Reformbewegung richtet zwei Forderungen an Bistum St. Gallen

Die Bewegung «Reformen jetzt!» will zwei Reformvorstösse bei der Leitung des Bistums St. Gallen einreichen.

Kirchtürme in der Stadt St. Gallen.
Kirchtürme in der Stadt St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Bewegung «Reformen jetzt!» will der St. Galler Bistumsleitung zwei Reformvorschläge unterbreite. An einer Medienkonferenz verlangte sie eine stärkere Beteiligung der Basis vor einer Bischofswahl sowie mehr Gleichberechtigung zwischen Priestern und nichtgeweihten Theologinnen und Theologen.

Bei zukünftigen Bischofswahlen müssten die Katholikinnen und Katholiken im Bistum St. Gallen umfassender als bisher über die Kandidaten sowie über das Prozedere der Wahl informiert werden.

Alle Bischofskandidaten sollen vorgestellt werden

Diese Forderung stellte eine Steuerungsgruppe innerhalb der Bewegung «Reformen jetzt!» am Dienstagmorgen während einer Medienkonferenz. Konkret sollen etwa alle Bischofskandidaten auf einer Webseite vorgestellt und Podiumsrunden organisiert werden.

Hintergrund der Forderung sei, dass der St. Galler Bischof Markus Büchel im Sommer 2024 gegenüber dem Papst seine Demission einreichen werde. «Uns geht es darum, die Personalpolitik bis auf die höchste Ebene kritisch zu begleiten», erklärte Ann-Katrin Gässlein von der Steuerungsgruppe der Reformbewegung.

Die zweite Forderung geht direkt an Bischof Markus Büchel und verlangt, dass auch nichtgeweihte Theologinnen und Theologen Trauungen durchführen können.

Bis anhin sei dies für Nichtgeweihte nur in Einzelfällen und mit einer Sonderbewilligung des Bischofs möglich. Die bestehenden Regelungen zementierten das Gefälle zwischen Priestern und anderen Theologen.

Mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch seit 1950

Die Bewegung «Reformen jetzt!» ist im Nachgang zur Studie über Missbräuche in der katholischen Kirche der Schweiz entstanden. In dieser wurden Mitte September mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch seit 1950 aufgezeigt.

Beteiligt an der Reformbewegung sind unter anderem Mitarbeitende aus der Katholischen Kirchgemeinde im Lebensraum St. Gallen, zu der die Stadt mit elf Pfarreien sowie diejenigen von Abtwil-St.

Josefen SG und Engelburg SG gehören. Eine Steuerungsgruppe soll nun Aktionen im Zusammenhang mit der Reformbewegung bistumsweit koordinieren.

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Kommentare

User #5195 (nicht angemeldet)

Rom verändert erst etwas wenn kein Geld mehr fliesst.

User #8053 (nicht angemeldet)

@Hubert Kelller: In der Tat so. Weil Rom eh nichts ändern wird, gibt es am Schluss nur noch viel mehr Enttäuschte.

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