Gemeindebibliothek Münchenbuchsee: Am Puls der Literatur
Kürzlich ist die Gemeindebibliothek umgezogen. Leiterin Susanne Kocherhans erzählt vom Umzug und den spannendsten Krimi-Tipps für den Herbst.
Die Bibliothek in Münchenbuchsee ist vor rund einem Monat umgezogen. Neu befindet sich die Bibliothek in einem der «Drillinge» gleich beim Bahnhof.
Die «Drillinge» sind moderne Überbauungen und kaum zu übersehen. Im Erdgeschoss hat die Bibliothek nun einen neuen Standort.
Er ist lichtdurchflutet und offen, bietet eine Ecke für Kinder und Jugendliche, eine Kaffee- und Tee-Ecke, mehrere Leseinseln zwischen Krimis und Romanen sowie automatische Ausleihsysteme.
Gemeindebibliothek: Der Drilling überzeugte
Susanne Kocherhans leitet die Bibliothek seit 2017. Sie sitzt zwischen Bücherregalen und erzählt vom Umzug: «Vor rund eineinhalb Jahren wurde klar, dass wir umziehen müssen.»
Das Mietverhältnis zwischen der Gemeinde und dem Vermieter sei gekündigt worden. Neben politischen Diskussionen wurde auch die Standortsuche zum Thema.
«Ich war schon etwas in Panik», sagt Kocherhans. «Es ist nicht einfach, einen neuen Ort für eine Bibliothek zu finden.»
Verschiedene Orte wurden geprüft, jener im Drilling überzeugte am meisten. Passende Grösse, zentraler Standort, modern.
Nur Parkplätze fehlen noch. Momentan werde dafür eine Lösung gesucht, so Kocherhans.
Das Internet macht Konkurrenz
Mitte August begann dann der Umzug. Rund 20'000 Medien, darunter Bücher, Filme und CD’s, mussten verpackt werden.
«Wir mussten zum Glück keine einzige Kiste schleppen», lacht Susanne Kocherhans. Dank moderner Umzugsboxen auf Rollen wurde das Unterfangen vereinfacht.
Bibliotheksleiterin Kocherhans nahm den Umzug auch zum Anlass, im Bestand auszumisten. Vor allem Sachbücher wurden aussortiert.
«Sie sind schnell nicht mehr aktuell», so Kocherhans. «Und das Internet macht uns Konkurrenz.»
Jugendecke wird peppiger
Viele Kundinnen und Kunden würden es jedoch sehr schätzen, ein Buch in der Hand zu haben. Bei den Jugendlichen sieht das jedoch anders aus.
«Wir merken schon, dass Jugendliche eher weniger zum Buch greifen», sagt Susanne Kocherhans. «Sie lesen anders und digital.»
Um diese Altersgruppe trotzdem auf die Bibliothek und ihr Angebot aufmerksam zu machen, arbeitet Kocherhans unter anderem mit Schulen zusammen.
«Ich überlege mir momentan, auch die Jugendecke in der Bibliothek etwas aufzupeppen und ‹gluschtig› zu machen.»
Am Puls der Literatur
Und natürlich sind Bücherbegeisterte in der Bibliothek am richtigen Ort. Susanne Kocherhans zählt sich selbst dazu.
«An meinem Beruf gefällt mir vor allem, dass ich am Puls der Literatur bin», sagt sie. Sie weiss, welche Bücher gerade auf den Bestsellerlisten stehen und sie kennt die Vorlieben ihrer Kundschaft.
«Ausserdem können die Kundinnen und Kunden auch ihre Bücherwünsche bei mir deponieren», so Kocherhans.
Gschichte-Chischte für die Kleinsten
In der Gemeindebibliothek finden auch Veranstaltungen statt. Wegen des Coronavirus musste viel verschoben oder abgesagt werden.
Inzwischen finden wieder vereinzelte Events statt. Beispielsweise die Gschichte-Chischte mit Regina Messer für Kinder ab drei Jahren.
Denn für Susanne Kocherhans geht es in einer Bibliothek nicht nur ums Lesen. «Es geht auch ums Soziale, um den Austausch mit anderen», sagt sie.
So arbeitet sie auch mit verschiedenen Vereinen des Dorfs zusammen und organisiert gemeinsame Anlässe.
Schweizer Krimis sind empfehlenswert
Nun, wo die Temperaturen in den Keller sinken und die Couch und eine Tasse Tee locken, hat Susanne Kocherhans Bücher-Tipps für den Herbst in petto.
«Beispielsweise die Biografie von Daniel Koch, über seine Zeit beim Bundesamt für Gesundheit», sagt sie. Ausserdem boomen gerade Schweizer Krimis.
«Die Krimis von Christine Brand oder Esther Pauchard sind zu empfehlen.»