Endlich: Frauenteam Thun Berner-Oberland holt ersten Punkt
Im Kellerduell der AWSL trennen sich das Frauenteam Thun Berner-Oberland und der FC Rapperswil-Jona 2:2. Nach vier Minuten führen die Thunerinnen schon mit 2:0.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach sieben Niederlagen holt das Frauenteam Thun Berner-Oberland erstmals einen Punkt.
- Vom FC Rapperswil-Jona trennt sich das Team auswärts mit 2:2.
- Die beiden Tore der Gäste fallen in den ersten vier Minuten.
- Der FCRJ ist zwar stärker, die Thunerinnen zeigen aber eine sehr gute Moral.
Thuns Trainer Charly Grütter rieb sich nach vier Minuten die Augen und verstand die Welt nicht mehr. Sein Trainerkollege vom FC Rapperswil-Jona, Gerold Bisig, stand wie versteinert am Spielfeldrand.
Was war passiert? Bereits mit dem ersten Angriff führten die Thunerinnen mit 1:0, und nach dem zweiten Angriff – auf der Matchuhr standen etwas mehr als vier Minuten – da war das Skore bereits bei 2:0. Zwei Angriffe genügten und Thun Berner-Oberland erzielte bereits zwei Tore.
Thun-Trainer Grütter: «Bin selber erschrocken, was da passiert war»
Was geht da wohl im Kopf eines Trainers vor? Charly Grütter erklärt: «Ich bin selber erschrocken, was da passiert war. Vor allem wie mutig die Spielerinnen agierten und wie sie Vollgas gegeben haben.»
Doch dann musste der Thun-Trainer mitansehen, wie sein Team abbaute und den Gastgeberinnen je länger je mehr das Spieldiktat übergab. Das Resultat liess nicht lange auf sich warten: FCRJ-Stürmerin Magdalena Kaufmann war in der 29. Minute zur Stelle und schloss eine schöne Hereingabe von links mit ihrem ersten Tor an diesem Abend ab.
Mit einer Thuner 2:1-Führung ging es in die Pause. Beide Trainer gingen die Marschroute neu durch, den besseren Start hatten aber klar die Rapperswilerinnen. Sie hielten den Ball in ihren Reihen und versuchten, über die Flügel die Thuner Defensive zu knacken.
Das Manko der Gäste war rasch auszumachen: Sobald sie den Ball in den Reihen hatten, wurde es hektisch, die Pässe fanden die Mitspielerinnen nicht und wenn doch, dann war der Verlust schon fast vorprogrammiert.
Charly Grütter: «Uns fehlen die Spielerinnen, die den Ball halten können, die Ruhe ins Spiel bringen und dann auch den Ball in die Tiefe spielen. Und wenn dann auch noch die Kräfte schwinden, dann kommen die Fehlpässe.»
Rapperswil-Jona hadert etwas mit dem Remis
Ein Bilderbuchangriff des Rosenstädterinnen über die linke Seite führte in der 68. Minute zum höchstverdienten Ausgleich. Wieder war Magdalena Kaufmann zur Stelle und lenkte den Ball in Goalgetter-Manier an der Thuner Torfrau vorbei zum 2:2-Schlussresultat.
Am Schluss war Thun Berner-Oberland mit dem einen Punkt zufrieden – für Rappi hätte es das «volle Programm» sein müssen.
FCRJ-Doppeltorschützin Magdalena Kaufmann: «Nach diesem Spiel sind wir mit nur einem Punkt enttäuscht. Aber gut, dass wir endlich wieder zum Toreschiessen zurückgefunden haben. Darauf bauen wir für die nächsten Spiele auf.»