FC Luzern: Fans wehren sich gegen Gummischrot-Einsatz
Ein Fan des FC Luzern hat sich beim Einsatz von Gummischrot am Auge verletzt. Fans des FCL fordern nun ein Verbot. Die Polizei wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Fan des FC Luzerns wurde durch den Einsatz von Gummischrot am Auge verletzt.
- Die Fans des FCL kritisieren das Vorgehen der Polizei und fordern ein Gummischrot-Verbot.
- Die Polizei wehrt sich gegen die Vorwürfe und redet von einem «gezielten» Vorgehen.
Nach dem Fussballspiel zwischen dem FC Luzern und Djurgårdens IF sorgte ein Fan für Aufsehen. Dieser wurde von der Polizei mit Gummischrot am Auge getroffen und wird schlimmstenfalls sein Augenlicht verlieren.
Die FCL-Fans haben sich am vergangenen Match gegen YB mit dem Fan solidarisiert. Auf Transparenten war sinngemäss zu lesen:
«Fliegende Pommes frites in St. Gallen sorgen für Empörung. ‹Weggeballerte› Augen in Luzern nur eine Bagatelle. ‹Bullen› und Behörden verlieren das Augenmass – Fans verlieren das Augenlicht».
«Polizei versagt zum wiederholten Male»
Die «Luzerner Zeitung» hat bei FCL-Präsident, Stefan Wolf, nachgefragt. Er bestätigt, dass es überdurchschnittlich viele Rückmeldungen zum Polizeieinsatz gab.
Im Internet wird der Einsatz der Luzerner Polizei kritisiert. Ein Benutzer schreibt: «Polizei versagt zum wiederholten Male», für ihn müssen Einsätze der Polizei kritischer hinterfragt werden. Viele sind der Meinung, dass die Polizei überfordert sei und generell selbstkritischer an die Sache herangehen muss.
Luzerner Polizei streitet Vorwürfe ab
Der Kommunikationschef der Luzerner Polizei, Christian Bertschi, ist der Meinung, dass der Einsatz von Gummischrott gerechtfertigt war und meint: «Der Gummischrot-Einsatz richtete sich gezielt gegen Personen, welche gegeneinander tätlich vorgingen.»
Zu den Vorwürfen, dass der Einsatz von Gummischrot nicht angekündigt wurde, weicht die Polizei gegenüber der «Luzerner Zeitung» aus: «In der Regel wird vor einem Mitteleinsatz abgemahnt. Detailliertere Angaben zum Einsatz erteilen wir nicht.»
Verbot von Gummischrot gefordert
Am Match gegen YB blieb eine Nachricht der Fans des FC Luzern besonders im Gedächtnis: «Gummischrot verbieten – sofort». Mit dieser Forderung sind sie nicht allein: Die Bürgerbewegung «Campax» hat eine solche Forderung eingereicht, rund 6400 Personen haben unterschrieben.
Laut der Bewegung wird die Streuung durch Gummischrot bereits ab zwei Metern unberechenbar. Kollateralschäden können so nicht ausgeschlossen werden.
In einer Mitteilung weisen sie auf einen anderen Mann hin, der am 1. Mai in Zürich sein Augenlicht durch Gummischrot verlor. Der Einsatz von Gummigeschossen ist für sie «inakzeptabel und erfordert schnelles Handeln».