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Kerns: Obwaldner Gemeinden übernehmen Bartgeier-Namenspatenschaft

Gemeinde Kerns
Gemeinde Kerns

Obwalden,

Wie Kerns berichtet, entschieden die Obwaldner Gemeinden, die Namenspatenschaft für einen im Sommer 2022 zur Auswilderung vorgesehenen Bartgeier zu übernehmen.

Bartgeier Flug
Junger Bartgeier bei Erstflug. - Gemeinde Kerns

Vor rund 100 Jahren ist der Bartgeier aus den Alpen verschwunden. 1986 nahm in Österreich ein international koordiniertes, langfristig angelegtes Wiederansiedlungsprojekt seinen Anfang. Dank dieses Projekts leben heute im Alpenraum wieder rund 300 Bartgeier.

Jährlich werden 20 bis 30 Bartgeier wild geboren. Die Population wächst damit aus eigener Kraft langsam an. Die genetische Basis der ausgewilderten Population ist noch deutlich zu schmal. Es besteht die Gefahr von Inzuchtproblemen bei der Wildpopulation. Die vorhandene genetische Vielfalt im angewachsenen Zuchtstock muss mit weiteren Auswilderungen in die Wildpopulation weitergeben werden.

Um die flächige Besiedlung des Alpenraums zu beschleunigen und damit die Alpenpopulation wesentlich zu stärken, werden seit 2015 auf der Melchsee-Frutt jeweils im Frühsommer zwei bis drei junge Bartgeier durch die Stiftung Pro Bartgeier ausgewildert.

Sie werden anschliessend noch während zwei bis drei Monaten überwacht und gefüttert, um den noch nicht selbstständigen Jungtieren den grösstmöglichen Schutz gewährleisten zu können.

Namenspatenschaften sind Beitrag zum Erhalt

Die Stiftung Pro Bartgeier finanziert sich grossmehrheitlich aus Spenden und Gönnerbeiträgen. Ein wichtiges Element ist dabei die Namenspatenschaften für ausgewilderte Bartgeier. Die Kosten für eine solche Patenschaft betragen 30'000 Franken. Die sieben Obwaldner Gemeinden haben entschieden, die Namenspatenschaft für einen im Sommer 2022 zur Auswilderung vorgesehenen Bartgeier zu übernehmen.

Die Förderung von Massnahmen zum Schutz der Tierwelt ist in der Kantonsverfassung verankert, mit der gemeinsamen Namenspatenschaft leisten die Obwaldner Gemeinden einen entsprechenden Beitrag, wie der Kernser Gemeindepräsident Beat von Deschwanden erklärt.

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