Spital Lachen: Ärzte sorgen sich um ausbleibende Patienten

Spital Lachen AG
Spital Lachen AG

March-Höfe,

Seit der Bundesrat die Bevölkerung gebeten hat, zu Hause zu bleiben, ist die Anzahl Personen, die den Notfall aufsuchen, stark zurückgegangen.

spital bakterien
Warteraum (Symbolbild). - Keystone

Dass sich weniger Personen auf der Notfallstation melden, ist für das Ärzteteam am Spital Lachen klar, da Menschen zu Hause bleiben, weniger Sport betreiben und auch keine Vereinsaktivitäten mehr stattfinden. Trotzdem lässt sich nicht erklären, dass der Rückgang so stark ausfällt.

Und genau dies gibt den Ärzten auf dem Notfall Grund zur Sorge: «Wenn die Leute zu Hause bleiben und sich an die Massnahmen des Bundesrates halten, erklärt dies den Rückgang an Patienten mit Unfällen und Verletzungen. Es gibt aber keine Erklärung dafür, dass sich weniger Patienten mit medizinischen Problemen wie Herz- und Kreislaufprobleme, mit Blasenentzündungen, Nierensteinen oder akuten Schmerzen bei uns melden».

Für Dr. med. Imke Poepping, Kardiologin und Dr. med. Alexander Browa, Traumatologe, beide leitende Ärzte auf der Notfallstation am Spital Lachen ist klar: Die Leute warten zu lange ab, bevor sie den Hausarzt oder gar den Notfall aufsuchen, und das kann äusserst gefährlich sein. Bei einem Schlaganfall bspw. zählt jede Minute, ein nicht behandeltes medizinisches Problem kann gravierende Komplikationen nach sich ziehen.

Aussagen von Hausärzten und Mitarbeitenden des Rettungsdienstes aber auch von Patienten selber machen deutlich, dass diese wesentlich länger warten als sonst, bevor sie zum Hausarzt oder ins Spital gehen. Einerseits wollen sie nicht den Corona-Patienten den «Platz wegnehmen» und andererseits haben sie auch Angst vor einer Ansteckung.

Hausärzte und das Spital verfügen über genügend Ressourcen und Kapazitäten

Eine ähnliche Problematik sieht auch Triaplus, Integrierte Psychiatrie Uri, Schwyz und Zug, wo sich derzeit ebenfalls weniger Patienten auf dem Notfall melden. Sowohl die Ärzte des Spitals Lachen als auch die Hausärzte der Bezirke March und Höfe appellieren deshalb an die Bevölkerung, sich bei Beschwerden und Symptomen rechtzeitig beim Arzt oder Notfall zu melden und die notwendige Abklärung und Behandlung in Anspruch zu nehmen, um eine Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes und allfällige Komplikationen wenn möglich zu verhindern.

Sowohl die Hausärzte als auch das Spital verfügen über genügend Ressourcen und Kapazitäten, um die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung auch in dieser Krisenzeit sicherzustellen. So arbeiten am Spital Lachen zusätzlich zu den Teams, die eigens für die Behandlung der Corona-Patienten bereitgestellt wurden, die übrigen Fachärzte aller Bereiche ganz normal weiter.

Um das Risiko einer Corona-Ansteckung zu minimieren, werden Patienten, die für eine Corona Abklärung und Behandlung ins Spital kommen, räumlich von den übrigen Patienten getrennt. «Patienten, die mit medizinischen Beschwerden zu uns kommen, dürfen darauf vertrauen, dass sie bei uns in guten Händen sind,» ergänzt Dr. med. Imke Poepping.

Sie erreichen die Notallstationen der Region unter folgenden Telefonnummern:

Notfall Spital Lachen +41 55 451 31 11

Notfallarzt March +41 840 51 51 51

Notfallarzt Höfe +41 840 81 81 81

Bei schweren oder lebensbedrohenden Situationen melden Sie sich jederzeit über die Telefonnummer 144.

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