Luzerner CKW im Geschäftsjahr 2021/22 in den roten Zahlen
Das Luzerner Energieunternehmen CKW ist von den Turbulenzen auf den Energiemärkten erfasst worden. Im Geschäftsjahr 2021/22 musste die Axpo-Tochter einen Verlust verbuchen.
Die Gesamtleistung stieg im Geschäftsjahr per Ende September um 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken.
Zu verdanken war dies den hohen Energiepreisen und einem starken Wachstum im Segment Gebäudetechnik, wie die Axpo-Tochter am Dienstag, 6. Dezember 2022, mitteilte.
Das Betriebsergebnis EBIT brach allerdings auf 5 Millionen Franken ein von 174,5 Millionen im Vorjahr.
Unter dem Strich blieb ein Verlust von 12,4 Millionen Franken nach einem Gewinn von 159,1 Millionen 2020/21.
Der Ausfall des Atomkraftwerks Leibstadt wirkte sich negativ aus
Zum einen belasteten höhere Strombeschaffungskosten im Vorjahresvergleich das Ergebnis mit 85 Millionen Franken.
Zusätzlich habe sich der länger als geplant dauernde Ausfall des Atomkraftwerks Leibstadt Ende 2021 mit 41 Millionen negativ ausgewirkt.
Diese hohen Kosten hätten durch höhere Erträge im Stromvertrieb nur teilweise kompensiert werden können, heisst es.
Darüber hinaus fiel wegen der schwachen Finanzmärkte die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahresvergleich um 125 Millionen Franken tiefer aus.
Energieunternehmen sichern Einnahmen, indem sie einen grossen Anteil der Stromproduktion im Voraus verkaufen
Ausserdem führten die hohen Energiemarktpreise zu temporären Bewertungsverlusten auf Absicherungstransaktionen in der Höhe von 169 Millionen Franken zum Bilanzstichtag. Sobald der Strom geliefert wird, werden sich diese Bewertungsverluste laut CKW jedoch wieder kompensieren.
Energieunternehmen verkaufen einen grossen Anteil ihrer Stromproduktion bis zu drei Jahre im Voraus. Damit werden die Einnahmen gesichert.
Die Absicherung birgt aber auch das Risiko, bei einem Ausfall eines Kraftwerks weniger Strom zur Verfügung zu haben als geplant und dann Ersatzstrom am Markt beschaffen zu müssen.
Zahlreiche Projekte sind vorangetrieben worden
Bei hohen Preisen – wie aktuell der Fall – kann das sehr teuer werden. So entstehen die buchhalterischen Bewertungsverluste.
Fortschritte machte CKW zudem beim Ausbau von erneuerbaren Energien insbesondere bei Solarenergie.
Zahlreiche Projekte seien vorangetrieben worden. Das Segment Gebäudetechnik steigerte die Gesamtleistung somit um 27 Prozent auf 226 Millionen Franken.
150 Solar-Spezialisten hätten im Geschäftsjahr 2021/22 rund 600 Photovoltaik-Anlagen installiert und in Betrieb genommen, heisst es.
Die Covid-Pandemie hat auch temporär auf die Marge gedrückt
Der Fachkräftemangel und auch Lieferprobleme hätten jedoch ein rascheres Vorankommen erschwert.
Lieferengpässe, die Auswirkungen der Covid-Pandemie, Materialteuerungen und gestiegene Personalkosten hätten zudem temporär auf die Marge gedrückt.
Das Segment erzielte unter dem Strich ein Betriebsergebnis von 1 Million Franken.
Die gestiegenen Energiebeschaffungskosten hätten zwar insgesamt zu einem unmittelbaren Geldabfluss geführt.
Der Verwaltungsrat beantragt eine stabile Dividende in der Höhe von 6 Franken je Aktie
Die Energietarife würden aber zeitverzögert in der Zukunft höher ausfallen und zu steigenden Umsätzen führen. Mittelfristig werde CKW von den höheren Grosshandelspreisen profitieren.
Aufgrund des positiven Ausblicks und einer soliden Bilanz beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 27. Januar 2023 eine stabile Dividende in der Höhe von 6 Franken je Aktie.
Verwaltungsratspräsident Christoph Brand, welcher gleichzeitig auch CEO der Muttergesellschaft Axpo ist, sowie alle weiteren Verwaltungsräte stellen sich der Wiederwahl.