Torflaute: Langenthal auf der Jagd nach dem ersten Treffer
Nach 216 Minuten ohne eigenes Tor hofft der FC Langenthal auf den ersten Treffer seit Wochen. Am Samstag steht das schwere Auswärtsspiel gegen FC Solothurn an.

Wie der FC Langenthal berichtet, sehnt sich die Mannschaft nach zuletzt 216 Spielminuten ohne eigenes Tor und zwei Niederlagen in der Meisterschaft und im Cup, nach einem Torerfolg.
Obwohl sich die Langenthaler im letzten Spiel gegen den SV Schaffhausen eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen herausgespielt hatten, stand am Spielende die Null auf der Anzeigetafel auf der falschen Seite!
Oftmals freistehend, brachte die Offensivabteilung der Gelb-Blauen den Ball einfach nicht über die Linie. Dies war aber mehr dem eigenen Unvermögen geschuldet, als dem gegnerischen Torhüter.
Langenthal blickt optimistisch auf das Duell in Solothurn
Neues Spiel ist gleich neues Glück, werden sich die Langenthaler sagen und reisen trotzdem optimistisch in die Ambassadoren-Stadt. Schliesslich verlor der FCL keines seiner letzten drei Spiele beim FC Solothurn.
In der letzten Saison gewann man, damals in argen Abstiegsnöten, zum Rückrundenstart mit 3:2. Dieser wichtige Sieg ebnete dann den Weg zum Ligaerhalt.
Der FC Solothurn startete eher mässig in die Rückrunde. Nach zwei Remis und einer Niederlage, gab es erst in der vierten Runde gegen Besa Biel den ersten Vollerfolg.
Dieser 1:0-Sieg musste aber sehr hart erarbeitet werden. Erst in der 87.Minute schoss der eingewechselte Junior Daren Wyss den Siegestreffer und erlöste die Mannschaft von Cheftrainer Gilles Yapi.
Gilles Yapi – der stille Mentor mit grosser Spielerkarriere
Gilles Yapi hat den FC Solothurn im vergangenen Sommer als Cheftrainer übernommen. Zuvor war er drei Jahre bei den Old Boys Basel tätig. Bekanntlich kennt der gebürtige Ivorer aber nicht nur die Old Boys, sondern auch die Young Boys.
Es war im Jahr 2006, als Yapi von Nantes zu YB stiess und als Mittelfeldspieler vier Jahre für die Berner agierte. Leider waren es die Jahre, als YB den Titel stets im letzten Moment noch «veryoungboyste». So zog es Gilles Yapi weiter zum Serienmeister FC Basel, wo er seinen Titelhunger stillen konnte und auch zehnmal in der Uefa-Champions League zum Einsatz kam.
Seine weiteren Stationen vor dem Karriereende waren Zürich und Aarau. Er war nie ein Mann der lauten Töne, aber für seine Mitspieler stets ein Vorbild. Diese Eigenschaft, verbunden mit seinen spielerischen Qualitäten, brachten ihm immerhin 46 Länderspiel-Einsätze für die Elfenbeinküste ein.
Der Blick in die Geschichts-Bücher des FC Solothurn
1988 wurde Hanspeter Latour Trainer der 1.Mannschaft des FC Solothurn. Damit begann eine sehr erfolgreiche Zeit. 1994 stieg Solothurn in die NLB auf und sorgte dort vor allem in der Auf/Abstiegsrunde NLA/NLB für Furore.
1996/97 erreichte der FCS den sechsten Rang mit 14 Punkten, davon 11 gegen NLA-Clubs wie Servette, YB oder Luzern. Übrigens: YB wurde damals fünfter und musste den Gang in die NLB antreten!
Im Jahr darauf, mittlerweile war die YB-Legende Martin Weber Trainer der Solothurner, fehlte zur NLA-Promotion nur ein einziger Punkt. Diesen hätte der FC Solothurn im allerletzten Spiel im alten «Joggeli» in Basel sichern können. Vor 36'000 Zuschauern, davon eine stattliche Anzahl Solothurner, gewann der damals noch nicht grosse FC Basel 3:0, und konnte damit in extremis seinen Platz in der NLA behaupten.
Anfang der 2000er-Jahre ging es mit dem FC Solothurn bergab und der Abstieg in die 1.Liga wurde Tatsache. Aktuell steht der FCS in seiner 72.Saison in dieser Liga, was absoluter Bestwert bedeutet.
Solothurn ist eine Reise wert
Nun steht am kommenden Samstag sicher ein heisses Duell zwischen Solothurn und Langenthal an. Das Team von Trainer Maurizio Jacobacci muss dabei auf einige verletzte Akteure verzichten.
Dazu kommt, dass Mehmet Yigit nach seiner vierten gelben Karte, gesperrt ist. Trotz den Abwesenden, werden die Jungs sicher alles in die Waagschale werfen, um endlich wieder Tore zu bejubeln und etwas Zählbares mit nach Hause nehmen zu können. Die Mannschaft freut sich auf zahlreiche Unterstützung vom Spielfeldrand.