Nachfolgelösungen für Regionalspitäler werden konkret
Die Nachfolgelösungen für die vier von der Schliessung betroffenen Regionalspitäler im Kanton St. Gallen nehmen Gestalt an. Das Spital Flawil wird per Ende Juni geschlossen und weicht einem Neubau für Langzeitpflege. In Wattwil soll das Spital in ein Gesundheitszentrum umgewandelt werden.
Der Kanton St. Gallen will die stationäre Grundversorgung künftig auf die Spitäler St. Gallen, Wil, Grabs und Uznach konzentrieren und dort teilweise ausbauen. Der Kantonsrat hat das Spital Walenstadt vorerst als Spitalstandort bestätigt. Die Regierung prüft eine Zusammenarbeit mit den Kantonsspitälern Graubünden und Glarus. In Altstätten, Flawil, Rorschach und Wattwil soll es nur noch regionale Gesundheitszentren mit ambulanten Leistungsangeboten geben.
Am bisherigen Standort des Spitals Flawil soll bis 2024 ein Neubau für ein Kompetenzzentrum für Gesundheit, Therapie und spezialisierte Pflege (GTP) entstehen, wie das St. Galler Gesundheitsdepartement am Dienstag mitteilte. Im gleichen Jahr soll auch das Kompetenzzentrum für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege (GNP) Wattwil seinen Betrieb aufnehmen. Hier liege inzwischen das Konzept des Notfallzentrums vor.
In Rorschach wiederum kann sich die Bevölkerung bis zur Eröffnung des neuen Gesundheitszentrums in dem seit Februar 2021 bestehenden Ambulatorium behandeln lassen. In Altstätten wird eine Arbeitsgruppe die Konzeption des Gesundheits- und Notfallzentrums an die Hand nehmen, wie es weiter heisst. Dieses soll spätestens 2027 eröffnet werden.
Das Projekt in Flawil steht unter der Federführung der Solviva AG. Das Familienunternehmen betreibt in der Schweiz bereits mehrere Gesundheits-, Pflege- und Wohnzentren und ist auch als Partner für die Weiterentwicklung des Standorts Wattwil vorgesehen.
Das Spital Wattwil kann nur unter der Voraussetzung, dass die Stimmberechtigen am 13. Juni dem Nachtrag zum Kantonsratsbeschluss über die Erneuerung und Erweiterung des Spitals Wattwil zustimmen, in ein GNP umgewandelt werden.