Reinach BL: Vom Dorffriedhof zum Stadtpark
Die Gemeinde Reinach plant die Umnutzung des alten Dorffriedhofs zum Stadtpark. Das Konzept basiert auf Bürgerideen und Naturinventar.
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Wie die Gemeinde Reinach BL mitteilt, soll der alte Dorffriedhof zum Stadtpark mitten im Zentrum werden – eine einmalige Chance für Reinach. Die Partizipation im August 2024 stiess auf grosses Interesse.
Aus den vielen Anregungen und Ideen haben die Landschaftsarchitekten von BRYUM mittlerweile ein Konzept entwickelt.
Die Ergebnisse der Partizipation und das Konzept für den neuen Stadtpark sind auf der Webseite der Gemeinde aufgeschaltet.
Das Konzept soll in den nächsten Monaten zum baureifen Projekt weiterentwickelt werden. Umgesetzt wird der Stadtpark ab 2026, nach Aufheben der letzten Grabstätten. Über die Projektfortschritte wird die Gemeinde weiterhin informieren.
Umnutzung zum Stadtpark: Schon lange vorgesehen
1982 wurde der neue, grosse Friedhof Fiechten am Siedlungsrand in Betrieb genommen. Schon damals war vorgesehen, den zu klein gewordenen Dorffriedhof zum «Stadtpark» umzunutzen. Nach einer langen Übergangszeit werden nun 2026 die letzten Grabstätten auf dem alten Dorffriedhof aufgehoben, vier Urnennischen sind noch bis 2031 belegt.
Naturinventar: Artenvielfalt im künftigen Stadtpark
Mit dem alten Baumbestand und den naturnah gepflegten Wiesen bildet der Dorffriedhof heute einen wichtigen Rückzugsort für Flora und Fauna. Darauf soll mit der Umnutzung zum Stadtpark Rücksicht genommen werden.
Die Gemeinde hat deshalb oekoskop beauftragt, ein Naturinventar zu erstellen und Empfehlungen für Erhalt und Aufwertung zu geben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Dorffriedhof heute eine erstaunliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergt.
Besonders wertvoll machen den Dorffriedhof die vielen verschiedenen Lebensraumtypen und Strukturen, zum Beispiel alte Bäume, Strauchgruppen, selten gewordene Wiesentypen, Mauern und offene, unversiegelte Flächen.
Massnahmen für Natur- und Artenschutz
Um die Biodiversität zu bewahren, beurteilt oekoskop den Erhalt einer halboffenen Struktur mit Wiesen, einheimischen Hecken und Laubbäumen als sehr wichtig. Die grossen Wiesenflächen haben sich teilweise zu mageren Halbtrocken- und Fromentalwiesen entwickelt und verschaffen den Insekten eine breite Nahrungspalette.
Die Gebüsche entlang der Friedhofmauern und die teils alten Bäume bieten vielen Tieren Lebensraum und Schutz.
Als einfache Massnahmen für den künftigen Stadtpark werden unter anderem zusätzliche Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen, Trockenmauern, Nistplätze für Fledermäuse und mehr Blütenstauden und Kräuter vorgeschlagen.
Die Ergebnisse des Naturinventars dienen nun als Grundlage für die Stadtpark-Planung und sollen mit den Rückmeldungen und Ideen aus der Bevölkerung in das Vorprojekt einfliessen.