Ausrufung des Asylnotstands durch Solinetz Luzern kritisiert
Das Solinetz, eine Organisation für Flüchtlinge, äussert Kritik an der vom Luzerner Regierungsrat erklärten Asyl-Notstandssituation.
Das Solinetz für geflüchtete Menschen kritisiert die Ausrufung der Asyl-Notlage durch den Luzerner Regierungsrat. Dies suggeriere, dass asylsuchende Personen eine Belastung seien. Besser wäre aber eine Politik, die Migration und gesellschaftliche Vielfalt als Chance und Bereicherung wahrnehme.
Mit der Ausrufung des Asyl-Notstandes kann der Kanton zudem vermehrt auf unterirdische Zivilschutzanlagen als Notunterkünfte zurückgreifen. Diese kritisiert das Solinetz Luzern in seiner Mitteilung vom Dienstag.
Solche Unterkünfte würden den Geflüchteten kaum Privatsphäre und Rückzugsorte bieten, hiess es in der Mitteilung. Gemäss Solinetz ist eine solche Unterbringung ein schwerwiegender Eingriff in die Würde und Freiheit von Asylsuchenden.
Unterirdische Quartiere: Ein Angriff auf Würde
Es fordert den Kanton deswegen auf, auf unterirdische Quartiere zu verzichten. Was es brauche, sei genügend überirdischen und adäquaten Wohnraum.
Dem Solinetz Luzern gehören verschiedene Organisationen an, die sich für Geflüchtete einsetzen. Zu diesen zählen gemäss Homepage neben anderen das Luzerner Asylnetz, das Flüchtlingscafé Hello Welcome, die Kontakt- und Beratungsstelle für Sans Papiers oder die Katholische Kirche und Reformierte Kirche der Stadt Luzern an.
Der Luzerner Regierungsrat hat am Montag den Notstand mit der anhaltend hohen Zahl an Flüchtlingen und Schutzsuchenden begründet. Demnach zeichnet sich auf den Sommer hin ein Engpass bei der Unterbringung ab.
Wegen des ausgetrockneten Wohnungsmarktes sei es aber schwierig, neue Unterkünfte zu finden.