Kanton Luzern muss Fach «Politische Bildung» an Oberstufen prüfen
Die politische Bildung soll an Luzerner Oberstufen zusätzliches Gewicht erhalten. Der Kantonsrat hat gegen den Willen der Regierung ein Postulat überwiesen, das neu ein entsprechendes obligatorisches Schulfach fordert.
Die politische Bildung soll an Luzerner Oberstufen zusätzliches Gewicht erhalten. Der Kantonsrat hat gegen den Willen der Regierung ein Postulat überwiesen, das neu ein entsprechendes obligatorisches Schulfach fordert.
Irene Keller (FDP) verlangte in ihrem Vorstoss, der Regierungsrat müsse die Einführung eines obligatorischen Fachs «Politische Bildung» auf der Sekundarstufe I prüfen. Dabei sollen alle Lernenden während mindestens eines Jahres mindestens eine Wochenlektion politische Bildung erhalten.
Das Thema erhalte im Lehrplan 21 zu wenig Gewicht. Man könne von einem Mauerblümchen sprechen, sagte Keller im Rat. Lehrpersonen könnten das Thema gar ganz umgehen. Wenn man über eine Senkung des Stimmrechtsalters spreche, müsse man auch die politische Bildung früh stärken.
Neue Lehrpläne in Kraft
Anders sah das die Regierung. Die politische Bildung werde im Lehrplan 21 angemessen behandelt. Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) sagte, er sei nicht bereit, die Fächer Deutsch oder Mathematik zulasten der Politik zu schwächen. Die Regierung werde die Behandlung der Themen zur politischen Bildung klar vorgeben, damit keine Lehrperson diese weglassen könne.
An den Luzerner Untergymnasien sind seit Sommer 2019 die neu überarbeiteten Lehrpläne in Kraft. Aus den Reihen von FDP, CVP und GLP war gefordert worden, das Postulat teilweise erheblich zu erklären. Somit hätte die Regierung den Auftrag, das Anliegen dann zu überprüfen, wenn der Lehrplan 21 sich etabliert habe. Dieser Antrag unterlag hauchdünn mit 55 zu 56 Stimmen. Am Ende überwies der Kantonsrat das Postulat vollumfänglich mit 63 zu 46 Stimmen.