Engagierte Leistung reicht Unihockey Limmattal nicht

Unihockey Limmattal
Unihockey Limmattal

Schlieren,

Nach der ausschweifenden Meisterfeier blieb den Limmattalern nicht viel Zeit, sich auf die Aufstiegsspiele einzuspielen.

Der Unihockey Limmattal. - Urdorf
Der Unihockey Limmattal. - Urdorf - Rolf Gabriel

Die gewonnene Finalserie gegen Pfannenstiel noch in junger, bester Erinnerung hiess die nächste Aufgabe NLB-Aufstiegsspiele und der Gegner Floorball Fribourg. Mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung vor allem in den letzten zwei Playoff-Serien erarbeitete man sich diese Möglichkeit in die Nationalliga aufzusteigen.

Wie sehr dieser Aufstieg von der gesamten Equipe gewünscht ist, wird sich in dieser Serie zeigen. Vier Jahre nach dem letzten Finalsieg, wo die damalige (mittlerweile fast komplett ausgetauschte Mannschaft) die Serie mit 1:3 gegen March-Höfe Altendorf beendete, bot sich somit erneut die Chance sich gegen einen Nationalligisten zu beweisen.

Limmattaler starteten selbstbewusst in die Partie

Erneut war die Zentrumshalle gut gefüllt und konnte nach der gegnerischen, mit offensichtlich ungläubigen Argusaugen durchgeführten Spielfeldinspektion auch pünktlich angepfiffen werden. Die Limmattaler starteten selbstbewusst in die Partie und versteckten sich trotz der Unterklassigkeit keineswegs.

So zeigte sich den weit über 200 Zuschauern in der Urdorfer Zentrumshalle ein offener Schlagabtausch in den ersten Spielminuten. Mit dem eben angesprochenen Selbstbewusstsein fasste sich Hasenböhler in der neunten Minute ein Herz und nahm ein Abschluss nach einem schnell ausgeführten Freistoss.

Mit seinem Schlenzer überraschte er die unsortierte Verteidigung und erwischte den Welschen Schlussmann passgenau im nahen oberen Eck. Die Gäste zeigten sich aber keineswegs geschockt und reagierten rund eine Minute später mit einem satten Schuss aus halbhoher Distanz zum Ausgleich.

Dieser verhalf den Westschweizern richtig in dieser Partie anzukommen. Brauchten sie doch wiederum nur drei Minuten, ehe sie ihrerseits in Führung gehen konnten. Die Fribourger reagierten nach einem Zweikampf schneller und netzten, ohne zu zögern zum 1:2 ein. Dies verhalf ihnen zu weiterem Aufschwung.

Floorball Fribourg erhöht schnell auf 3:1

Gerade einmal 40 Sekunden später haderten die Limmattaler nach einem ungeahndeten Vergehen noch mit den Unparteiischen, während die Romands auf 1:3 erhöhten. Chancen auf den Anschlusstreffer boten sich den Limmattaler zwar zahlreiche, so wirklich zwingend waren diese allerdings nicht.

In der 16. Minute durfte sich dann zum ersten Mal das Powerplay der Hausherren aufstellen. Doch dieses biss sich ein ums andere Mal die Zähen am gegnerischen Block oder Torhüter aus. Das gleiche Bild zeichnete sich auch während den restlichen rund drei Minuten des Startdrittels.

Limmattal bemühte sich um offensive Aktionen, während Fribourg sich auf das Konterspiel, Backchecking und Blocken von Schüssen konzentrierte. Mit dem Spielgerät in den eigenen Reihen erwiesen sich die B-Ligisten des Öfteren einfallslos und wenig spielintelligent. Mit dem aus Heimteam unbefriedigenden Resultat von 1:3 wurde der erste Pausentee ausgeschenkt.

Limmattaler finden nicht den Weg ins Tor

Zum Start des Mitteldrittels sicherten sich die Limmattaler gleich mehrere gute Chancen auf den Anschlusstreffer. Ihre Kombinationen fanden jedoch zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Ein ums andere Mal suchte man den berühmten Pass zu viel, welcher nicht mehr unbedingt nötig gewesen wäre.

Dem zweiten Treffer am nächsten kam in der 25. Minute Captain Andris Ladner, welcher eine mirakulöse Tat von Krattinger zwischen den Pfosten von Fribourg erzwang. In der 27. Minute konnte Jordan nur noch regelwidrig gestoppt werden, was die nächste Überzahlsituation für die Limmattaler nach sich zog.

Doch trotz wiederum einigen vielversprechenden Torchancen überstanden die Westschweizer auch diese zwei Minuten. Kurz nach Spielmitte nahm Peraro dann die Sache in die eigenen Hände. Luigi spedierte den Ball zu ihm hinter die gegnerische Grundlinie.

Eine schnelle Körpertäuschung später stand der Verteidiger im allseitbekannten Schilf und Peraro konnte ungehindert hinter den gegnerischen Kasten laufen. Dort erkannte er den aus unbekannten Gründen bereits am Boden liegenden Torhüter im nahen Eck, zog hinter dem Tor vorbei und absolvierte das Buebetrickli Backhand besser als die meisten auf dem Platz es Forehand hinbekommen hätten.

Fribourger verteidigen mit Leidenschaft

Die restlichen zehn Minuten des mittleren Spielabschnitts sind dann rasch erzählt. Limmattal verzeichnete mehr Ballbesitz und quali- sowie quantitativ die besseren Torchancen, brachten es jedoch nicht fertig den Ausgleichstreffer zu erzielen.

Die Gäste aus der Westschweiz verteidigten leidenschaftlich und mit viel Disziplin. Sobald sich ihrerseits eine Chance zum Konter anbot, nutzten sie diese eiskalt aus und verbuchten damit wenige aber doch teils gefährliche Abschlüsse auf das Gehäuse von Dürler.

Mit einem absolut ausgeglichenen Spiel auf dem Feld und einem fast ausgeglichenen Score auf der Anzeigetafel starteten die letzten 20 Minuten der Partie. Diese begannen für die Hausherren jedoch rabenschwarz. In der 42. Minute gewährte man dem einzigen Fribourger mit einem sympathischen Familiennamen im hohen Slot zu viel Platz, welchen dieser gekonnt ausnutzte und eiskalt mit einem Handgelenkschuss auf 2:4 erhöhte.

Und wie bereits im ersten Drittel doppelten die Westschweizer sogleich nach. Gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen später bedeutete ein souverän abgeschlossener Konter das 2:5. Das direkt eingezogene Time-out, gepaart mit einigen personellen Wechseln führte auf Limmattaler Seite dann endlich zum Erfolg.

Limmattaler Torhüter hält Team im Spiel

Fiechter fand Zwirner tief in der gegnerischen Zone, welcher, ohne zu zögern quer zu Peraro legte, was dieser dankend annahm und sich zum zweiten Mal an diesem Abend auf dem Matchblatt eintragen liess. Mit dem Anschlusstreffer in Aussicht stürmten die Limmattaler nach vorne und konnten sich in diesem Spielabschnitt etliche Male bei Dürler bedanken, welcher seine Farben mit seinen Paraden im Spiel hielt.

Die turbulente Schlussphase läutete die 53. Minute ein, als Massaro mit einem unschönen Hüfteinsatz zu Boden gebracht wurde. Die Nerven des Gästecoach lagen offensichtlich schon blank, als er sich zu einer ebenso unschönen verbalen Entgleisung hinreissen liess. Dies bedeutete für die Hausherren während zwei Minuten mit doppelter Überzahl agieren zu können.

Nicht einmal 20 Sekunden waren gespielt, als V. Ladner den üppigen Platz vor sich ausnutzte und mit einem Direktschuss auf Zuspiel von Hasenböhler den Anschlusstreffer zum 4:5 realisierte. Die einfache Unterzahl überstanden die Gäste dann allerdings ohne weiteren Gegentreffer, womit die Limmattaler weiter unter Zugzwang standen, wollte man in dieser Serie mit 1:0 in Führung gehen.

Limmattaler verlieren deutlich

In den letzten Spielminuten mussten die Hausherren jedoch weiter Räume öffnen, was die ligamässig oberklassigen auszunutzen wussten. In der 56. Minute bejubelten sie den Treffer zum 4:6 und in der 59. Minute sorgte der Empty-Netter für das Schlussresultat von 4:7.

Ein Schlussresultat, welches, ob dem Gezeigten ein wenig zu deutlich ausfiel, aber den verdienten Sieger dennoch hervorgebracht hat. Fribourg wollte den Sieg in diesem Spiel mehr und setzte in den entscheidenden Momenten konsequenter nach. Die Limmattaler legten vor allem im letzten Drittel zwar noch einmal ein Briquet drauf, wurden für ihre Bemühungen jedoch nicht belohnt.

Limmattaler bereits in Spiel zwei unter Zugzwang

Gleich tags darauf konnte auf der langen Car-Fahrt in den Westen noch einmal über die vergangene Partie gebrütet werden. Wo lagen die Stärken der Fribourger, wo die Schwächen und wie kann man jene unterbinden und diese ausnutzen? Bei sommerlichen Temperaturen durften die Limmattaler dann erneut ihren Ritualen frönen.

Nach der Einlage von Zwirner, der während den Playoffs in seiner Paradedisziplin zur Höchstform aufläuft, versuchte sich Pfau abermals an lyrischen Eskapaden, bei welchen er jedoch nur primitive Einfachreime anhäuft, wo er den Teamkollegen nichts anderes übriglässt, als diese zähneknirschend auszubaden.

Wieder ihrem Lieblingssport frönend, wollten die Limmattaler auf unbekanntem Terrain zeigen, dass sie sich nicht so einfach abspeisen lassen werden. In den Startminuten verzeichneten sie dann auch sogleich zwei gute Torchancen, welche jedoch keine Veränderung auf der Anzeigetafel nach sich zogen.

Fribourg geht schnell in Führung

Den Score eröffneten in der sechsten Spielminute die Hausherren aus Fribourg. Nach einem Prellball im Slot der Limmattaler reagierte Müller am schnellsten und schlenzte den Ball in die Maschen. Zwar früh in ihrem Enthusiasmus gebremst liessen sich die Urdorfer aber nicht einschüchtern und spielten unbeirrt ihr bewährtes Spiel weiter.

Auch als in der achten Minute Peraro nach übereifrigem Einsteigen für zwei Minuten aufs Bänkli geschickt wurde, konnte Gabriel im Kasten der Limmattaler auf seine vier Vorderleute zählen, welche nicht viel Gefährliches zuliessen.

Das Powerplay von Fribourg erwies sich als auffällig harmlos, denn selbst während der zweiten Überzahlsituation in der zwölften Minute brachten sie es nicht fertig ihre Führung auszubauen. Mit dem für die neutralen Zuschauer mageren Zwischenresultat von 1:0 ging es dann nach 20 Minuten zum ersten Pausentee.

Das Mitteldrittel begann für die Gäste aus Urdorf denkbar schlecht. Mit einem Schuss der unbestrittenen Gattung «Sonntagsschuss» sorgte B. Zurich für das 2:0. Auf diesen Treffer hatten die Limmattaler jedoch die perfekte Antwort bereit.

Fribourg ist oft einen Schritt schneller

Captain A. Ladner musste nach mustergültiger Vorarbeit von Jordan nur noch den Stock hinhalten, um den Anschlusstreffer zu realisieren. Rund 70 Sekunden später jubelten allerdings bereits wieder die Hausherren. Mit einer Direktabnahme liess Zürcher sowohl Gabriel als auch der gesamten Hintermannschaft von Limmattal keine Abwehrchance.

In den darauffolgenden Minuten schraubten die Urdorfer die Produktion von guten Abschlüssen auf den Kasten von Krattinger deutlich nach oben. Ein ums andere Mal parierte ebendieser jedoch alle Bälle, die auf sein Gehäuse zuflogen. Effizienz schrieben sich hingegen die Fribourger an diesem Tag gross auf die Fahne.

So kam es, dass ein Fehler im Aufbauspiel der Limmattaler der nächste Treffer bedeutete. Nach einigen Minuten ohne Abschluss auf das Gehäuse von Gabriel, liess dieser Abschluss in der 35. Minute selbst ihn machtlos. Der restliche Spielverlauf des Drittels lässt sich als Reprise der Partie vom Vortag zusammenfassen.

Limmattal mit mehr Ballbesitz und bemühter das Spiel zu gestalten, Fribourg liess jedoch mit leidenschaftlicher Verteidigung keinen weiteren Treffer mehr zu, womit sich die Mannschaften mit dem aus Gästesicht erdrückenden Resultat von 4:1 zum zweiten Mal in die Katakomben verabschiedeten.

Limmattaler kommen zu Torchancen

Das Schlussdrittel war gerade einmal angepfiffen, da wanderte erstaunlicherweise auch einmal ein Fribourger Akteur auf die Strafbank. Offensichtlich war sein «NLB-Handspiel» dann doch einer Zeitstrafe würdig. Mit einem Feldspieler mehr zeigten die Limmattaler ein ansprechendes Powerplay mit diversen hochkarätigen Torchancen.

Doch wollte die Kugel einfach ihren Weg nicht ins Gehäuse der Hausherren finden. Vor allem deren Schlussmann zeichnete sich etliche Male aus. Der frische Wind aus der Drittelspause verhalf den Urdorfern auch mit numerischer Gleichzahl zu einem dominanten Spiel.

Jedoch erwies sich die Effizienz der Hausherren erneut als entscheidender Faktor. Denn ein ungeahndetes Vergehen später zogen die Fribourger entgegen dem aktuellen Spielverlauf mit vier Längen in Front. Die Limmattaler zeigten sich jedoch unbeirrt ob dem Stand der Anzeigetafel, wollten sie doch dem hohen Besuch des «El Presidente» Rechnung tragen und sich nicht kampflos ergeben.

Die Chance endlich zum zweiten Mal an diesem Abend zu jubeln, bot sich in der 50. Spielminute, als erneut ein Spieler Fribourgs zum Nachdenken geschickt wurde. Und von neuem erwies sich das Überzahlspiel der Limmattaler als erdrückend, kreierten sie doch diverse Chancen welche aber während diesen zwei Minuten noch nicht umgemünzt werden konnten.

Limmattal hat noch einmal Hoffnung

Just als die Hausherren wieder komplett auf dem Feld standen, fand Peraro den am weiten Pfosten lauernden A. Ladner, der die Limmattaler Hoffnungen mit dem 5:2 wieder aufleben liess. Und gerade einmal 13 Sekunden später wanderte zum dritten Mal ein Fribourger auf die Strafbank, als Geiser nach einem ausgezeichneten Sololauf nur noch regelwidrig gestoppt werden konnte.

Wiederum zeichnete sich zunächst ein resultatmässig unbefriedigendes Powerplay der Limmattaler ab. Die unzähligen Abschlüsse mussten aber irgendwann die Mauer durchbrechen und ihren Weg ins Netz finden. So war es V. Ladner auf Zuspiel von Zwi-Bru Andris, der einen punktgenauen Slapshot auspackte und den dritten Limmattaler Treffer erzielte.

Gleich im anschliessenden Einsatz bot sich den nun offensiver agierenden Gästen gleich die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, belohnt wurden sie jedoch nicht. Und zwischen den vielen hochkarätigen Torchancen der Limmattaler benötigten die Hausherren nur eine halbe solche, um den vorentscheidenden Treffer zum 6:3 in der 55. Minute zu erzielen. Auch das Time-Out und punktuelle personelle Wechsel vermochten die Partie nicht mehr herumzureissen.

Dank einer deutlich besseren Effizienz und konsequenter Verteidigungsarbeit verdienten sich die oberklassigen auch den zweiten Sieg in dieser Serie. Wollen die Limmattaler ebendiese noch verlängern, muss am kommenden Sonntag unbedingt ein Sieg her.

Limmattaler müssen Spiel drei gewinnen

Die offensichtlichen Stärken und Schwächen der Fribourger sind nach dieser Doppelrunde allen bewusst. Und die vor allem am Sonntag deutlich überzeugendere Leistung auf dem Platz sollte auch Beweis genug sein, dass mindestens ein Sieg in dieser Serie möglich und absolut realistisch scheint.

Um das «frühzeitige» Saisonende der Limmattaler zu verhindern, ist das Fanionteam wie beim Heimspiel des vergangenen Samstags auf zahlreiche und lautstrake Unterstützung in der Zentrumshalle angewiesen. Anpfiff der dritten Partie der Serie ist am kommenden Sonntag, 3. April 2022, um 17.30 Uhr.

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