Cony Sutter: «In Schmerikon geht es um die Sache»
Das Wichtigste in Kürze
- Der Komiker und Beizer Cony Sutter kandidiert als Gemeinderat.
- Sutter tritt für die SVP-Schmerikon an.
- Seine Anliegen sind der Dorfplatz, die Bahnunterführung und den Autobahnanschluss.
Nau.ch: Cony Sutter, man kennt Sie als Komiker. Und jetzt noch als Politiker?
Cony Sutter: Das ist eine ganz andere Seite an mir. Man sagt ja, ein Komiker sei komisch in der Politik. Aber der Förster kommt auch nicht mit der Motorsäge an die Sitzung und ich komme auch nicht mit dem Witzbeutel. Mein Lieblingsbeispiel ist der Präsident der Ukraine. Dieser war der berühmteste Komiker des Landes und wurde letztes Jahr Präsident.
Nau.ch: Der ungarische Präsident als Vorbild?
Cony Sutter: Nein, mein Vorbild ist er nicht. Aber er war Komiker und wurde Präsident von einem ganzen Land. Ich will nur Gemeinderat werden.
Nau.ch: Schmerikon ist für Sie …
Cony Sutter: Eine Herzensangelegenheit. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und lebe hier. Das ist zwar keine Bedingung aber durch meinen Job und die Beiz weiss ich, was die Schmerkner wollen und was nicht.
Nau.ch: Warum kandidieren Sie für den Gemeinderat?
Cony Sutter: Der Auslöser war die Badi. Ich fand, da könne man wieder neuen Schwung reinbringen. Ich habe viel mit Gästen gesprochen, die mich im Gemeinderat sehen wollten. Zuerst war es ein Witz, aber hier kann ich mich für etwas einsetzen, das ich kenne, weiss worum es geht und Partei hin oder her – in Schmerikon geht es um die Sache.
Nau.ch: Apropos Partei: Sie kandidieren für die SVP.
Cony Sutter: Ich wurde von der SVP angesprochen. Obwohl man in Schmerikon kein Parteibuch braucht, um Themen durchzusetzen. Wir haben den Dorfplatz, den Autobahnanschluss an die Industrie und die Bahnunterführung bei denen es – wie schon erwähnt – um die Sache geht.
Nau.ch: Sie sind also ganz frisch SVP-Mitglied seit 2020?
Cony Sutter: Ja, die haben mich frisch gebacken. (Lacht).
Nau.ch: Wird es trotzdem noch Witze auf Kosten der SVP geben?
Cony Sutter: Natürlich! Ich arbeite auch für das Schweizer Fernsehen und mache Witze über sie. Das wichtigste als Komiker ist, auch über sich selbst lachen zu können – sonst ist man kein Komiker.
Nau.ch: Stichwort Dorfplatz, was ist Ihre Vision?
Cony Sutter: Der Gemeinderat hat eine Vision. Er hat ein teures Konzept mit Tiefgarage und Begrünung an der Oberfläche erarbeitet und jetzt heisst es – entweder das oder nichts. Das Gewerbe hat Sorgen, dass sie keine Leute mehr haben im Dorf. Denn: Wer fährt in eine Tiefgarage, nur um schnell in die Bäckerei zu gehen? Ich denke, wir finden eine Lösung, die nicht zu teuer ist und genauso unseren Dorfplatz aufwertet. Man soll nicht mit der erstbesten Lösung zufrieden sein.
Nau.ch: Ein anderes Thema war die Bahnunterführung.
Cony Sutter: Am besten wäre ein unterirdischer Bahnhof (schmunzelt), aber das ist klar unrealistisch. Doch die Bahnunterführung muss schnell passieren. Da leiden alle: Der Durchgangsverkehr aber auch alle Schmerkner. Man hat Stau im Dorf, kommt nicht vorwärts und es stinkt.
Nau.ch: Was machen Sie, wenn Sie nicht gewählt werden?
Cony Sutter: Da habe ich überhaupt keine schlaflosen Nächte. Ich setze mich für Schmerikon ein, weil es mir wichtig ist, aber wenn es nicht klappt, dann ist es so.