Sargans: Zentrales Depot der Feuerwehr Pizol geplant
Die Lage ist ein entscheidendes Kriterium bei der Bewertung und Beurteilung von Immobilien in der Fachwelt. Das ist für ein Feuerwehrdepot nicht anders. Nur sind dafür die Kriterien weniger die Aussicht, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder eine optimale, lärmgeschützte, besonnte Lage, sondern einzig und allein die Einsatzdoktrin für die Feuerwehr Pizol.
Um Einsatzzeiten der Feuerwehr Pizol zu optimieren und Synergien zu nutzen, ist vorgesehen, ein neues, zentrales Depot im Wangser Riet in der Nähe der Einkaufszentren und der Autobahnzufahrt zu realisieren. Die veralteten Depots in Sargans und Wangs sollen aufgehoben und im Depot in Mels steht eine Nutzung insbesondere für Gemeindezwecke im Raum. Für die Standorte in Sargans und Wangs sind bereits verschiedene Nutzungsanfragen eingegangen.
Der beste Standort wurde ermittelt
Bei der umfassenden Standortsuche mit mehreren möglichen Optionen ergab sich, dass am vorgesehenen Standort bei der Zufahrt nach Wangs (Visasvis Parkhotel) die Erreichbarkeit in der dazu vorgegebenen Zeit und Qualität für die Feuerwehr die einzig richtige Lösung darstellt. Als strategisch idealer Standort für das zentrale Depot wurde die Parzelle der Ortsgemeinde Wangs ausfindig gemacht. Die dazu notwendige Fläche konnte in der Zwischenzeit im Baurecht sichergestellt werden.
Nachdem die Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs den Planungskredit von 1,3 Millionen Franken gesprochen hatten, konnten die Verantwortlichen der Feuerwehr Pizol ab Mitte Juni letzten Jahres bis Ende Januar 2022 mit einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren die passende Architekturleistung für das Bauvorhaben eruieren. Dazu wurde eine gemäss SIA Vorgaben zusammengesetzte Fachjury zusammengestellt, welche an zwei Tagen die eingereichten 13 Projekte «auf Herz und Nieren» prüfte.
Das am 14. März 2022 vorgestellte abgeschlossene Verfahren ist ein wichtiger Meilenstein, damit an diesem Standort überhaupt gebaut werden kann und darf. Zudem wurden damit die künftigen Planungspartner gemäss öffentlichem Beschaffungsgesetz ausgewählt. Der durchgeführte selektive Projektwettbewerb erfüllt massgeblich die Kriterien für die Qualitätssicherung eines optimalen Projekts für die gestellte Aufgabe an dieser Lage.
Das Ergebnis gilt als Basis für nächste Schritte
Das Resultat bildet nun die Grundlage als Richtprojekt für die übergeordnet nötigen Schritte für den Teilzonen- und Sondernutzungsplan. Diese Planungsinstrumente sind nun ebenfalls und gleichzeitig mit den weiteren Planungsschritten des Projekts voranzutreiben. Das aus der Sicht der Fachjury und der politischen Vertreter, wie auch der Nutzer sehr gelungene Resultat zeigt aus der facettierten und grossen Auswahl möglicher Lösungen die zukünftige Erfüllung der Bedürfnisse eindrücklich auf.
Der Verwaltungsrat des Zweckverbandes Feuerwehr Pizol durfte mit Genugtuung feststellen, dass sich das gewählte Verfahren – neben der Verpflichtung dazu ohnehin - als sehr nützlich erwiesen hat. Wir durften feststellen, dass es sich lohnt, mehrere Köpfe zu einer Fragestellung arbeiten zu lassen. Schliesslich gelangte die Jury zu einem einstimmigen und klaren Entscheid.
Der Projektsieger erhält nun den Auftrag, mit der Raumbestellung für die Feuerwehr, den Zivilschutz, die Rettung 144 und die Alpine Rettung zu planen und zu berechnen. Es bestand von Anfang an die Absicht, das neue Gebäude auf eine möglichst breite Nutzung auszurichten, um Synergien zwischen den Partnern nutzen zu können. Zur Integration des Zivilschutzes (Materiallager und Büroraum) haben bereits sieben von acht Gemeinderäten der Vertragsgemeinden im Perimeter der RZSO Sarganserland dem Grundsatzbeschluss zugestimmt.
Der offensichtliche und belastbare Synergienutzen aus dem gemeinsamen Standort wird von allen Räten der Vertragsgemeinden erkannt und unterstützt. Im Kanton St. Gallen werden bereits seit Jahren mehrere Standorte durch die Feuerwehr und Zivilschutz erfolgreich gemeinsam betrieben und genutzt. Während des selektiven Verfahrens wurde auch ein möglicher Standort für Räumlichkeiten für die Spitex Sarganserland (Standort Mitte) mit auf den Weg genommen und intensiv geprüft.
Schlussfolgerung des Projekts
Nach Abwägung der Vor- und Nachteile gelangte der Verwaltungsrat des Zweckverbandes der Feuerwehr Pizol zum Schluss, dass geeignetere Räume als der neue «Blaulichtstützpunkt» für die Spitex vorhanden sind. Dabei spielte neben der grundsätzlichen Verantwortung für ein haushälterisches Handeln mit Ausgaben mit eine Rolle, dass wenn bestehende Räume effektiv vorhanden sind, ohne Notwendigkeit respektive ohne massgebliche Entwicklungsvorteile keine neuen dazu gebaut werden sollen.
Ebenso spielten die strategischen Überlegungen und Diskussionen rund um eine zukünftige integrierte Versorgung im Alter auch eine zentrale Rolle. Die Verantwortlichen der Spitex Sarganserland wurden über den Entscheid informiert.
Weiteres Vorgehen und zeitlicher Ablauf
Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit an der Bachstrasse 66 in Mels zugänglich. Die Öffnungszeiten sind vom 14. bis 18. März 2022 von 16 bis 18 Uhr; am 19. März 2022 von 8 bis 10 Uhr und vom 21. bis 22. März 2022 von 16 bis 18 Uhr.
Der Sieger wird bis in den Sommer das bestellte Raumprogramm erarbeiten und den detaillierten Kostenvoranschlag erarbeiten. In der Folge werden das Gutachten und Antrag zu Händen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs erstellt. Es besteht die Absicht, dass die Abstimmung über den Baukredit in den Zweckverbandsgemeinden noch in diesem Jahr erfolgen kann.
Zeitgleich bis zur Abstimmung muss durch die Standortgemeinde Vilters-Wangs der Teilzonen- und Sondernutzungsplan erstellt werden. Sobald der Baukredit vorliegt, erfolgt die koordinierte öffentliche Auflage der Planungsgrundlagen inklusive Baugesuch. Sofern alles nach Plan läuft, sollte der neue «Blaulichtstützpunkt" per Ende 2024 bezugsbereit sein.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Feuerschutzgesetztes per 1. Januar 2021 und dessen Verordnung wurde auch der Zeitplan für die Realisierung des neuen Stützpunktes zu Grunde gelegt. Nach einer Übergangsfrist von maximal fünf Jahren muss ein baufähiges Projekt vorliegen, um die Subventionen der Kantonalen Gebäudeversicherung St. Gallen (GVSG) noch zu erhalten. Immerhin geht es dabei um einen substanziellen Millionenbetrag. Selbstverständlich wird von allen Beteiligen alles daran gesetzt, diese Beiträge noch zu erhalten. Nach der Übergangsfrist werden keine Beiträge mehr an Depotneubauten in unserem Kanton ausgerichtet.
Weitere Informationen sind auch auf der Webseite der Feuerwehr Pizol zu finden.