St. Galler Staatsanwaltschaft kämpft um zusätzliche Stellen
Die St. Galler Staatsanwaltschaft macht ihren Jahresbericht erstmals öffentlich. Darin bitten sie um einen weiten Stellenausbau, da sie stark überlastet sind.
Das Wichtigste in Kürze
- In ihrem Jahresbericht fordert die St. Galler Staatsanwaltschaft zusätzliche Stellen.
- Die Komplexität und die Quantität der Prozesse nehme stark zu.
- Deshalb seien sie überlastet und manche Fälle werden benachteiligt behandelt.
Erstmals machte die St. Galler Staatsanwaltschaft ihren Jahresbericht für die Öffentlichkeit zugänglich. Darin malen sie ein schwarzes Bild der Überlastung: Sie seien nicht mehr in der Lage, allen Prozessen genügend Aufmerksamkeit zu schenken, berichtet das «Tagblatt».
Schuld daran sei vor allem die wachsende Komplexität der Fälle und Ermittlungen. Seit 2011 ist die Anzahl der Verfahrensschritte um 66 Prozent gestiegen, im vergangenen Jahr sind 12 Prozent mehr Fälle eingegangen. Deshalb könne man sich in manchen Themengebieten wie der Cyberkriminalität nur mehr auf höchstkriminelle Prozesse konzentrieren.
St. Galler Staatsanwaltschaft fordert mehr Mitarbeiter
Deswegen fordert die Staatsanwaltschaft einen weiten Stellenausbau. Im Juni tagt der Kantonsrat zum Abschlussberichts – hier wird sich herausstellen, ob der Rat für den Vorschlag offen ist.
Der oberste Staatsanwalt Christoph Ill stand dem «Tagblatt» Rede und Antwort. Dort betont er: «Effektive und rechtsstaatlich saubere Strafverfahren gibt es nicht zum Nulltarif.» Ausserdem glaubt er, dass ein Nicht-Ausbau der Stellen zu einer verminderten Rechtsstaatlichkeit führen könnte.