UHC Pfannenstiel verliert nach starkem Start gegen Ticino
Nach einer 3:0-Führung zur Spielmitte musste sich der UHC Pfannenstiel Ticino Unihockey mit 4:8 geschlagen geben. Die Tessiner nutzten ihre Chancen eiskalt aus.

Wie der UHC Pfannenstiel mitteilt, muss sich das Team im ersten Playoff-Halbfinal-Spiel nach einer 3:0-Führung zu Spielmitte Ticino Unihockey letztendlich mit 4:8 geschlagen geben.
Während es die Einheimischen in den ersten sehr souveränen 30 Minuten verpassten ihre Chancen konsequent zu nutzen, erhielten sie in der zweiten Hälfte von den Tessinern eine Stunde aus dem Lehrbuch in Sachen Effizienz.
Pfanni startet mit Playoff-Euphorie und früher Führung
Alles war angerichtet für eine Playoff-Party in der dreifach Kirchwies in Egg – über 400 Zuschauer, 40 Einlaufkinder, «Pausen-Showspiel» und zwei topmotivierte Teams. Der Start in die Partie war dann sehr intensiv und abwechslungsreich. Bereits in der dritten Minute hatte Pfanni zwei Topchancen durch Schläpfer, der eine 2:1-Situation vergab, und Ushiu, der im Slot den erfolgreichen Torabschluss verpasste.
Doch auch auf der Gegenseite wurde es brenzlig. Doch Pfanni-Hüter Weber vereitelte zwei Mal gegen den Tessiner Captain Monighetti. Das erste Mal jubeln konnten dann die Hausherren in der achten Minute. Luchsinger konnte aussen an der Banden das Zuspiel von Bier kontrollieren, zog unaufhaltsam in den hohen Slot und erwischte Ticino-Hüter Bechtiger mit einem Flachschuss zur 1:0-Heimführung.
Dieser Führungstreffer verlieh den Zürcher Oberländern zusätzliches Selbstbewusstsein und sie traten fortan spielbestimmend auf. Sie verpassten es jedoch die sich bietenden Chancen auch in Tore umzumünzen. So hatten Chlebda und Bier und Suter die Möglichkeit das Skore auszubauen.
Die Tessiner blieben aber mit ihren überfallartigen Gegenstössen stets gefährlich. So verpasste Mattia Tomatis am weiten Pfosten das offene Tor und Gervasoni scheiterte an Weber. So endete das Spiel mit einer verdienten Führung für das Heimteam.
Hafner vergibt Penalty, doch Pfanni bleibt am Drücker
Der Start ins Mitteldrittel war dann ganz im Sinne der lautstarken Heimfans. Keine Minute war gespielt, als Nideröst nach einem sehenswerten Bogenlauf den Ball zum 2:0 in die weite Torecke schlenzte. Gut drei Minuten später durchbrach Luchsinger die Tessiner Hintermannschaft und konnte nur noch regelwidrig am Abschluss gehindert werden.
Zum fälligen Penalty traf Hafner an, dessen Trick aber mirakulös von Bechtiger vereitelt wurde. Pfanni drückte aber weiter auf die Dreitore-Führung. In der 25. Minute parierte Bechtiger erneut gegen Hafner und eine Minute später war es Bartenstein, der einen abgefangenen Auslösungspass knapp über die Querlatte hinwegsetzte.
In der 28. Minute stellte Ticino-Trainer Tomatis seine Linien um und liess fortan alle Ausländer in derselben Linie auflaufen. Dies sollte sich aber vorerst nicht auszahlen. Einen schön herausgespielten Konter konnte Bechtiger zwar noch abwehren, doch den freien Ball spielte Luchsinger quer zum völlig freistehenden Suter, der zum 3:0 einschieben konnte.
Ticino schlägt zu und verkürzt auf 2:3
Pfannenstiel spielte nach wie vor sehr souverän und abgeklärt. Dies sollte sich aber fortan ändern. Die Südschweizer machten nun vermehrt Druck und kamen in der 33. Minute nach einem Freistoss durch Kainulainen dem ersten Treffer sehr nahe. Eine Zeigerumdrehung später war es dann soweit.
Nach einem Gegenstoss spielte Monighetti in den hohen Slot zu Gadoni, der zum 1:3-Anschlusstreffer traf. Dieser Treffer gab den Tessinern Aufwind. Bartenstein hatte in der 39. Minute nach einer 2:1-Situation die Möglichkeit den Gästen den Wind aus den Segeln zu nehmen, verpasste aber hauchdünn.
Den Schlusspunkt des Mitteldrittels setzte dann aber Ticino Unihockey. Nach einem eroberten Ball in der Pfanni-Zone spielte Surakka quer zu Dahlström, der mit einem Direktschuss zwölf Sekunden vor der Sirene das 2:3 erzielte. Ein Gegentreffer zu Unzeit und somit war das Spiel wieder offen.
Pfanni verliert den Faden
Pfanni musste nun im Schlussabschnitt wieder zu seinem Spiel finden, doch die Cleverness und Überzeugung schien irgendwie abhandengekommen zu sein. Die erste Chance hatte Surakka, der nach einer 2:1-Situation an Weber scheiterte. In der 43. Minute war es dann aber erneut der Finne Surakka, der die ihm zugestandene Zeit zu einem satten Abschluss unter die Querlatte nutzte – 3:3.
Pfanni bekundete in der Folge Mühe sich gute Chancen zu erarbeiten. Als in der 47. Minute Bär wegen übertriebener Härte auf die Strafbank wanderte, hatten die Tessiner die Möglichkeit erstmals in Führung zu gehen, doch das Pfanni-Boxplay agierte stilsicher und liess nur wenig zu. Doch elf Sekunden nach Ablauf der Strafe zappelte der Ball dennoch im Pfanni-Gehäuse.
Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung wurde Pfanni zum Verhängnis. Dahlström fand anschliessend mit viel Übersicht Monighetti am weiten Pfosten, der zur erstmaligen Gästeführung einschoss. Die Aufgabe für Pfanni wurde nicht einfacher, als Gervasoni in der 55. Minute nach einem weiteren Gegenstoss Weber eiskalt aussteigen liess und auf 5:3 erhöhte.
Pfanni bricht ein
Und als 25 Sekunden später nach einem Pfanni-Freistoss erneut ein Gegenstoss resultierte, den Alessandro Tomatis zum 6:3 verwertete, schien das Spiel definitiv auf Seite der Tessiner gekippt zu sein. Pfanni-Trainer Werner zog umgehend sein Time-Out ein und ersetzte Torhüter Weber durch einen sechsten Feldspieler.
Erneut war es der spätere Best Player Luchsinger, der die Hoffnungen nochmals in die Kirchwies zurückbrachte. Er verkürzte mit einem Schlenzer von der rechten Seite zum 4:6. Die Hoffnung währte aber nur 62 Sekunden. Ein Ballverlust in der eigenen Zone verwertete Surakka zum vorentscheidenden 7:4.
Den Schlusspunkt setzte dann 20 Sekunden vor Schluss Kainulainen mit dem 8:4. Der Finne drückte dem Spiel mit seinem vier Punkten den Stempel auf und war ein wesentlicher Faktor für den Sieg und somit das «Break» der Tessiner. Pfanni muss sich diese Niederlage aber dennoch zu einem grossen Teil selber zuschreiben.
In der ersten Spielhälfte traten die Einheimischen souverän auf und verpassten es trotz einer 3:0-Führung die zahlreichen Chancen noch effizienter zu nutzen. Nach dem beiden Treffern der Tessiner im Mitteldrittel wollte nicht mehr viel klappen und mal lud die Gäste teilweise geradezu ein Tore zu schiessen. So geht letztendlich auch der Sieg der Gäste komplett in Ordnung.
Nideröst sieht verpasste Chancen als Knackpunkt
Captain Nideröst zum Spiel: «Wir sind stark in die Partie gestartet und haben in den ersten 30 Minuten viel Druck gemacht, aber leider zu wenig aus unseren Chancen herausgeholt. Dadurch haben wir den Tessinern die Möglichkeit gegeben ins Spiel zurückzufinden, was sie konsequent genutzt haben.
Jetzt geht es darum die richtigen Schlüsse zu ziehen und alles daran zu setzen das zweite Spiel für uns zu entscheiden». Auch Suter sah es ähnlich: «Es war eine Wahnsinnskulisse, die uns mega gepusht hat.
Am Anfang konnten wir unseren Gameplan auch perfekt umsetzen, bis wir im Verlaufe des zweiten Drittels den Faden verloren haben. Spiel eins müssen wir also abhacken, aber wir sind zuversichtlich für die kommenden Spiele dieser Serie».
Für Pfanni geht es Schlag auf Schlag weiter. Am Sonntag, 16. März 2025, steht in der Arti e Mestieri in Bellinzona das zweite Spiel auf dem Programm. Den UHC Pfannenstiel wird ein wahrer Hexenkessel erwarten, dennoch werden sie voller Vorfreude, Überzeugung und Selbstbewusstsein ins Tessin reisen.