OST-Studierende stellen ihre Praxisprojekte vor
Wie die OST – Ostschweizer Fachhochschule mitteilt, setzen die angehenden Ingenieure an der OST schon ab dem ersten Semester den gelernten Stoff direkt um.
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«Bereits zum achten Mal zeigen Studierende mit eindrücklichen Ergebnissen, dass sich theoretischer Wissenserwerb und praktische Arbeit hervorragend zu einer grösstmöglichen Berufsbefähigung kombinieren lassen.
Zunehmend wächst nämlich der Vorwurf, dass Studienabgängerinnen und Studienabgängern die praktische Erfahrung im betrieblichen Umfeld fehlt.
Gleichwohl wird ein abgeschlossenes Studium als Eintrittsticket für herausfordernde Arbeitsstellen mit verantwortungsvollen Tätigkeiten in Industrie und Wirtschaft vorausgesetzt», sagte Urs Sonderegger, Studiengangleiter BSc Wirtschaftsingenieurwesen an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, bei der Präsentation der Praxisarbeiten am 6. Juni 2023.
«Die Industrieprojekte sind unsere Antwort auf diesen Widerspruch, und unsere Studierenden zeigen, dass sie dieser Herausforderung gewachsen sind.»
Es entstehen Potenzialanalysen
Bereits ab Studienstart bekommen die Studierenden an der OST die Gelegenheit, ihr im Unterricht erworbenes Wissen an realen Aufgabenstellungen anzuwenden und zu erproben.
In kleinen Teams entwickeln sie Lösungsansätze und Entscheidungsgrundlagen für neue Produkte ihrer jeweiligen Auftraggeberschaft.
«Über insgesamt vier Semester entstehen dabei Potenzialanalysen, neue Produktkonzepte, technische Entwürfe und erste Prototypen werden getestet und optimiert.», so OST-Professor Urs Sonderegger.
Neues Stabmixer-Design und Entsorgung im Unterflur
Im Jahr 2023 sind es elf Projekte, die Studierende am 6. Juni 2023 auf dem Campus Rapperswil-Jona vorgestellt haben.
Ein Beispiel dafür ist das Wattwiler Unternehmen CEKAtec AG. Die Studierenden entwickelten zusammen mit dem Industriepartner in einem «Product Redesign Prozess» ein neues Design für einen Stabmixer.
Oder die Elesta GmbH. Für den Hersteller von elektromechanischen Relais für die Sicherheitstechnik aus Bad Ragaz entwickelten die Studierenden einen Online-Assistenten, der es dem Kunden erlaubt, das passende Relais zu finden.
Anreizsystem für die Nutzung von Unterflurbehältern
Sechs angehende Wirtschaftsingenieure haben sich mit dem Industriepartner Entsorgung Stadt St.Gallen der Herausforderung angenommen, die Abfallentsorgung effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Im Fokus stand dabei ein Anreizsystem für die Nutzung von Unterflurbehältern.
«Im Austausch mit den jungen Studierenden der OST ist eine Win-win-Situation entstanden: ein Geben und Nehmen, welches für uns sehr befruchtend war», so Roman Breda, Bereichsleiter Abfalllogistik bei Entsorgung St.Gallen.
Frischesohle für das jüngere Publikum attraktiver machen
Das Flawiler Unternehmen Flawa ging aus der Berner Verbandsstoff-Fabrik hervor und ist vor allen für seine Watteprodukte schweizweit bekannt. Nicht nur.
«Flawa Consumer GmbH ist bekannt für ihre Frische-Einlagesohlen. Die jüngere Kundengruppe konnte damit jedoch nie angesprochen werden.
Somit einigte man sich nach der ersten Projektphase darauf, die Frischesohle für das jüngere Publikum attraktiver zu machen», berichteten die OST-Studierenden.
«Das Projekt ist vielversprechend und die nachhaltige Komfortsohle hat das Potenzial, sich als grüne Alternative auf dem Markt zu etablieren», so Flawa-CFO Patrick Tanner.
Mehrwert für den Industriepartner schaffen
Die Fortatech AG aus St.Gallen beliefert als Produzent von Bowdenzügen, konfektionierten Drahtseilen und Push-Pull Cable unter anderem die Automobilindustrie.
«Vor dem Hintergrund, dass auch in der Industrie immer mehr Produkte im Web gesucht, verglichen und eingekauft werden, konnte das Studierendenteam so einen bedeutenden Mehrwert für den Industriepartner schaffen.
Fortatech profitiert durch den mehrfach getesteten und anhand von Feedbacks optimierten Konfigurator von Kundenanfragen in hoher Qualität», erklärte OST-Professor Urs Sonderegger an der Veranstaltung auf dem OST-Campus in Rapperswil-Jona.