Rothirsche könnten Wölfe nach Solothurn bringen

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Olten,

Wo Hirsche sind, zieht es auch Wölfe an. Und der Bestand an Rothirschen nimmt im hiesigen Mittelland derzeit zu. Das erklärt die jüngsten Wolfssichtungen.

Rothirsch
Der Rothirsch ist zurück im Mittelland. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 60 Rothirsche leben Schätzungen zufolge aktuell im Mittelland.
  • Die Wildtiere könnten damit auch den Wolf in hiesige Gefilde zurückbringen.
  • Für die Landwirtschaft bergen die Rothirsche einige Gefahren.

Die Rückkehr der Rothirsche ins Mittelland könnte auch den Wolf in die hiesigen Gefilde zurückbringen. «Wo das Reh ist, jagt bekanntlich der Luchs. Wo der Rothirsch einwandert, folgen auch Wölfe», sagte Mark Struch vom Amt für Wald, Jagd und Fischerei der «Solothurner Zeitung».

Es sei deshalb wenig überraschend, dass es jüngst zu einigen Wolfsichtungen gekommen sei.

Denn der Rothirsch hat sich Struch zufolge in den Kantonen Solothurn und Bern wieder niedergelassen. Auf der Basis von Zählungen und Schätzungen lebten laut Struch rund 60 Tiere in den Wäldern der Region.

Für den Jagd-Experten ist das eine Erfolgsgeschichte, denn der Rothirsch war in hiesigen Gefilden einst ausgerottet. Über Österreich und die Alpen kam er zurück und es bilden sich seit rund 20 Jahren neue Bestände im Mittelland.

Mittelland ist wichtiger Lebensraum für Rothirsche

Das Mittelland sei dabei ein wichtiger Lebensraum für die Rothirsche. Die Region zwischen Solothurn, Biel, Bern und Olten fungiert als Gebiet für den Austausch zwischen Voralpen und Jura.

Überraschend ist laut Mark Struch, dass sich die Wildtiere im Mittelland anders verhielten als etwa im Gebirge. Sie versteckten sich nicht nur tagsüber im Wald, sondern suchten auch in Feldern mit ausreichend hohen Nutzpflanzen Schutz. Die Kehrseite: Damit seien sie auch für Schäden in der Landwirtschaft verantwortlich.

Wolf
Wo der Rothirsch heimisch ist, ist auch der Wolf nicht weit. - keystone

Zehn Rothirsche dürfen in diesem Jahr erlegt werden

Allein auf den Wolf als natürlichen Feind des Rothirsches will sich das Jagdamt bei der Regulierung nicht verlassen. Zehn Tiere dürfen in diesem Jahr laut «Solothurner Zeitung» in Bucheggberg, Wasseramt und Gäu gejagt werden.

Allerdings fällt die Jagd nicht leicht. Rothirsche sind sehr scheue und aufmerksame Tiere. Von den im Vorjahr zum Abschuss freigegebenen sechs Tieren wurden am Ende nur drei erlegt.

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Kommentare

User #2493 (nicht angemeldet)

Genau deshalb braucht es den Wolf. Es ist seine Aufgabe, das Wild zu regulieren, nicht die der Jägerschaft.

User #6432 (nicht angemeldet)

Man redet sich dumm und breit über die Einwanderung von Luchs und Wolf verschweigt aber die Rothirsche? Statt sich zu freuen jammert man im Namen der Landwirtschaft? Wenn es so wenige Rothirsche hat, sollte man nicht welche abknallen sondern Platz schaffen.

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