Chaltenboden bekommt wieder einen öV-Anschluss
Das Gewerbegebiet zwischen Schindellegi und Biberbrugg wird ab Dezember wieder mit dem Bus erschlossen. Bei den Betroffenen ist die Freude darüber gross.
Fünf Jahre ist es her, dass der Kanton Schwyz aus Spargründen die Erschliessung des Chaltenboden zwischen Feusisberg-Schindellegi und Biberbrugg aufhob. «Diese Linien haben nur eine geringe Grunderschliessungsfunktion oder erfüllen die Wirtschaftlichkeit nicht», sagte Regierungsrat Othmar Reichmuth damals. Seither war der Chaltenboden nur noch zu Fuss oder mit dem Auto erreichbar.
Neuerschliessung ab Dezember 2020
Mit dieser Lücke im öV-Netz soll nun wieder Schluss sein. «Erfreulicherweise wird dank intensiver Verhandlungen mit dem Kanton das Gewerbegebiet Chaltenboden ab Fahrplanwechsel 2021 wieder mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen», teilte der Gemeinderat Feusisberg-Schindellegi letzte Woche mit. Die Einführung erfolge demnach ab Dezember 2020. Dabei werden zwei Bushaltestellen, eine an der Chaltenbodenstrasse 16 und eine weitere an der Einsiedlerstrasse 21/23 in Betrieb genommen. Der Busverkehr wird auf die Bahnanschlüsse in Biberbrugg ausgerichtet.
Künftig sollen die Busse mit der Linie 507 (Schwyz–Sattel–Biberbrugg) von Montag bis Samstag im Stundentakt in den Chaltenboden fahren. Ganz in Stein gemeisselt ist die langfristige Wiederaufnahme des öV-Betriebs allerdings nicht. «Mit einem provisorischen, dreijährigen Testbetrieb kann das Konzept zeitnah und ohne teure Infrastrukturbauten kostengünstig umgesetzt werden», teilt der Gemeinderat mit. Nach der Testphase wird hier wohl der Kanton das letzte Wort über die Weiterführung der öV-Erschliessung haben.
Vorteil für Mieter und Angestellte
So weit in die Zukunft blickt die Belegschaft im Chaltenboden noch nicht. Für Pascal Grab, Mitglied der Geschäftsleitung des Gewerbegebiets überwiegt vor allem die Freude. «Die Nachricht über die erneute öV-Erschliessung des Chaltenbodens hat uns natürlich ausserordentlich gefreut», sagt er. Der Bedarf einer öV-Erschliessung sei den Mietern im Chaltenboden stets vorhanden gewesen.
Vom neuen Anschluss würde neben den Mietern auch das Gewerbe selbst profitieren. «Wir sind der Überzeugung, dass der Anschluss für das gesamte Gebiet eine Aufwertung sein wird», so Grab. Darüber freuen dürften sich auch die zahlreichen Angestellten. Bisher waren sie gezwungen, einen 20-minütigen Fussmarsch vom Bahnhof Biberbrugg auf sich zu nehmen. Mit dem öV-Anschluss fällt dieser komplett weg.