Amriswil

Amriswil: «Ochsen»-Wirtin Vreni Schmid feiert 40 Jahre

Wie die Gemeinde Amriswil schreibt, kam der Stadtpräsident am 2. Februar 2024 persönlich, um Vreni Schmid zum Jubiläum im «Gasthaus zum Ochsen» zu gratulieren.

Die Bahnhofstrasse in der Gemeinde Amriswil.
Die Bahnhofstrasse in der Gemeinde Amriswil. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Seit genau 40 Jahren wirtet Vreni Schmid auf dem «Gasthaus zum Ochsen» an der Bahnhofstrasse mitten im Zentrum von Amriswil.

Sie ist stolz und dankbar, bereits Familienmitglieder aus der fünften Generation zu ihrer Kundschaft zählen zu dürfen.

Auch wenn sie in ihrer langjährigen Tätigkeit schon für Prominenz aus Wirtschaft, Kultur und Sport kochen durfte, sind Vreni Schmid die täglichen Gäste das Wichtigste.

Die Wirtin denkt nicht ans Aufhören

«Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die mich über die Jahre unterstützt und besucht haben», sagt die 78-Jährige

Ans Aufhören denkt die zierliche «Ochsen»-Wirtin, die immer donnerstags am Amriswiler Wochenmarkt ihren Einkaufskorb mit frischen Lebensmitteln füllt, nicht.

«Ich mache weiter, solange mein Körper es zulässt und solange ich Gäste habe.»

Ein Leben ohne Wirtetätigkeit (seit 55 Jahren) und professionelles Kochen (seit 17 Jahren) kann sie sich schlicht nicht mehr vorstellen.

Vom Tell zum Ochsen

Als frisch verheiratetes Paar hatten die Schmids 1969 in Amriswil das Hotel Tell übernommen.

Als dieses 1983 dem Neubau der Thurgauer Kantonalbank weichen musste, sondierten sie den Markt – und landeten beim «Ochsen».

Todesfall und drohender Konkurs

Einen schweren Schicksalsschlag erlebte Vreni Schmid, als ihr Mann Heinz 1991 plötzlich verstarb.

Der «Ochsen» blieb in der Folge zwei Monate geschlossen, ehe die Witwe den mutigen Entschluss fasste, es alleine zu versuchen.

Ihr Gatte war immer für die Küche zuständig gewesen.

Ihn musste sie durch zwei Mitarbeiter ersetzen. Leider konnten die Köche die (hohen) Erwartungen nicht erfüllen.

2007 fing sie selbst mit dem Kochen an

1996 stand der «Ochsen» kurz vor dem Konkurs. Vreni Schmid wusste, dass sie in der Küche mehr Einfluss nehmen musste.

«Ich belegte diverse Kurse, um meine Köche kompetent führen zu können», sagt sie.

2007 band sich Schmid schliesslich selbst die Küchenschürze um und zaubert seither Tag für Tag Dutzende Mahlzeiten auf den Tisch.

Alles frisch zubereitet

Wie schon ihr Mann legt Vreni Schmid den Schwerpunkt auf italienische Gerichte.

Sie braucht literweise Olivenöl, kiloweise Risotto, gute Weine und enorm viel Fisch, wobei ihr die frische Zubereitung sehr wichtig ist.

Vreni Schmid kocht heute weniger nach ihrem eigenen Gusto als früher. Sie passt ihr Angebot den Gästewünschen an, wobei sie abends die Speisekarte nur auf Anfrage an den Tisch bringt.

Trifft neue Kundschaft ein, so schreitet die Gastgeberin die Treppe aus der Küche herab, um persönlich ihre aktuellen Empfehlungen abzugeben.

Unermüdlicher Einsatz für die Gäste

In der kleinen Küche kann das Thermometer durch den Dampf schon mal auf über 35 Grad steigen.

Die Kundschaft schätzt Vreni Schmids unermüdlichen Einsatz.

Das Restaurant laufe nach wie vor wunderbar, sagt sie. Schön sei auch, dass einige Firmen aus der Region regelmässig den «Ochsen» besuchen.

«Einst brachte ich das Essen sogar in die Unternehmen», erinnert sie sich. Und während der Corona-Pandemie holten die Mitarbeiter halt das Essen bei ihr ab. Da ist man flexibel.

Überraschender Besuch

Ein Freudentag war für Vreni Schmid der vergangene 2. Februar 2024. Ihr heutiger Verpächter, Josef Sager, informierte die Stadt über das 40-Jahr-Jubiläum, worauf überraschender Besuch eintraf.

«Stadtpräsident Gabriel Macedo ist extra für mich aus den Skiferien angereist und hat mir einen Blumenstrauss überreicht», erzählt die Jubilarin.

Am Jubiläumstag sei der «Ochsen» ausserordentlich gut besucht gewesen. «Ich musste 30 Essen aufs Mal zubereiten.»

Ihre Söhne durften beim Jubiläum nicht fehlen

Wie froh war die Wirtin, als ihr jüngerer Sohn Reto, selbst begeisterter Gastronom in Zürich, zum freudigen Anlass auftauchte und sogleich im Service aushalf, um den Andrang zu bewältigen.

«Danach kam auch noch mein älterer Sohn Ivo. Gemeinsam putzten sie nach dem Kochen meine Pfannen», zeigt sich Vreni Schmid gerührt.

Stadtpräsident Gabriel Macedo hofft, dass Vreni Schmid Amriswil noch viele Jahre erhalten bleibt. Sie und ihre Kochkünste seien nicht wegzudenken.

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