Hochwasserschutz Heimberg: Neue Anpassungen nötig
Die Hochwasserschutzprojekte in Heimberg müssen überarbeitet werden, da neue Messdaten eine Anpassung der Regenmengenberechnung erfordern.

Wie die Gemeinde Heimberg mitteilt, müssen die Hochwasserschutzprojekte «Chrebsbach, Loueligrabe/Grabehüsibach und Zulg» auf Anordnung des Bundes überarbeitet werden.
Hochwasserereignisse der letzten Jahre führen zu neuen Messresultaten bezüglich der anfallenden Regenmengen. Die Auswirkungen auf kommunale Projekte sind zum Teil gross.
Dimensionierung von Wasserbauprojekten
Für die Dimensionierung von Wasserbauprojekten werden die im Einzugsgebiet anfallenden Regenmengen aufgrund von statistischen Messreihen berechnet. Mittlerweile wurden die Messreihen infolge der Zunahme von Hochwasserereignissen überarbeitet, beziehungsweise die lange zurückliegenden Messreihen durch aktuellere ersetzt.
Dadurch erfolgt in der Regel eine generelle Zunahme um rund 35 Prozent der abzuleitenden Regenmenge. Bei der individuellen Bemessung werden neu verschiedenste Parameter wie Bodenbedeckung, Untergrund und so weiter berücksichtigt.
Zudem müssen nun verschiedene Berechnungsmodelle parallel berechnet, miteinander verglichen und plausibilisiert werden. Weiter wird ein sogenannter Klimazuschlag geprüft, bei dem auch eine weitere Zunahme von Extremereignissen als Sicherheitsfaktor dazugerechnet wird.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) ordnete aufgrund der Hochwasserereignisse im letzten Jahr die Überprüfung aller laufenden Wasserbauprojekte an. Die Überprüfungsergebnisse zu den hängigen Heimberger Wasserbauprojekten liegen inzwischen vor mit zum Teil grösseren Auswirkungen.
Chrebsbach-Projekt verzögert sich wegen neuer Regendaten
Beim Projekt «Hochwasserschutz und Revitalisierung Chrebsbach» führen die neuen Regendaten nahezu zu deiner Verdoppelung der künftig abzuleitenden Wassermengen. Eine Projektverzögerung ist unausweichlich, was unschön und bedauerlich ist.
Das Wasserbauprojekt wäre nach langer Projektierungszeit endlich fertig gewesen. Es hat die amtlichen Vorprüfungsverfahren positiv durchlaufen, verfügt über Akzeptanz bei den betroffenen Grundeigentümerschaften und hätte nun öffentlich aufgelegt werden können.
Mit der neu berechneten Zunahme der Regenmengen muss das Projekt von Grund auf überarbeitet werden, was zusätzliche Kosten und Zeit auslöst. Die Projektrealisierung verschiebt sich somit erneut.
Der Gemeinderat hat beschlossen, in einem ersten Schritt die Auswirkungen auf das aktuelle Projekt überprüfen zu lassen, um die notwendigen Anpassungen festlegen zu können. Gestützt auf diese Überprüfung sollen die Kosten neu veranschlagt werden.
Loueligrabe / Grabehüsibach
Beim Hochwasserschutzprojekt «Loueligrabe / Grabehüsibach» ist die Situation umgekehrt. Hier zeigen die Berechnungen mit den neuen Regendaten eine wesentliche Abnahme der abzuleitenden Regenmengen. Bei diesem Projekt kann von einer Kostenersparnis ausgegangen werden.
Bisher sind hierzu noch keine Planungskosten angefallen, weil die Projektierung erst jetzt gestartet wird. Die aktualisierten Regendaten für dieses Projekt werden zu keiner Verzögerung führen. In den kommenden Wochen werden zum Projektstart Terrainaufnahmen und Vermessungsarbeiten entlang der Bachläufe durchgeführt werden.
Zulg-Projekt: Anpassungen ohne Verzögerung
Beim Projekt «Hochwasserschutz und Längsvernetzung Zulg» führen die neuen Berechnungen ebenfalls zu einer Erhöhung der abzuleitenden Regenmengen. Die grösseren Regenmengen sollten jedoch innerhalb des vorliegenden Projekts lösbar sein.
Auch bei der Zulg werden die Arbeiten für das Bauprojekt erst jetzt in Angriff genommen, so dass die erforderlichen Anpassungen im Rahmen der ordentlichen Projektierungsarbeiten vorgenommen werden können. Es werden keine Auswirkungen auf den bisherigen Projektfahrplan erwartet.