Malin Gut möchte den Schritt ins Ausland wagen
Malin Gut (19) aus Lenzburg ist Mittelfeldspielerin bei GC Zürich und spielt in der Schweizer Nationalmannschaft.
Nau.ch: Malin Gut, Sie sind in Lenzburg aufgewachsen. Leben Sie heute noch dort oder welchen Bezug haben Sie noch zu Lenzburg?
Malin Gut: Ich bin in Lenzburg geboren und habe dort meine ersten Lebensjahre verbracht. Mittlerweile wohne ich aber in Niederrohrdorf, also nicht weit von Lenzburg. Zu der Region habe ich noch einen grossen Bezug, weil natürlich meine ganze Familie hier ist und ich viele schöne Erinnerungen damit verbinde. Ich bin sehr gerne zu Hause.
Nau.ch: Heute spielen Sie bei GC und in der Schweizer Nationalmannschaft. Wann haben Sie mit dem Fussballspielen angefangen?
Sobald ich laufen konnte, bin ich am liebsten einem Ball nachgelaufen. In einem Verein spiele ich seit meinem fünften Lebensjahr.
Nau.ch: Erzählen Sie mehr über Ihren Werdegang?
Begonnen habe ich beim FC Däniken im Kanton Solothurn. Dann habe ich viele Jahre beim FC Fislisbach gespielt, später bei den Jungs des FC Baden. Anschliessend kam ich direkt in die erste Mannschaft der FCZ Frauen und nun spiele ich seit dieser Saison bei GC. Von 2012 bis 2015 habe ich noch die Credit Suisse Football Academy in Huttwil und Biel besucht.
Nau.ch: War es für Sie immer klar, Ihr Leben nicht nur als Hobby dem Fussball widmen zu wollen oder gab es auch Momente des Zweifelns?
Es gab auch viele Momente des Zweifelns; wenn sich Aufwand und Ertrag gefühlsmässig nicht mehr ausgeglichen haben. Aber die Leidenschaft für den Sport ist so gross, dass jede so kleine Krise überwunden werden konnte. Es macht mir einfach heute noch unglaublich viel Spass. Ich glaube in dieser Hinsicht bin ich teilweise immer noch wie das siebenjährige Mädchen, dass jede Minute mit dem Ball verbracht hat.
Nau.ch: Wie gut kommt Frauenfussball bei den Leuten heute an? Erkennen Sie einen Wandel im Vergleich zu früher?
Natürlich ist die Anerkennung im Vergleich zu den Männern immer noch sehr viel kleiner, aber ich glaube auch, dass man diesen Vergleich nicht immer suchen sollte. Gewisse Dinge sollten sicher geändert werden, aber in vielen Punkten bin ich auch einfach nur dankbar, für das, was wir bereits haben. Es ist sicherlich ein Wandel spürbar, aber es ist auch noch viel Luft nach oben.
Nau.ch: Männer können ausgesprochen gut vom Fussball leben. Wie ist dies bei Ihnen?
In der Schweiz kann man nicht vom Fussball leben, dafür müsste man ins Ausland wechseln.
Nau.ch: Was war für Sie Ihr bisher grösster Erfolgsmoment?
Ich habe bereits viele schöne Erfolge feiern können. Mit den FC Zürich Frauen konnte ich dreimal das Double gewinnen und Champions League spielen. Ein sehr emotionales Erlebnis war für mich auch mein A-Nati-Debüt im November 2018. Da ging ein Kindheitstraum in Erfüllung.
Nau.ch: Was ist Ihr Ziel im Blick auf die nächsten fünf Jahre?
Ich denke, dass ich in näherer Zukunft einmal den Schritt ins Ausland wagen und mich zudem mit dem Nationalteam für eine Endrunde qualifizieren möchte.
Nau.ch: Wie gehen Sie mit der momentanen Lage des Coronavirus um? Trainieren Sie irgendwie weiter?
Ich trainiere nur noch alleine und von zu Hause aus. Ich mache viele Läufe im Wald oder Krafttraining im Garten. Ich komme gerade aus einer Verletzung und habe nun gezwungenermassen sehr viel Zeit für einen guten Aufbau. Dementsprechend versuche ich, das Positive darin zu sehen.