Reinach mit UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichet
Als erst 10. Schweizer Gemeinde erhielt Reinach 2012 erstmals das UNICEF-Label «Kinderfreundliche Gemeinde».
Reinach setzt sich seit mehreren Jahren bewusst und systematisch mit den Rahmenbedingungen des Aufwachsens auseinander und ist bestrebt, diese kinderfreundlich zu gestalten. UNICEF Schweiz und Liechtenstein fokussieren mit ihrem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» vor allem, wie die Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Verwaltung und Politik, in der Schule, bei der familienergänzenden Betreuung, beim Kinder- und Jugendschutz, in der Gesundheit und Freizeit und im Wohnumfeld umgesetzt werden.
Dazu gehören eine altersgerechte Information der Kinder, ihre Einbindung in Planungs- und Entscheidungsprozesse und die Förderung von Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Reinach ist mit der Zeit gegangen
Die von der Gemeinde Reinach umgesetzten Massnahmen aus den ersten Jahren sind nicht zu übersehen: Viele Spielplätze wurden neu gestaltet und entsprechen den heutigen Bedürfnissen der Kinder, im Gartenbad steht eine grosse Wasserrutschbahn und dank des Engagements der Bevölkerung auch ein Sprungturm.
Der Natur- und Erlebnisweiher auf dem ehemaligen ARA-Gelände am Birsufer lädt Kinder zum Spielen und Jugendliche zum Verweilen ein. In Reinach wissen die Kinder dank der Markierung mit gelben Füssen, wo sie die Strasse am besten und sichersten überqueren können. Dies sind nur einige von vielen Massnahmen, die die Gemeinde Reinach in den vergangenen Jahren umgesetzt hat.
Worauf liegt der Fokus in den kommenden Jahren?
In nächster Zeit sollen nachhaltige Grundlagen geschaffen werden. Im Rahmen des sogenannten «Aktionsplan 3» sind folgende Massnahmen geplant:
a) Information
1. Schaffung eines Kinder- und Jugendleitbildes
2. Kindgerechte Öffentlichkeitsarbeit für Primarschülerinnen und -schüler
3. Bekanntmachung der Kinderbeauftragten bei Schlüsselpersonen, Eltern und Kindern
4. Website für Kinder
b) Anhörung
Die Abläufe der Kindsanhörungen im gesetzlichen Kindesschutz werden evaluiert und Handlungsanweisungen und Qualitätsstandards zusammen mit der Kinderanwaltschaft Schweiz entwickelt.
c) Mitwirkung/teilweise Mitbestimmung
1. Wände zum legalen Sprayen von Graffitikunstwerken werden zur Verfügung gestellt.
2. Für die Zielgruppe von Kindern zwischen 8 und 12 Jahren wird ein Robinsonspielplatz geschaffen, vorausgesetzt Gemeinde- und Einwohnerrat stimmen einer Einführung zu.
3. Die Gemeinde Reinach lanciert eine Kampagne zum Thema Klimawandel.
4. Die Gemeinde Reinach führt eine kindgerechte Sensibilisierung zu Abfallvermeidung, Abfalltrennung und Recycling fort.
Würdigung der UNICEF
Die UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat in ihrem Evaluationsbericht festgehalten, dass der Rückhalt der Initiative Kinderfreundliche Gemeinde innerhalb der Verwaltung als sehr hoch eingestuft wird; das Bekenntnis für das Label sei klar spürbar.
Das Engagement der Teilnehmenden sei als sehr hoch einzustufen. Die Bereiche informierten sich gegenseitig und die Projekte seien bereichsübergreifend miteinander verbunden. Als erfreuliches Merkmal wird im Bericht auch die Vernetzung der Akteure im Kinder- und Jugendbereich festgehalten.
Reinach nimmt die Anliegen der Kinder und Jugendlichen ernst
In Zukunft soll – sofern dies die aktuelle Coronapandemie zulässt – weiterhin zweimal jährlich die Veranstaltung «Jetzt bist du dran – was willst du» durchgeführt werden. Dies ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Kindern und Jugendlichen zu den Einwohner- und Gemeinderätinnen und -räten und den Fachverantwortlichen der Gemeinde Reinach.
An dieser Veranstaltung können die Kinder und Jugendlichen ihre Anliegen, Fragen und Wünsche nennen. Und sie erfahren aus erster Hand, ob und wie die bereits früher gewünschten Veränderungen umgesetzt werden konnten.