Schule Oberdiessbach bekommt ein modernes Klassenzimmer

Die Schule Oberdiessbach verfügt jetzt über ein modernes Klassenzimmer mit einem System aus Bildschirm, Whiteboard und zwei normale Wandtafeln.

Klassenzimmer
Das digitale Klassenzimmer. - Text und Bilder: Rolf Blaser

Die Primarschule Oberdiessbach schreitet voran und rüstet Schulzimmer mit digitalen Wandtafeln aus. Wohl kaum eine Schule in der Region Bern-Ost verfügt über solch moderne Ausbildungsmittel.

Bisher kamen in der Primarschule Oberdiessbach Beamer zum Einsatz. Die Beamer kamen in die Jahre, erste Defekte traten auf. Die Schule überlegte sich, wie diese ersetzt werden sollen. Bei der Suche eines Ersatzes stiessen die Verantwortlichen auf die jetzige Lösung: Ein System mit einem Bildschirm, einem Whiteboard und zwei normalen Wandtafeln. Es ist mehr als eine Spielerei. Jeder digitale Inhalt kann im Nu auf den Bildschirm projiziert werden. Ob vom Handy, aus dem Internet, vom Lehrerpult oder sogar 3D-Objekte.

Der Touchscreen als Wandtafel

"Die digitale Tafel ist praktisch. Man kann Film, Ton, Arbeitsblätter oder andere Lehrmittel direkt an die Tafel projizieren", sagt Rolf Ogi, Leiter der Primarstufe Oberdiessbach. Wobei die Inhalte nicht über einen Beamer projiziert werden, sondern vom Computer am Lehrer:innenpult. "Das Neue dran ist, man kann das Projizierte direkt bearbeiten."

Der Tafelbildschirm funktioniert über einen Touchscreen. Zeigt also die Lehrerin eine Folie ab Computer, kann sie diese am Touchscreen bearbeiten oder ergänzen. Etwa so, als könnte man auf dem Bildschirm etwas einkreisen oder unterstreichen. Aber nicht nur das.

Raumschiff Schulzimmer

Nicht nur der PC am Pult der Lehrkraft ist mit der Tafel verbunden, auch ein sogenannter Presenter auf dem Pult. Dieser funktioniert wie ein digitaler Prokischreiber. Was man darunter legt, wird an der Tafel angezeigt. Das kann eine Karte oder ein Gegenstand sein. Weiter kann jedes digitale Gerät mit der Tafel verbunden werden. Seien es Laptops, Handys oder Tablets der Schüler:innen.

Die Verbindung klappt in beide Richtungen, das heisst die Lehrerin kann an der Tafel etwas schreiben, was wiederum auf den PC übertragen wird. Stünde die Anlage in einem Konferenzraum eines 5-Sternhotels, würde die Vorführung lediglich ein Schulterzucken auslösen. In einem Schulzimmer der Primarschule in Oberdiessbach versetzt es den Schreibenden ins Staunen.

Lehrpersonen zu Beginn kritisch

Die ersten digitalen Wandtafeln wurden im April in Betrieb genommen. Der Start sei geglückt, sagt Ogi. "Wir haben ein kritisches Kollegium, sie wollen keine Spielereien, sondern Sachen, die sie auch brauchen können.

Im Unterricht besteht keine Zeit zum 'Pröblen'. Deshalb waren sie kritisch." Für die Lehrpersonen wurden zwei Workshops eingerichtet, danach verwendeten sie die Tafel im Unterricht. "Das Feedback war sehr positiv. Das System ist recht einfach zu bedienen." Wie es die Schüler:innen empfinden, kann Ogi noch nicht beurteilen.

Klassen bereits ausgerüstet

Für die Primarschule Oberdiessbach scheint Digitalisierung eher Haupt- als Nebenfach zu sein. David Guggisberg berät die Primarschule bei der Informatik-Umstellung, er sagt: "Im Sommer 2019 wurden alle Schulkinder ab der 3. Klasse mit einem Notebook ausgerüstet. Ab der 7. Klasse kriegen die Schüler:innen ein persönliches Notebook. Dieses können sie nach der Schulzeit behalten. Die Schüler:innen oder deren Eltern müssen sich mit 200 Franken am Kauf beteiligen." Als im letzten Jahr die Kinder zuhause unterrichtet wurden, waren sie bereits fürs Homeschooling ausgerüstet. Mit der digitalen Wandtafel läutet die Schule nun den nächsten Schritt ein. "Bisher wurden sechs Zimmer digitalisiert, bis nach den Sommerferien sollen weitere sechs Zimmer folgen." Guggisberg ist zuversichtlich, dass auch dies gelingen wird.

Die digitale Wandtafel wird von der Firma Mobil Werke AG in Berneck installiert. Eine Installation kostet um die 13'000 Franken. Der Bildschirm (Diagonale 218 cm) läuft auf Android, der Computer mit Windows.

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