Luzerner Kantonsrat gegen weitere Massnahmen wegen Homeschooling
Die Mehrheit des Luzerner Kantonsrats findet, dass genug unternommen wurde, damit die während des Fernunterrichts entstandenen Lernrückstände aufgeholt werden.
Die Mehrheit des Luzerner Kantonsrats ist der Ansicht, dass der Kanton genug unternommen hat, damit die während des Fernunterrichts entstandenen Lernrückstände aufgeholt werden können. Sie hat ein Postulat der SP, das Forderungen in diese Richtung enthielt, wegen Erfüllung abgelehnt.
Kantonsrat Urban Sager (SP) sagte am Montag an der Coronadebatte, dass sich während des Fernunterrichts die Schere zwischen stärkeren und schwächeren Schülern geöffnet habe. Der Regierungsrat anerkenne dies und habe die personellen Ressourcen für die Integrative Förderung (IF) erhöht. Damit seien aber nicht alle Probleme gelöst, weswegen das Postulat noch nicht erfüllt sei. Mit einer Ablehnung verschliesse sich die Regierung weiterer Massnahmen.
Für die bürgerlichen Fraktionen gab es aber keinen Handlungsbedarf mehr. Gaudenz Zemp (FDP) sagte etwa, das Postulat der SP sei seit dem Einreichen überholt worden. Sie sehe keine Notwendigkeit für ein zusätzliches kantonales Programm, sagte auch Angelina Spörri (GLP).
Damit fuhr die bürgerliche Mehrheit des Kantonsrats auf der Schiene des Regierungsrats. Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann sagte, es müsse im Einzelfall abgeklärt werden, wo die Chancengerechtigkeit sei. So könnten auch die starken Schüler von der Schulschliessung betroffen gewesen sein, weil sie weniger Fortschritte gemacht haben könnten. Es solle deswegen immer der Einzelfall betrachtet werden. «Wir werden gut schauen wo die Defizite sind», sagte er. Überreagieren dürfe man aber auch nicht.
Befürchtungen gab es im Parlament auch wegen einer drohenden Jugendarbeitslosigkeit. Simone Brunner (SP), die dazu ein Postulat eingereicht hatte, sagte, die Jugend stehe vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Es brauche jetzt Massnahmen, um der Jugendarbeitslosigkeit vorzubeugen.
Bildungsdirektor Schwerzmann sagte, hier sei der Kanton gut vorbereitet, es müssten keine neuen Instrumente für betroffene Jugendlichen erfunden werden. Zudem hätten die Unternehmen ein Interesse daran, einen Fachkräftemangel zu verhindern.
Der Kantonsrat überwies Brunners Postulat deswegen nur teilweise.