Der Volleyballclub Münchenbuchsee - ein Verein wie eine Familie
Der Volleyballclub Münchenbuchsee ist ein grosser, familiärer Verein. Präsident Benjamin Guazzini spricht über sportliche Fortschritte und das Coronavirus.
Der Volleyballclub Münchenbuchsee hat 180 Mitglieder. Ein grosser Verein, in dem selten nur wenig oder gar nichts los ist. Seit dem 13. März durfte wegen des Coronavirus nicht trainiert werden, das Vereinsleben stand still.
Doch seit letzter Woche ist klar, dass Trainings in Kleingruppen wieder möglich sind. Benjamin Guazzini, Präsident des VBCM sagt: «Wir haben uns sehr gefreut, endlich wieder mit dem Volleyballspielen anzufangen», so Guazzini.
Die Freude herrschte jedoch nur kurz. «Die Gemeinde hat uns informiert, dass die Hallen bis voraussichtlich Anfang Juni lediglich den Schulen, jedoch nicht den Vereinen zur Verfügung steht.»
Trübsal blasen? Gibt es nicht!
Guazzini könne den Entscheid der Gemeinde aufgrund der zusätzlichen Hygienemassnahmen und eines engen Durchgangs der Turnhalle nachvollziehen, hätte sich jedoch einen Einbezug der Hauptnutzer gewünscht.
Doch beim VBCM wird nicht Trübsal geblasen. Momentan wird nach alternativen Trainingsmöglichkeiten gesucht. «Wir prüfen, ob wir in Kleingruppen die Beachvolleyballfelder des Freibad Münchenbuchsee nutzen dürfen. Zudem starten wir diese Woche mit virtuellen Athletiktrainings, wo uns per Video-Chat ein Physiotherapeut zum Schwitzen bringt.» sagt Guazzini.
Neue Partner gesucht
Das Coronavirus hatte auch andere, sportliche Auswirkungen: «Die Meisterschaft wurde per sofort abgebrochen und das spannende Rennen um den NLB-Meistertitel blieb aus. Auch der Danke-Event für ehrenamtliche Einsätze musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden», sagt Guazzini.
Auch finanziell werde es wegen des Coronavirus etwas unsicherer für den Verein: «Die entgangenen Einnahmen durch Eintritt und Buffet sind verkraftbar, jedoch ist unklar, wie sich die Situation auf das lokale Gewerbe und somit auf unsere Sponsoren auswirkt.»
Ende Mai laufen die ersten Sponsorenverträge des VBCM aus – und die Gefahr besteht, dass diese nicht mehr erneuert werden. «Die Sponsoren machen rund 1/3 unseres Budgets aus», sagt Guazzini.
«Ein paar Ausfälle können wir abfedern, aber um längerfristig unsere Ziele zu verfolgen, benötigen wir neue Partner.» Bislang hat noch niemand den Vertrag gekündigt, ein Sponsor jedoch ging Konkurs.
«Ein weiterer Meistertitel wäre in greifbarer Nähe gewesen»
Trotz allem kann der VBCM auf eine sehr erfolgreiche Meisterschaft zurückblicken. «Fast alle Teams sind in den Top 3!», freut sich Guazzini. Lediglich in der NLB konnte die Saison nicht zu Ende gespielt werden. «Bei den Damen NLB zählt der Stand der Qualifikationsrunde. Schade, denn ein weiterer Meistertitel wäre in greifbarer Nähe gewesen», sagt Guazzini.
In der Regionalliga wurden alle Auf- und Abstiegsspiele sowie die Barrage- und Ligameisterturniere abgesagt. «Er herrschte grosse Unsicherheit, ob alle fünf aufstiegsberechtigen Teams aufsteigen dürfen. Nach rund einem Monat war dann klar, dass vier aufsteigen können.»
Benjamin Guazzini sagt: «Wir hatten Glück, dass die Meisterschaft in der Regionalliga bei Abbruch abgeschlossen war. Möglicherweise hätte der Regionalverband die Saison sonst, analog der Nationalliga, nicht gewertet und wir hätten auch keine Aufsteiger.»
Trainerinnen und Trainer gesucht!
Momentan sucht der VBCM auch nach Spielerinnen und Spieler sowie nach einer Trainerin oder einem Trainer. «Wir suchen Spieler auf allen Stufen, besonders jedoch bei den NLB Damen sowie in den 1. Liga Teams beider Geschlechter. Aber auch in anderen Teams haben wir noch Plätze frei.»
Da Ende April das Trainer-Duo Sarah und Gustavo Meyer für die NLB verpflichtet werden konnte, gilt es nun noch das Traineramt des Erstliga-Damenteams zu besetzten. «Ein Trainer oder eine Trainerin muss ein Teamplayer sein, Sozialkompetenz und Volleyballerfahrung haben. Aber das Wichtigste ist, dass er oder sie zum Verein passt.»
Seit 14 Jahren aktiv dabei
Benjamin Guazzini, 37 Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Uettligen. Dass ihm der VBCM passt, hat er vor 14 Jahren gemerkt.
Seit fünf Jahren ist er nun Präsident und spielt in der 1. Liga. «Das Tolle am VBCM ist, dass wir trotz vieler Mitglieder eine sehr familiäre Atmosphäre haben. Ich denke, so etwas gibt es nicht bei jedem Verein.»
Als Guazzini das Präsidium übernahm, waren die Aufgaben im Verein auf wenigen Schultern verteilt. «Heute haben wir einen siebenköpfigen Vorstand und verteilen unter allen Vereinsmitgliedern 27 Ämtli», sagt Guazzini.
«Ich bin besonders stolz darauf, dass wir kein einziges leeres Ämtli haben. Wir ziehen am gleichen Strang – und es zeigt mir, dass wir als Verein auf dem richtigen Weg sind.»