St.Gallerin entdeckt Wolf in ihrem Garten – Abschuss
Eine Frau meldete am Sonntag im St.Galler Taminatal, dass sich ein Wolf in ihrem Garten befinde. Das Tier war stark abgemagert und musste erlöst werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag meldete eine St.Gallerin, dass sich ein Wolf in ihrem Garten befindet.
- Das Tier war stark abgemagert, zeigte keine Fluchtreaktion und konnte nicht aufstehen.
- Ein Wildhüter musste es deshalb erlösen, die Krankheitsursachen werden nun abgeklärt.
In Valens SG im Taminatal staunte eine Frau am Sonntag nicht schlecht, als sie plötzlich in ihrem Garten einen Wolf entdeckte. Die St.Gallerin meldete sich bei der Kantonspolizei, welche daraufhin die Wildhut aufbot.
Wie das St.Galler Amt für Natur, Jagd und Fischerei am Montag mitteilte, musste der aufgebotene Wildhüter das offensichtlich sehr kranke Tier von seinem Leiden erlösen. In der Mitteilung heisst es, der Wolf, sei zu schwach gewesen, «um sich zu bewegen».
Gegenüber dem «Tagblatt» erklärt Simon Meier, Abteilungsleiter Jagd beim Kanton St.Gallen, man habe gesehen, dass das Tier stark abgemagert war. Und: «Es zeigte keine Fluchtreaktionen und konnte nicht mehr aufstehen.»
Meier macht klar, dass es in dem Fall um «einen Abschuss eines schwer kranken Tieres» ging, das in der Natur «nicht mehr überlebensfähig wäre». Der Abschuss ist somit auch gesetzlich abgesichert.
Wie es in dem Bericht nämlich heisst, geht aus dem Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Tiere hervor, dass Wölfe, die offensichtlich verletzt oder krank sind, durch die kantonale Wildhut abgeschossen werden können.
Krankheitsursachen von Wolf noch nicht bekannt
Was die genauen Krankheitsursachen des Wolfes in Valens SG gewesen sind, ist noch unklar. Das Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern untersucht derzeit den erlegten Wolf. Jagd-Abteilungsleiter Meier rechnet mit Erkenntnissen «in ein paar Wochen» und hält fest: ««Das Tier ist jedenfalls nicht vorher schon aufgefallen.»
Um welchen Wolf es sich handelt, könne man noch nicht definitiv sagen, führt Meier weiter aus. Im südlichen Sarganserland habe man nämlich verschiedene Wölfe. «Es gibt das Calfeisen-Rudel, aber auch einzelne Wölfe und im angrenzenden Bündnerland gibt es verschiedene Rudel.»
An der Uni Bern wird deshalb neben den Krankheitsursachen auch untersucht, um welchen Wolf es sich handelt und aus welchem Rudel er kam. Das geschieht laut dem «Tagblatt» mithilfe genetischer Analysen.
Wolf könnte von Rudel verstossen sein
Doch warum suchte der kranke Wolf eigentlich in einem Garten Zuflucht? Jagd-Abteilungsleiter Meier glaubt, dass sich das Tier wegen seiner Krankheit von seinem Rudel abtrennte oder verstossen wurde. Das Tier habe also einen Ruheort gesucht, wo es idealerweise ungestört sei und Wasser trinken könne.
Meier betont, dass bei dem Vorfall keine Personen gefährdet waren und sich alle Beteiligten korrekt verhalten hätten. Die Frau habe das Tier in Ruhe gelassen und es korrekt der Polizei gemeldet. «So konnte das Tier von seinem Leiden erlöst werden.»