Zollikofen

«Anders sehen» im neuen Pavillon des Schweizerischen Blindenmuseums

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Bern Nord,

Ende November wird in Zollikofen das Schweizerische Blindenmuseum «anders sehen» eröffnet. Projektleiterin Silvia Brüllhardt erklärt, was die Besucher erwartet.

Blindenmuseum
Silvia Brüllhardt ist Projektleiterin im Schweizerischen Blindenmuseum in Zollikofen. - zvg

Nau.ch: Wie weit ist der Neubau fortgeschritten? Welche Arbeiten müssen noch erledigt werden?

Silvia Brüllhardt: Der Pavillon, also der Neubau, ist fertig erstellt. Nun sind wir am Einbau der verschiedenen Museumsräume.

Nau.ch: Warum wurde ein Neubau notwendig?

Silvia Brüllhardt: Die Betriebsbewilligung des bisherigen Pavillons lief 2019 aus. Es wurde ein Ersatzbau geplant, der vollumfänglich mit Spendengeldern finanziert wurde.

Nau.ch: Was ist speziell am neuen Pavillon?

Silvia Brüllhardt: Der neue Pavillon ist mehr als doppelt so gross wie der bisherige. Ausserdem verfügt er über eine gedeckte Vorhalle, die zum Beispiel für Pausen genutzt werden kann.

Der Grundriss ist quadratisch und die vier Haupträume sind im Gegenuhrzeigersinn angeordnet. In der Mitte liegt ein Serviceblock mit Toiletten und Teeküche. Der Bau wurde durch die Architekten Rolf Mühlethaler Bern realisiert.

Blindenmuseum
Der Neubau des Pavillons ist inzwischen fertig. - zvg

Nau.ch: Wann wird das Museum eröffnet? Planen Sie ein spezielles Event für die Eröffnung?

Silvia Brüllhardt: Die Eröffnung wurde auf Ende November 2020 angesetzt. Wegen Covid-19 können wir aber keinen Eröffnungsevent veranstalten. Wir hoffen, dass wir im Frühsommer 2021 ein Eröffnungsfest nachholen können.

Ob wir dann im Dezember auch Besucher empfangen dürfen, hängt vom Entscheid der Regierung ab. In dieser schwierigen Situation können wir ausschliesslich Gruppen für Führungen, Workshops und Teamevent empfangen.

Nau.ch: Was erwartet die Besucherinnen und Besucher im Museum?

Silvia Brüllhardt: Im neuen Pavillon des Blindenmuseums werden die Besucherinnen und Besucher von sechs Videoporträts betroffener Menschen begrüsst. Das Foyer ist in Grau gehalten und soll die Einschränkung des Sehens auch für Sehende ein Stück weit nachempfindsam machen.

In der Dauerausstellung werden Sammlungsobjekte aus 200 Jahren Blindenpädagogik gezeigt. Zudem gibt es einen völlig abgedunkelten Raum. Dort erleben die Besucherinnen und Besucher ein Klangspiel. Dabei erzählt eine junge sehbehinderte Frau aus ihrem Alltag.

Auch wird es ein Atelier und eine Sonderausstellung geben. Im Atelier stehen Arbeitstische mit Materialien und Informationen zur Selbsterfahrung und Wissensvertiefung zur Verfügung.

Der Rundgang wird mit der Sonderausstellung abgeschlossen. Dort gewinnen die Besucherinnen und Besucher näheren Einblicke in das Leben von Betroffenen.

Blindenmuseum
So orientieren sich die Besucherinnen und Besucher im Museum. - zvg

Nau.ch: Mit welchen Gefühlen, mit welchem Lernerlebnis sollen die Besucherinnen und Besucher das Museum wieder verlassen?

Silvia Brüllhardt: Die einzigartige Kombination von Ausstellung, Dunkelraum mit Audioerlebnis, Atelier für Workshops und Sinneserfahrungen bietet allen Besuchenden ein spezielles Erlebnis.

Vor allem die Selbsterfahrung wirkt nachhaltig und macht tiefere Einsichten möglich. Die vielfältige Informationsvermittlung erlaubt einen selbstbestimmten Museumsbesuch.

Barrierefrei und Audioguides

Das Blindenmuseum ist barrierefrei. Es stehen Audioguides zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Schweizerischen Blindenmuseums «anders sehen».

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