Moosseedorf

Moosseedorf verzichtet auf die «Spartageskarte Gemeinde»

Nau.ch Lokal
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Bern Nord,

Wie die Gemeinde Moosseedorf informiert, hat der Gemeinderat, gemäss einer sorgfältigen Abwägung, beschlossen, auf die «Spartageskarte Gemeinde» zu verzichten.

Moosseedorf
Gemeindehaus in Moosseedorf. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Die beliebte «Tageskarte Gemeinde» erlaubte es der Moosseedorfer Bevölkerung bis anhin, zum Tagespreis von 37 Franken auf dem Geltungsbereich des Schweizer Generalabonnements (GA) den öffentlichen Verkehr zu nutzen.

Das Angebot der «Tageskarte Gemeinde» wird durch Entscheid des zuständigen Branchenverbandes «Alliance Swiss Pass» per Ende Januar 2024 aufgehoben.

In Moosseedorf können die Tageskarten noch bis zum 30. November 2023 bezogen werden – aktuell stehen vier Tageskarten zur Verfügung.

Als Nachfolgelösung stellt der Branchenverband ab 1. Januar 2024 ein neues Angebot bereit.

Wichtige Änderungen im Überblick

Die «Spartageskarte Gemeinde», die exklusiv von Gemeinden und Städten angeboten werden können. Das Angebot umfasst ein schweizweites Gesamtkontingent pro Tag.

Im Gegensatz zum bisherigen Angebot erfolgt der Verkauf nur noch am Schalter der Gemeinde. Ein Online-Verkauf ist nicht mehr möglich.

Einzig die Verfügbarkeit der Tickets kann im Internet abgerufen werden.

Die «Spartageskarte» ist neu personalisiert, was bedeutet, dass der Name und Vorname sowie das Geburtsdatum des Käufers am Schalter erfasst werden müssen.

Gründe für Verzicht auf neues Modell

Die Gemeinde Moosseedorf verzichtet nach einem sorgfältig abgewogenen Entscheid des Gemeinderats auf die Umsetzung des neuen Modells.

Preiserhöhungen für Halbtax-Inhaber sowie Personen ohne Halbtax, insbesondere bei kurzfristigem Kauf, und die Komplexität des neuen Preismodells sind einige der massgeblichen Faktoren. Auch die begrenzte Verkaufsprovision für die Gemeindeverwaltung spielte eine Rolle in dieser Entscheidung.

Die Preiserhöhung für alle Personen mit und ohne Halbtax – eine Person ohne Halbtax, die kurzfristig (ein bis neun Tage vor der Reise) kauft, zahlt in der zweiten Klasse neu mehr als den doppelten Preis (Franken 88.– statt bisher Franken 37.–) ist einer der massgeblichen Faktoren.

Auch das komplexere Preismodell (statt Einheitspreis neu acht Preisstufen) und zu geringe Verkaufsprovision für die Gemeindeverwaltung zählt dazu.

Gemeinderat bedauert, aber entscheidet richtig

Dagegen spricht auch die aufwändige Verkaufsabwicklung und massiv längerer Beratungs- und Verkaufsprozess am Schalter der Gemeindeverwaltung (Abklärung Halbtax, Abklärung Klasse, Preisfestsetzung, einzelne Aufnahme der persönlichen Daten aller Reisenden, Versand der Tickets aufs Handy).

Zudem bedeutet das ein Rückschritt in der Digitalisierung, da kein Online-Verkauf möglich ist.

Die Verfügbarkeit eines nahezu identischen Angebots über die «Schweizerische Bundesbahnen» (SBB) und die SBB-App mindert die Exklusivität.

Der Gemeinderat bedauert diesen Schritt, stuft ihn aber aufgrund der Abwägung aller Faktoren als richtig ein.

Andere Schweizer Gemeinden lehnen neue Lösung ebenfalls ab

Mit dieser Haltung ist die Gemeinde Moosseedorf nicht allein. Auch weitere Schweizer Gemeinden und Städte lehnen die Umsetzung der neuen Lösung aus ähnlichen Beweggründen ebenfalls ab.

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