Die Grünen SH schielen bei den Wahlen 2023 auf die Nationalratssitze von SVP und SP. Kandidat Daniel Raschle: «Es wäre Zeit für einen grünen Nationalrat.»
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Daniel Raschle, Nationalratskandidat für die Grünen Schaffhausen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Oktober finden die eidgenössischen Wahlen statt.
  • Daniel Raschle ist Nationalratskandidat der Grünen Schaffhausen.
  • Im Gespräch mit Nau.ch spricht Raschle über seine Ziele in Bern.
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Die zwei Schaffhauser Nationalratssitze sind bei den eidgenössischen Wahlen am 22. Oktober heiss umkämpft. Gleich 38 Kandidierende auf 20 Listen wollen in den Rat einziehen.

Grünen-Kandidat Daniel Raschle gibt sich gegenüber Nau.ch überzeugt, dass seine Partei dieses Mal den Einzug in den Nationalrat schafft. «Es wäre Zeit für einen grünen Nationalrat aus Schaffhausen», sagt Raschle. Seine Themen: Solarausbau, Förderung des Langsamverkehrs und die Schere zwischen Arm und Reich.

Nau.ch: Daniel Raschle, Sie fordern eine Ausbauoffensive von Solarenergie. Kritiker sagen, diese könnte nicht genügend Energie liefern. Wie ordnen Sie solche Aussagen ein?

Daniel Raschle: Mit Solaranlagen auf den Dächern und an den Fassaden haben wir ein riesiges Potenzial für sauberen Strom. Meine Anlage liefert seit 15 Jahren zuverlässig Strom für zwei Haushalte. Zusätzlich brauchen wir andere erneuerbare Energien, ohne die Biodiversität zu vergessen.

Wir brauchen auch umweltfreundliche Speichermöglichkeiten. Die Forschung in diesem Bereich muss gefördert werden, denn Atom, Öl und Gas sind nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit. Wichtig ist mir auch, dass wir mit der Energie sparsamer umgehen, jede nicht genutzte Kilowattstunde schont die Umwelt und das Portemonnaie.

Nau.ch: Sie wollen den Langsamverkehr fördern. Dazu braucht es aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung. Wie wollen Sie die Menschen dazu bewegen, ihr Auto stehenzulassen?

Daniel Raschle: Wenn wir die Bedingungen für den Langsamverkehr verbessern, Velo und Fussgänger priorisieren, wird der Langsamverkehr attraktiv. Wenn man mit dem Velo schnell und sicher von A nach B kommt, ist der Nutzen gross. Und Velofahrern ist gesund. Gute Velorouten ziehen Velofahrer an. Gute Beispiele gibt es im Norden von Europa. Das Velo für Kurzdistanzen zu nutzen, ist oft eine Frage des Willens. Tun wir es einfach.

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Die Smartspider-Grafik von Daniel Raschle. - Smartvote

Nau.ch: Welche Themen sind Ihnen sonst noch wichtig?

Daniel Raschle: Menschen mit kleinem Budget haben in Bern wenig bis keine Lobby. Als ehemaliger Schuldenberater und Sozialarbeiter auf dem Sozialamt kenne ich die Ungerechtigkeiten und will mich für diese Menschen einsetzen. Besserer Schutz vor Überschuldung, bessere Verteilung des Geldes zwischen Reich und Arm, bezahlbaren Wohnraum fördern, Abzocker stoppen, egal ob sie sich in den Teppich-Etagen bedienen oder den Leuten die wenig haben das Geld aus der Tasche ziehen. Ebenfalls braucht es ein geeignetes Entschuldungsverfahren.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Anmerkung der Redaktion: Die Grüne Schaffhausen führt für ihre beiden Nationalratskandidierenden ein gemeinsames Wahlkampfbudget. Daher hat Kampagnenleiter Liridon Maliqi stellvertretend für die Kandidierenden zu dieser Frage Stellung genommen.

Liridon Maliqi: Die Kantonalpartei stellt 8000 Franken zur Verfügung und die bisherigen Zuwendungen inklusive Spenden belaufen sich auf 2999,90 Franken. Somit haben wir Stand heute ein Gesamtbudget von 10'999,90 Franken. Zukünftige Zuwendungen sind schwer abzuschätzen, werden aber mit Sicherheit 1000 Franken nicht überschreiten.

Nau.ch: Weshalb sind Sie überzeugt davon, sich gegen die bisherigen Nationalräte durchsetzen zu können?

Daniel Raschle: Ich bin jünger als die bisherigen, unabhängig und voller neuen Ideen. Und es wäre Zeit für einen grünen Nationalrat aus Schaffhausen.

Zur Person

Daniel Raschle ist langjähriges Mitglied der Grünen Schaffhausen. Bislang hatte der 50-jährige Sozialarbeiter kein politisches Mandat inne. In seiner Freizeit spielt Raschle Volleyball, Gesellschaftsspiele und hört gerne Musik.

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