Mels soll vor Seez-Hochwasser geschützt werden
Mit baulichen Massnahmen an der Seez soll Mels vor Hochwasserschäden geschützt werden. Das Vorprojekt sieht Investitionen von rund 24 Millionen Franken vor.
Die Seez führt fast jährlich mindestens einmal so viel Wasser, dass es bei Brücken zu Rückstauungen kommt. Nur dank viel Glück kam es in den letzten Jahren in Mels zu keinen grösseren Überschwemmungen. Sobald die Seez über die Ufer tritt, drohen grossflächige Überflutungen und hohe Sachschäden.
Dies zeigt die Gefahrenkarte eindrücklich auf. Eine weitere Herausforderung von Mels ist die Topografie. Bei einem Ausbruch der Seez fliesst das Wasser nicht zurück ins Gerinne, sondern durch die Siedlung in Richtung Bahnlinie.
Deshalb wollen die Gemeinde Mels und der Kanton St. Gallen zusammen den Hochwasserschutz im Bereich vom Tobelausgang bis zur Brücke Valeiris erhöhen. Für den oberen Teil des Projektperimeters ist die Gemeinde Mels verantwortlich, für den unteren der Kanton St. Gallen.
Ufer und Brücken sind sanierungsbedürftig
Nebst der Hochwassergefahr waren der Zustand der Ufersicherungen und der Brücken weitere Projektauslöser. Diese sind teilweise stark sanierungsbedürftig. Gemeinde und Kanton müssten also zeitnah ohnehin viel Geld in die Erneuerung des Seez-Werks und die Verkehrswege investieren.
Dies zeigen die Zustandsbeurteilung und Massnahmenplanung aus den Jahren 2015 bis 2019 auf. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Erhöhung der Sicherheit und die Sanierung ganzheitlich zu betrachten und anzugehen. Die Vorarbeiten dazu haben vor zwei Jahren begonnen.
Inzwischen liegt ein Vorprojekt vor. Dieses wird mit einem Geschiebegutachten ergänzt. Zum Entwurf des Vorprojekts konnten sich interessierte Bürger an einem Workshop im März 2021 ein erstes Mal äussern.
Die dort eingegangenen Inputs wurden von der Gemeinde Mels und dem Projektteam geprüft und teilweise bei der Weiterbearbeitung des Vorprojekts berücksichtigt. Ein Teil der Vorschläge kann innerhalb des Hochwasserschutzprojekts nicht umgesetzt werden, da diese keinen direkten Zusammenhang mit den Schutzzielen haben.
Bevölkerung kann sich zum Vorprojekt äussern
Inzwischen liegt ein umfassendes Vorprojekt vor. Dieses wurde am Mittwoch, 8. Juni 2022, an einem Informationsanlass im Verrucano in Mels der Bevölkerung vorgestellt. Der Anlass war zugleich Auftakt der öffentlichen Mitwirkung. Diese dauert bis zum 8. Juli 2022.
In dieser Zeit können sämtliche Pläne und Gutachten auf der Gemeindeverwaltung Mels sowie auf der neu geschaffenen Website eingesehen werden. Die Bevölkerung ist eingeladen, ihre Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Anträge, Begründungen und Fragen via Webformular, per E-Mail oder auf dem Postweg einzureichen.
Im Herbst 2022 soll dann der Mitwirkungsbericht publiziert werden. Parallel zur öffentlichen Mitwirkung finden Vorprüfungen bei Kanton und Bund statt. Sobald die entsprechenden Berichte vorliegen, wird der Gemeinderat Mels den Grundsatzentscheid treffen, ob das Projekt weiterbearbeitet wird.
Aktuell werden die Investitionskosten auf rund 24 Millionen Franken geschätzt. Eine detaillierte Kostenberechnung wird bei der Ausarbeitung des Projekts erstellt. Es ist davon auszugehen, dass die Kosten zu rund je einem Drittel von Bund, Kanton und Gemeinde getragen werden. Der genaue Kostenteiler wird allerdings auch erst zu einem späteren Zeitpunkt erarbeitet.