1. August-Gedanken aus dem Nationalrat
Am Nationalfeiertag gratulieren regionale und nationale Politiker der Schweiz zum Geburtstag. Nationalrat Alois Gmür hebt dabei die Littering-Debatte hervor.

Viele 1. Augustfeiern sind abgesagt, Chilbis, Musikfeste, Schwingfeste, Openairs ebenfalls. Covid19 hat die ganze Welt befallen und Grossanlässe sind wegen der Uebertragungsgefahr nicht erlaubt. Infolgedessen wird in kleinen Gruppen im Freundes- und Familienkreis gefeiert. Unter Alleen, im Wald, an See- und Flussufern, auf Plätzen und Pärken wird gegessen und getrunken.
Leider wird nach der Party alles liegengelassen. Das Littering nimmt derart zu, dass Gemeinden und Abfallverbände versuchen mit Inseraten die Leute zu sensibilisieren ihren Dreck mitzunehmen und nicht liegenzulassen . Die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt schickt Patrouillen an die Hotspots um aufzuräumen. In gewissen Kantonen wird sogar mit Bussen gegen das Littering vorgegangen.
Die Entwicklung der Zunahme des Liegenlassens von Abfall erachte ich als problematisch. Da finden einerseits grosse Demonstrationen gegen den Klimawandel statt und bei den Wahlen können die grünen Parteien erdrutschartige Siege feiern. Andererseits nimmt die Umweltverschmutzung wegen Littering stetig zu. Wenn ich die aktuellen Zahlen in der Getränkebranche betrachte, so steigt der Konsum von Getränken im Einweggebinde kontinuierlich. Es wird immer mehr Bier in Aludosen und Wasser in PET-Flaschen konsumiert. In der Schweiz wird 38% des Bieres in der Dose konsumiert. Damit nehmen wir in Europa einen Spitzenplatz ein. In Deutschland wird lediglich 7% das Bieres aus der Dose getrunken.
Leider bieten die grossen Détailisten im Getränkebereich nur Einwegware an. Klimaschonend wären Getränkeglasflaschen, die wieder zurückgebracht und wieder befüllt werden können. Im Parlament habe ich einen Vorstoss eingereicht, dass auf allen Getränkebehältern ein Pfand von 50 Rappen bis Fr. 1.00 eingeführt wird. Ich möchte damit dem Abfall einen Wert geben, damit weniger weggeworfen wird. Sollte jemand trotzdem die PET-Flasche wegwerfen, so gibt es sicher jemand, der sie aufnimmt und das Pfand bei der nächsten Verkaufsstelle einlöst.
Ich wünsche der Schweiz, dass die mächtige Lobby der Détaillisten, Getränkekonzerne, der Plastik- und Aluminiumindustrie sich bewusst wird, dass ihr Verhalten der Umwelt massiv schadet.Den Konsumenten wünsche ich mehr Möglichkeiten beim Einkaufen damit vorallem Inhalt und weniger Abfall eingekauft werden kann.