Grosses Spektakel: Uster verpasst Happy End gegen Meister
Der UHC Uster liefert gegen Zug United ein spannendes und torreiches Spiel, verliert jedoch nach starkem Beginn und mehreren Chancen im Schlussdrittel mit 6:10.
Wie der UHC Uster mitteilt, war es ein «Grand Spectacle» an diesem Samstagabend im Théâtre de Buchholz. Die Partie UHC Uster gegen Zug United präsentierte zwei äusserst offensiv ausgerichtete Teams auf der erstmals mit dem neuen mobilen Sportboden ausgelegten Bühne und enthielt zumindest bis Anfang des Schlussdrittels auch ein grosses Spannungsmoment. Leider vergassen die Drehbuchautoren, das Schauspiel mit einem Zürcher Oberländer Happy End abzuschliessen.
Gleich vorneweg: Das Resultat von 6:10 zuungunsten des UHC Uster täuscht doch etwas. Es basiert darauf, dass dem Heimteam das Abschlussglück im dritten Spielabschnitt komplett abhandengekommen war; insbesondere Johannes Wilhelmsson, Pascal Schmuki und Timon Anderegg konnten nach dem Schlusspfiff davon ein Liedchen singen.
Dabei waren die Zürcher Oberländer alles andere als schlecht in den letzten Spielabschnitt gegen den Meister gestartet. Coach Simon Meiers Massnahme, angesichts des 6:7-Rückstands zur zweiten Pause die Kräfte auf zwei personell neu zusammengestellte Blöcke zu konzentrieren, schien Wirkung zu zeigen.
Uster verpasst den Ausgleich – Zug erhöht auf 8:6
Ted Nivestam und Daniels Jānis Anis hatten in der ersten Minute nach Wiederanpfiff Möglichkeiten zum Ausgleich; in weiterer Folge verpasste Topscorer Pascal Schmuki diesen zweimal nur knapp. Es war deshalb sicher ein Knackpunkt, als in der 45. Minute der Zuger Christen die Ustermer Verteidigung auf der linken Seite überlaufen und mit dem 8:6 für sein Team erstmals in dieser Begegnung ein Seite mit zwei Treffern in Front schiessen konnte.
Die Zürcher Oberländer steckten allerdings nicht auf und erspielten sich bis zur Schlusssirene noch mehrere gute Torchancen: Ins Netz fielen die Bälle allerdings nur noch auf Ustermer Seite; im letzten Fall in das von Goalie Nicola Brütsch bereits für einen sechsten Feldspieler verlassene Gehäuse.
Zug nutzt frühe Überzahl zur Führung
Bereits das erste Drittel bot insbesondere dem Publikum auf den Rängen ein tolles Spektakel; eigentlich hätte man an diesem Abend auf den Zuschauerrängen noch einen nachträglichen Eintritts-Sonderbatzen eintreiben können. Zug United, in der bisherigen Hinrunde erst mit einer Niederlage (nach Penaltyschiessen) zu Buche stehend, wollte gleich zu Beginn den Standpunkt als Tabellenleader klarstellen und setzte da Heimteam gleich von Beginn an in dessen Platzhälfte fest.
Unterstützt wurden die Zentralschweizer dabei noch durch eine nach nur 74 Sekunden von den Referees gegen Usters Captain Tobias Ledergerber mit dem Verdikt Stockschlag ausgesprochenen Strafe, welche die Gäste zur frühen Führung nutzten. Nur acht Sekunden, nachdem die Ustermer zu Beginn der sechsten Spielminute in Person von Anderegg einen Freistoss direkt vor dem Zuger Torraum zum Ausgleich hatten verwerten können, lagen die Zentralschweizer dank eines Schusses Nilsberths durch viele blau-weiss wie auch schwarzbesockte Beine vor Brütsch hindurch wieder voran.
Drei Tore in den letzten Minuten
Es war dann Loris Murer, der sich zweieinhalb Zeigerumdrehungen später ein Herz fasste, für Zug-Keeper Schälin wohl etwas überraschend einfach mal abzog und das 2:2 erzielte. In den letzten zweieinhalb Minuten vor dem ersten Pausentee folgten noch drei weitere Treffer.
36 Sekunden nach dem dritten Torerfolg des Meisters setzte Marcel Arnet zu einem Sondereffort an, ergatterte sich einen in Richtung Zuger Platzhälfte abgeprallten Ball, wobei er sich spurtstärker als der Zuger Captain Mock erwies, und hatte dann auch noch die Nerven, Schälin sehenswert auszuspielen. Die Krönung war dann der Weitschusstreffer Joris Hänselers keine Minute darauf zur erstmaligen Ustermer Führung.
Auch in der Startphase des zweiten Drittels waren es wieder die Zuger, die Usters Brütsch mehrmals prüften und dabei zweimal erfolgreich waren. Zur Spielhälfte lagen dann aber bereits wieder die Zürcher Oberländer in Führung, nachdem Anderegg im Nachsetzen und der Ex-Zuger Noel Knüsel mit einem tollen Schlenzer aus der Drehung Schälin hatten bezwingen können.
Leider drehte der Wind dann wieder zugunsten des Gastes, der mit einem eher glücklichen Treffer und einem schnell gespielten Konter den 7:6-Pausenstand und damit letzten Endes bereits auch das Gamewinning Goal besorgen konnte.