«Gasparone» in Beinwil am See
Die Theatergesellschaft Beinwil am See präsentiert die Operette «Gasparone» noch bis am 8. März im heimischen Löwensaal.
Die Operette spielt auf Sizilien, wo «Gasparone» als Robin Hood der Insel sich für die Rechte der Armen einsetzt. Der edle Graf und Gutbesitzer Erminio verliebt sich derweil in die verwitwete Gräfin Carlotta. Ein geld- und machtbesessener Politiker möchte jedoch seinen Sohn mit der reichen Gräfin verheiraten.
Was kann der Graf tun, um das Herz seiner Angebeteten zu gewinnen und den Politiker auszutricksen? Kann er Benozzo, den Chef der lokalen Schmugglerbande, überzeugen, sich für eine gute Sache einzusetzen?
Standing Ovations bei der Premiere
Die Operette feierte bereits im Januar Premiere. «Die Premiere war grossartig und wir haben Standing Ovations erhalten – das war berührend. Da fällt einem jeweils ein grosser Stein vom Herzen», sagt Markus Bitterli. Er amtet seit Juni 2019 als Vereinspräsident.
Bereits im Jahr 1860 wurde in Beinwil am See Theater gespielt. 1937 kam es dann zur ersten Aufführung einer Operette.
«Operetten sind für uns längst zur Tradition geworden und kommen beim Publikum gut an. Im Kanton Aargau gibt es insgesamt vier Bühnen, die regelmässig Operetten spielen – wir sind eine davon», erzählt Bitterli.
«Es ist nicht mehr wie vor 16 Jahren»
Ein Grosserfolg in der Geschichte der Theatergesellschaft war im Jahr 2004 das «weisse Rössl» mit rund 11'000 Besucherinnen und Besuchern.
Ein weiterer Höhepunkt folgte mit der Operette «Der Zigeunerbaron» im Jahr 2010, als das Schweizer Fernsehen die Produktion unter dem Titel «Ein Dorf spielt Operette» begleitete.
«Das waren die glorreichen Zeiten. Heute müssen wir schon mehr um das Publikum kämpfen, als noch vor 16 Jahren», sagt Bitterli. Die jungen Leute sollen sich nicht von einer Operette abschrecken lassen. «Es ist gute Unterhaltung mit toller Musik. Ich hoffe, dass auch die jüngeren wieder den Weg in eine Operetten-Aufführung finden.»
150 Personen pro Produktion
Die Theatergesellschaft zählt gegenwärtig 60 Mitglieder und erfreut sich einer ungebrochenen Theaterfreude. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass die jeweils ausgewählten Operetten den Einsatz der verschiedenartigsten Talente in Mimik, Gesang, Ballett und Orchester erlauben. Neben den Mitgliedern sind bei den Produktionen auch immer viele ehrenamtliche Helfer im Einsatz.
«Bei einer Produktion sind insgesamt an die 150 Personen beteiligt. Dies sind längst nicht nur Vereinsmitglieder; dazu gehören auch bezahlte sowie ehrenamtliche Leute», erzählt Markus Bitterli.
Der Verein darf sich dabei über langjährige Beteiligte sowie auch immer wieder über neue Gesichter freuen. «Viele Frauen interessieren sich dafür, im Chor mitzuwirken. Da fehlt es uns leider noch etwas an Männern.»
Noch ist es nicht zu spät
Die Theatergesellschaft Beinwil am See steht im 2-Jahres-Turnus auf der Bühne. «Gasparone», die Operette von Carl Millöcker, wird noch bis am 8. März gezeigt.
Markus Bitterli: «Wir haben eine ganz frische Produktion mit tollen Solistinnen und Solisten. Man sollte sich die Operette nicht entgehen lassen. Und wer diese schon an einem anderen Ort gesehen hat, weiss, dass die Titelfigur ‹Gasparone› für gewöhnlich nicht auf der Bühne zu sehen ist. Bei uns ist dies anders.» Wie genau die Figur aber vorkommt, bleibt ein Geheimnis. «Wer dies erfahren will, muss nach ‹Böju› kommen.»