Oliver von Arx: Der Pilot und Wetterbeobachter von Obergösgen
Als Pilot ist die Wetterlage für den Obergösger Oliver von Arx massgebend. Auch privat behält er Petrus im Auge – mit einer Wetterstation im eigenen Garten.
Als Pilot ist das Wetter für Oliver von Arx stets ein zentrales Thema, welches ihn auch im Privaten Freude bereitet. Aus diesem Grund steht bei dem 53-Jährigen seit 2012 auch eine Wetteranlage im Garten.
«Interessant finde ich vor allem die Zahlen. Werte mit umliegenden Messgeräten vergleichen und Tendenzen analysieren», erklärt er. Das Wettermessgerät leitet die Daten jeweils direkt auf die Webseite des Obergösgers. Während des Lockdowns hat von Arx die Zeit genutzt, um die Homepage neu aufzubereiten: www.arxis.ch.
Gemäss Aussagen eines Bekannten greift auch die Solothurner Gebäudeversicherung teilweise auf die Homepage zurück: «Bei manchen Schadensfällen nützt ihnen die lokale Wetterlage in Obergösgen.»
Der Messapparat besteht aus zwei Teilen; im Garten in zwei Meter Höhe und auf dem Dach, etwa zehn Meter über dem Boden. Die Normen für Ort und Höhe der Messungen werden vom Wetterdienst vorgegeben.
-14 Grad im Dezember 2014
Oliver von Arx erklärt die Messdaten: «Im Garten werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck bestimmt. Auf dem Dach befindet sich der Windmesser. Daraus werden auch Taupunkt und Windchill Faktor (gefühlte Temperatur) berechnet.
Aufgezeichnet hat von Arx auch die bisherigen Rekorde. Die tiefsten Temperaturen erreichte Obergösgen am 29. Dezember 2014 mit -14.5 Grad. Besonders heiss war es am 7. August 2015 mit 39.7 Grad, wobei bei diesem Wert tendenziell noch rund 2 Grad abgezogen werden müssen. Den stärksten Wind verzeichnete von Arx am 3. August 2018 mit 90.1 km/h.
Für die Wissenschaft würde die Meteostation des Obergösger nicht ausreichen: «Dafür gelten strengere Vorschriften, beispielsweise müssen die Messungen auf einem Feld erfolgen. Für private Messungen reicht meine Anzeige allerdings aus.»
Obergösger Wetter immer im Blick
Als Pilot ist Oliver von Arx oft tagelang auf der ganzen Welt unterwegs. Diesbezüglich eignet sich die Wetterstation hervorragend, um die heimischen Temperaturen im Auge zu behalten.
Seine Ausbildung hat er 1991 gemacht, mittlerweile ist er auch in der Instruktion tätig. Fliegen ist schon sein Leben lang eine Passion: «Das Segelprevet habe ich als 17-Jähriger absolviert, mit 19 Jahren jenes für Motorflugzeuge. Mit meinem Beruf ist ein Bubentraum in Erfüllung gegangen.»
Wind und Wetter bestimmen den Alltag des 53-Jährigen auch im Cockpit. Die Verbesserung der Wettervorhersage in den vergangenen Jahrzehnten erleichtere den Flugverkehr allerdings um ein Vielfachs.
«Termische Gewitter, überwiegend im Sommer, haben noch immer den grössten Einfluss auf das Fliegen und kommen oftmals unvorhersehbar und überraschend. Gerade weil dann mit starken Windböen und unberechenbaren Windscherungen gerechnet werden muss.»
Obwohl Oliver von Arx schon durch manche Stürme geflogen ist, sei es bisher noch nie zu dramatischen Situationen über den Wolken gekommen. Hingegen hat er schon einige Landemanöver abgebrochen, um dann nach dem Durchstart, einen zweiten Anflug erfolgreich durchzuführen.
Wichtiger seien die Umstände auf dem Start- und Landeplatz. Ob Glatteis, Nebel, Schnee- oder Regenfällen – die Faktoren werden jeweils genaustens berechnet. Zudem kann der Pilot im Ernstfall jederzeit einen alternativen Flugplatz ansteuern.
Momentan ist es in Obergösgen 10 Grad mit 5.6 Millimeter Regen, wie die Obergösger Homepage zeigt. Oliver von Arx stellt auf Facebook allerdings im Vornherein klar: «Für das aktuelle Wetter bin ich nicht verantwortlich!»