Rechnung 2024: Stäfa hat besser abgeschlossen als budgetiert
Die Gemeinde Stäfa verzeichnet in der Jahresrechnung 2024 einen Ertragsüberschuss von 15,5 Millionen Franken. Das Budget sah einen Aufwandüberschuss vor.
Wie die Gemeinde Stäfa schreibt, weist die Jahresrechnung 2024 bei einem Aufwand von 172,2 Millionen Franken und einem Ertrag von 187,7 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 15,5 Millionen Franken aus. Ursprünglich war im Budget ein Aufwandüberschuss von 6,9 Millionen Franken vorgesehen.
Hauptverantwortlich für das deutlich bessere Ergebnis ist die gesetzlich vorgeschriebene systematische Neubewertung des Finanzvermögens, die per 1. Januar 2024 durchgeführt wurde und einen Buchgewinn von rund 12,6 Millionen Franken generierte.
Zudem erzielten die Grundstückgewinnsteuern Mehreinnahmen von etwa 4,65 Millionen Franken. Die allgemeinen Gemeindesteuern ergaben insbesondere durch höhere Einkommens- und Vermögenssteuern natürlicher Personen zusätzliche Einnahmen von rund 2,98 Millionen Franken gegenüber dem Budget.
Kosten für Pflegefinanzierung deutlich gestiegen
Einen signifikanten Mehraufwand von rund 3,3 Millionen Franken verzeichnete der Bereich Gesundheit, was auf markant steigende Pflegefinanzierungskosten der Kranken-, Alters- und Pflegeheime sowie der ambulanten Krankenpflege (Spitex) zurückzuführen ist.
Die Kosten für die Pflegefinanzierung ergeben sich auf der Basis des kantonalen Pflegegesetzes aus der Anzahl Pflegetage und den kantonalen Normtarifen. Veränderungen können durch die Gemeinden nicht beeinflusst, sondern nur möglichst gut antizipiert werden.
Um die laufenden Verpflichtungen zu decken und die Investitionsprojekte zu finanzieren, wurden kurzfristige Darlehen von 10 Millionen Franken aufgenommen. Die flüssigen Mittel wurden im Jahr 2024 von 24,5 Millionen Franken auf 11,7 Millionen Franken abgebaut.
Erfolgsrechnung und Investitionstätigkeit
In den meisten Bereichen der Gemeinde wie Finanzen und Steuern, Allgemeine Verwaltung, Bildung, Hochbau und Liegenschaften, Fürsorge sowie Kind, Jugend, Familie schliesst die Rechnung 2024 besser als budgetiert ab.
Lediglich in den Bereichen Gesundheit, Tiefbau und Sicherheit haben sich die Kosten gegenüber dem Budget erhöht. Die aktuelle Kostenentwicklung im beeinflussbaren Teil der Ausgaben kann als stabil und überschaubar beurteilt werden.
Die auf breiter Front angelaufene Investitionstätigkeit schlägt sich in der Liquidität nieder. Das geplante Investitionsvolumen von 21,4 Millionen Franken wurde überschritten, insgesamt wurden Nettoinvestitionen von 23,2 Millionen Franken realisiert.
Bilanz: Nettovermögen stieg auf 80 Millionen Franken
Das Nettovermögen (Finanzvermögen abzüglich Fremdkapital) nahm um eine Million Franken auf 80 Millionen Franken zu.
Aufgrund der Einwohnerzahl berechnet sich so ein Nettovermögen je Einwohner von 5295 Franken (Vorjahr 5245 Franken). Mit 145 Millionen Franken besitzt Stäfa ein beträchtliches Finanzvermögen, das sich per Ende Jahr 2024 im Wesentlichen auf 95,7 Millionen Franken Liegenschaften und Grundstücke, rund 36,2 Millionen Franken Forderungen und 11,7 Millionen Franken flüssige Mittel aufteilt.
Die Gemeinde verfügt zwar über ein solides Finanzvermögen, der Anteil an flüssigen Mitteln hat aber in den letzten zwei Jahren wesentlich abgenommen. Dies entspricht der Finanzstrategie des Gemeinderats mit der Steuerfusssenkung im Jahr 2023, um die überschüssigen liquiden Mittel abzubauen.
Die kurz- bis mittelfristige Liquiditätsplanung zeigt, dass im Jahr 2025 neues Fremdkapital auf dem Kapitalmarkt beschafft werden muss, um die laufenden Verpflichtungen zu decken und die Investitionsprojekte zu finanzieren.
