Galgenen

Galgenen nutzt das Mehrzweckgebäude für die Flüchtlingswelle

Gemeinde Galgenen
Gemeinde Galgenen

March-Höfe,

Wie die Gemeinde Galgenen berichtet, wird die Umnutzung des Mehrzweckgebäudes zur Schaffung von weiteren Unterbringungsplätzen für Flüchtende angestrebt.

Der Dorfplatz in Galgenen.
Der Dorfplatz in Galgenen. - Nau.ch / jpix.ch

In jüngerer Vergangenheit sind die Flüchtlingszahlen markant gestiegen.

Diese krisenhafte Entwicklung, welche bereits vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges eingesetzt hatte, wurde durch die kriegerischen Auseinandersetzungen einerseits, aber auch durch die wieder grössere Durchlässigkeit von Landesgrenzen andererseits noch verschärft.

Nebst den Flüchtlingen aus der Ukraine sind es auch und vor allem Migranten aus Afrika und aus dem Nahen und Mittleren Osten, welche in grosser Zahl in die Schweiz einreisen.

Verteilschlüssel wurde nach oben angepasst

Der Kanton Schwyz, der wie die anderen Kantone der Schweiz wiederum Zuteilungen seitens Bund bewältigen muss, hat daher den Verteilschlüssel über die Gemeinden wiederholt nach oben angepasst, wodurch die bisher übliche Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten in diversen Wohnungen im Gemeindegebiet die Zahlen nicht mehr zu bewältigen vermag.

Die Erhöhung der Zuteilungen erfolgte stufenartig über einen sehr kurzen Zeitraum.

Waren es zu Jahresbeginn (1. Februar 2022) noch 41 Personen im Asylbereich, für welche die Gemeinde Wohnraum zur Verfügung stellen musste, stieg die Zuteilung per 1. April 2022 bereits auf 67 Personen.

Per 1. Juni 2022 wurde die Zuteilung abermals erhöht – auf 100 Personen. Gegenwärtig sind 62 Personen in Wohnungen untergebracht.

Schaffung von weiteren Plätzen für Flüchtende

Als mögliche Lösung zur Unterbringung einer derart hohen Anzahl Personen, welche auch noch sehr kurzfristig realisierbar sein muss, hat der Gemeinderat Galgenen eine Umnutzung des alten Mehrzweckgebäudes als faktisch einzigen gangbaren Weg erkannt.

Mit dieser Umnutzung wird die Schaffung von 25 Plätzen für Flüchtlinge angestrebt.

Die Gemeinde wird auch weiterhin alle denkbaren Unterbringungsmöglichkeiten prüfen und bei der jeweiligen Eigentümerschaft um die Anmietung von Wohnraum anfragen.

Zusammen mit den 25 Plätzen im umgenutzten Mehrzweckgebäude soll versucht werden, die vorgeschriebene Zielvorgabe gemäss Zuteilungsschlüssel des Kantons von insgesamt 100 zu erreichen.

Altes Mehrzweckgebäude wird umgebaut

Die Erhöhung des Verteilschlüssels gilt ab sofort (Stand 10. November 2022).

Nur durch die Zusage, eine bauliche Anstrengung zu leisten für die Unterbringung von zumindest 25 Personen, konnte die Gemeinde noch eine Frist bis ins erste Quartal 2023 erreichen, ansonsten die Flüchtlinge vom Kanton bereits innert Tagen nach Galgenen überführt worden wären, unbeeindruckt davon, dass gar keine Unterbringungsmöglichkeit besteht.

Die Umnutzung zu Wohnzwecken für Flüchtlinge und Migranten bedingt Umbauten im alten Mehrzweckgebäude, wodurch die bisherige Nutzung dieses Gebäudes durch Vereine et cetera demnächst eingestellt werden muss.

Das alte Mehrzweckgebäude wird für einige Zeit der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen.

Der Gemeinde bleibt wenig Zeit

Die Umnutzung des alten Mehrzweckgebäudes mit dem Innen-Umbau kann im vereinfachten Baubewilligungsverfahren umgesetzt werden, zumal auch die neue Nutzung des bereits hinreichend erschlossenen Gebäudes zonenkonform ist.

Ein anderes Vorgehen in der engen zeitlichen Frist, die es unbedingt einzuhalten gilt, ist nicht möglich.

Ein Neubau selbst in Komponenten- oder Container-Bauweise würde samt Erschliessung des Baulandes bis zur Vollendung bei Weitem mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Gemeinde – ultimativ – zur Verfügung steht.

Lösung für Vereine wird gesucht

Gemeinderat und Liegenschaftsverwaltung sind zurzeit daran, zusammen mit den Vereinen alternative Angebote vornehmlich in der Mehrzweckhalle Tischmacherhof zu definieren.

Die Fortführung der bisherigen Nutzungen soll möglichst gewährleistet werden, terminliche Verschiebungen und Einschränkungen sind indes nicht in jedem Falle ganz auszuschliessen.

Die genannte Entwicklung ist ausserordentlich bedauerlich.

Der Gemeinderat Galgenen sieht sich aber ausserstande, in Anbetracht des grossen Drucks, welchem die Gemeinde seitens Kanton ausgesetzt ist, und angesichts eines Mangels an Wohnraum irgendeine andere, geschweige denn bessere Lösung zu finden.

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