Luzerner Fasnacht: LFK-Präsident erklärt den Fasnachts-Mythos
Nau.ch stimmt dich in einer fünfteiligen Serie auf die Luzerner Fasnacht ein. Zum Start erklärt Bruno Schmid, Präsident des LFK, den Mythos Luzerner Fasnacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Luzerner Fasnacht ist für viele Luzernerinnen und Luzerner der Höhepunkt des Jahres.
- Nau.ch blickt in einer fünfteiligen Serie voraus auf das Volksfest.
- Den Anfang macht Bruno Schmid, Präsident des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK).
- Die Luzerner Fasnacht findet vom 27. Februar bis 4. März statt.
Ende Juni übernahm Bruno Schmid als Präsident des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK). Nun steht der Höhepunkt seiner einjährigen Amtszeit vor der Tür.
Im Interview mit Nau.ch erklärt Schmid, warum das diesjährige Fasnachts-Motto «Mer rocked d'Fasnacht» die Luzernerinnen und Luzerner begeistern wird.
Nau.ch: Die Wahl zum LFK-Präsidenten ist wahrscheinlich das Grösste, was einem Fasnächtler passieren kann?
Bruno Schmid: Das ist definitiv so. Wenn man, wie ich, über 45 Jahre aktiv Fasnacht macht, ist das eine unglaublich grosse Ehre. Ich freue mich unglaublich über das Amt.
Nau.ch: Was bedeutet es Ihnen, LFK-Präsident zu sein?
Schmid: Es ist definitiv eine Ehre. Eine Wertschätzung vielleicht auch für all die Jahre Fasnachtsarbeit, die ich geleistet habe. Und daher freue ich mich einfach, zusammen mit allen Luzerner Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern eine geile Fasnacht zu haben.
Nau.ch: Sie haben sich für das Motto «Mer rocked d'Fasnacht» entschieden. Wie ist es dazu gekommen?
Schmid: Das Motto hat etwas Doppeldeutiges. Einerseits, als ich vor fast 48 Jahren angefangen habe Guuggenmusik zu machen, hatten wir nur Röcke: Röcke mit Fötzeli, Röcke mit Tüll oder was auch immer. Aber es waren immer Röcke.
Auf der anderen Seite lebe ich natürlich mein Rockerleben aus. Ich habe lange Haare, ich bin tätowiert und ich bin Harley-Fahrer. Darum ist es zum Motto «Mer rocked d'Fasnacht» gekommen.
Etwas «Rocken» ist in unserem Sprachgebrauch ja etwas, was abgeht, was Spass macht, woran man Freude hat. Und darum passt das so unglaublich gut zusammen.
Nau.ch: Was sind die wichtigsten Aufgaben, die ein LFK-Präsident zu erledigen hat?
Schmid: Das Wichtigste ist, dass ich Botschafter vom Brauchtum Fasnacht bin. Das beinhaltet zu schauen, dass wir Sorge tragen, damit die Fasnacht auch in 20, 30, 40, 50 Jahren noch immer Bestand hat. Ansonsten ist es vor allem repräsentieren, überall die Farben von Luzern und der Fasnacht vertreten.
Nau.ch: Im Januar und Februar haben Sie als LFK-Präsident besonders viele Termine. Daneben haben Sie auch noch eine Familie. Wie bringen Sie da alles unter einen Hut?
Schmid: Das ist ganz einfach. Meine Frau und meine Tochter sind auch Fasnächtlerinnen. Die beiden sind also auch die ganze Zeit unterwegs. Daher sehe ich sie während der Fasnacht sowieso nicht oft. Natürlich gehört aber auch eine gute Organisation dazu. Und das Wichtigste: ein Weibel, der einem alles zusammenhält.
«An Luzerner Fasnacht kann man einmal im Jahr einfach ausbrechen»
Nau.ch: Fasnacht ist ja immer auch ein Thema, welches Kontroversen auslöst. Entweder man liebt die Fasnacht – oder man liebt sie eben nicht. Erklären Sie doch einmal, was macht den Mythos Luzerner Fasnacht aus?
Schmid: Etwas ganz Wesentliches ist, dass die Fasnacht ein Ventil ist. Man kann einmal im Jahr in eine andere Rolle schlüpfen, einmal wirklich festen. Einfach ausbrechen, spinnen, ein bisschen verrückt und anders sein. Und zwar nicht nur an einem Abend, sondern über einen längeren Zeitraum. Ich glaube, das ist es, was die Luzerner Fasnacht ausmacht.
Nau.ch: Gibt es noch weitere Dinge, welche den Mythos Luzerner Fasnacht ausmachen?
Schmid: Für mich ist die Musik noch ganz wichtig. Ich bin immer noch in der Guuggenmusik.
Nau.ch: Zum Schluss vielleicht noch ein Wort an alle Nicht-Fasnächtler. Warum darf man die Luzerner Fasnacht 2025 nicht verpassen?
Schmid: Weil wir mit Sicherheit schönes Wetter haben, denn die Fasnacht ist 2025 so spät wie selten.
Nau.ch: Das kann aber nicht der einzige Grund sein?
Schmid: Wenn ich sehe, was alles wieder gebastelt worden ist im Vorfeld. Wie viele tolle und unglaublich schöne Sujets da entstehen, sei das privat aber auch in den Organisationen. Dann lohnt sich auch für einen Nicht-Fasnächtler, einmal an die Luzerner Fasnacht zu kommen.
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LFK-Präsident Bruno Schmid macht in diesem Teil den Auftakt zur fünfteiligen Vorschau auf die Luzerner Fasnacht 2025.
In den kommenden Teilen sprechen die Zunftmeister Daniel Zimmermann (Zunft zu Safran) und Edgar Ming (Wey-Zunft) über das Luzerner Volksfest.
Auch Stefan Bucher (Präsident Maskenliebhaber-Gesellschaft) und Markus Achermann (Dominus der Fidelitas Lucernensis) kommen zu Wort.