bei der Kapelle sieht er Handlungsbedarf, für welche nun Massnahmen zur Reinigung eingeleitet wurden.

«Wir nehmen das Anliegen sehr ernst», so Mischol. Auch eine mögliche Sanierung steht im Raum. «Der Gemeinderat macht nun eine Auslegeordnung und geht das Ganze konzeptionell an», erklärt der Gemeindeschreiber.

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