Trotz Widerstand wird Buslinie Arth-Walchwil eingestellt
Die Buslinie von Arth SZ Richtung Walchwil ZG wird auf den Fahrplanwechsel hin im Dezember 2020 eingestellt. Der Kanton Schwyz begründet die umstrittene Stilllegung mit dem neuen Buskonzept für den Knotenpunkt Arth-Goldau.
Mit der Fertigstellung der NEAT im Dezember 2020 wird der Bahnhof Arth-Goldau zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt im Kanton Schwyz. Mit der Fahrplanänderung werden künftig mehr Züge in Arth-Goldau halten und weiterfahren. Im Zuge des Ausbaus des Angebots auf der Schiene streicht der Kanton die Buslinie zwischen Arth und Walchwil.
Wirtschaftlich nicht sinnvoll
«Eine Weiterführung lässt sich weder wirtschaftlich noch ökologisch begründen», sagt Baudepartementsvorsteher Othmar Reichmuth gestern vor den Medien. Eine Doppelbelegung des Streckenabschnitts mache für den Regierungsrat schlicht keinen Sinn.
Reisende von Arth Richtung Zug können somit nicht mehr via Bus nach Walchwil fahren und dort in den Zug umsteigen. Sie müssen via Arth-Goldau reisen. Reichmuth weist darauf hin, dass sich die Reisezeit von Arth nach Zug trotzdem um neun Minuten verkürze. Zudem würde zwischen Arth und Goldau ab 2021 die Busverbindung ganztags im Viertelstundentakt geführt.
Petition für Buslinie ohne Chance
Für den Erhalt der Buslinie von Arth nach Walchwil hatte sich bereits im Dezember 2019 eine Petition eingesetzt. Wenn das Anliegen der Petitionäre erfüllt werde, würde das Funktionieren des gesamten Fahrplankonzepts allerdings verunmöglicht. «Wir verstehen den Frust der betroffenen und nehmen ihn auch zur Kenntnis», sagt Reichmuth. «Wir müssen aber im Sinne der Masse entscheiden und können nun mal nicht alle individuellen Wünsche erfüllen».
Künftig wird der Bus bei der neuen Buswendeschlaufe «Chäppeli» wenden und wieder an den Bahnhof Arth-Goldau zurückfahren. «Nur so gewährleisten wir einen reibungslosen Anschluss an die Zugsverbindungen in Arth-Goldau», rechtfertigt Roland Iten vom Amt für öffentlichen Verkehr den Entscheid.
Für den Bau der Schlaufe ist wegen der Nähe zum Wasser eine Ausnahmebewilligung von Nöten. Zudem liegt gegen die Realisierung noch eine Beschwerde vor. Deshalb wird der Bus provisorisch auf der Höhe der Haltestelle «Aazopf» wenden.
Finanzierung durch Gemeinde oder Dritte
Der Kanton geht davon aus, dass die Buslinie Arth-Walchwil mit dem neuen Buskonzept nur noch von wenigen Menschen benutzt würde. «Die Linie kann damit weder vom Bund noch von den Kantonen Schwyz und Zug Beiträge erhalten», sagt Reichmuth. Wolle die Gemeinde an dem Angebot festhalten, müsse sie eine eigene Linie führen und finanzieren.