Auf der Plaine-Morte-Hochebene an der Grenze der Kantone Bern und Wallis hat der Faverges-Gletschersee begonnen auszulaufen.
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Der Gletschersee auf der Plaine Morte oberhalb der Lenk. - sda - zvg

Wegen des Auslaufens des Gletschersees hat die Gemeinde Lenk Wanderwege und Bachübergänge im hintersten Simmental vorsorglich gesperrt.

Wie sie auf ihrer Webseite schreibt, ist das kritische Seevolumen dieses Jahr nicht erreicht worden, sodass sie aktuell nicht von einer akuten Gefahrensituation ausgeht.

Die Gemeinde schreibt von einem «langsamen Auslaufen» des Sees.

Favergessee ist Resultat des Eisrückgangs

Der Favergessee bildete sich aufgrund des Eisrückgangs am Südostrand des Plaine-Morte-Gletschers.

In einer länglichen Mulde zwischen Fels und Eis sammelt sich im Frühsommer jeweils Schmelzwasser.

Zu Entleerungen kommt es zwischen Mitte Juni und Ende August

Sobald der See eine kritische Schwelle erreicht, kam es bis 2018 jeweils zu einer spontanen Entleerung.

Das Wasser strömte dann durch Eiskanäle im Gletscher in Richtung Norden ab. Dort fliesst das Wasser weiterhin zunächst ins Gerinne des Trübbachs, dann der Simme.

Die Entleerungen gehen immer zwischen Mitte Juni und Ende August über die Bühne. Naturgefahrenexperten haben rund um den See ein Überwachungssystem eingerichtet.

Künstlicher Abflusskanal sorgt für kontrollierten Überlauf des Sees

2018 verursachte ein solch spontanes Auslaufen des Sees Schäden im Tal. Vorsorglich wurden unter anderem ein Campingplatz und ein Restaurant evakuiert.

Im darauffolgenden Jahr wurde ein künstlicher Abflusskanal ins Gletschereis gegraben, so dass der See sich langsam und kontrolliert in diesen Überlauf entleeren konnte.

Wie der Webseite der Gemeinde Lenk zu entnehmen ist, kam ein Bagger Ende Juni/Anfang Juli dieses Jahres auf dem Gletscher zum Einsatz.

Er räumte aus dem letztjährigen Abflusskanal «Schneehindernisse» weg. Die Arbeiten wurden eingestellt, als die Fachleute feststellten, dass das Wasser durch den Kanal abfliesst.

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