«InstaCop» der Stadtpolizei Uster bleibt online
Nadia Placereani ist seit März auf Instagram vertreten. Nach erfolgreicher Pilotphase nimmt die Beamtin der Stadtpolizei Uster online den regulären Dienst auf.
Seit Anfang März 2020 nimmt die Ustermer Jugendpolizistin Nadia Placereani ihre Follower virtuell mit in ihren Polizeialltag. Der Instagram-Account der 34-Jährigen zählt seit der Lancierung des Pilotprojekts bereits über 1'600 Abonnenten.
Anfang Woche gibt die Stadtpolizei Uster nach einer Evaluierung bekannt, dass das Projekt weitergeführt wird.
Stadtpolizei Uster klärt auf
Bei Jugendlichen ist die Online-Aktivität heute besonders ausgeprägt. Dies sowie eine parlamentarische Anfrage im Zusammenhang mit niederschwelliger Jugendberatung sorgte dafür, dass die Stadtpolizei Anfang Jahr den Instagram-Dienst aufnahm.
«Wir haben gemerkt, dass das Projekt gut ankommt und einen Mehrwert generiert», so Nadia Placereani.
So erklärt die Beamtin zum Beispiel, wie die Polizei Marihuana von CBD unterscheiden kann. Des Weiteren zeigt sie, welches Material sie jeweils dabei hat oder wie man sich zu Zeiten von Corona korrekt verhält.
Auf der Plattform sollen Jugendliche ausserdem direkt mit der Polizistin in Kontakt treten können. Dafür wird vor allem die Funktion der Direktnachricht genutzt. «Zu Themen wie Drogen und Alkohol bekommen wir viele Anfragen.»
Auch mit anderen Instagram-Polizisten ist Nadia Placereani in regem Austausch. In der Schweiz gibt es mehrere Polizeikorps, die ebenfalls auf Instagram vertreten sind. «Ich bekomme zudem Anfragen von Kollegen aus Deutschland oder gar den USA.»
«In Fahndung könnte ich nicht mehr»
Obwohl eine öffentliche Inszenierung immer auch Angriffsfläche bietet, hat Nadia Placereani bisher keine negativen Erfahrungen mit dem Projekt gemacht. «Natürlich wird Kritik angebracht, aber das ist auch wünschenswert. Bis jetzt ist alles immer anständig und respektvoll formuliert worden.»
Als «InstaCop» wurde die Jugendpolizistin im Dienst schon mehrmals erkannt. «In die Fahndung könnte ich jetzt nicht mehr», schmunzelt sie.
Noch mehr Inhalte zu Prävention
Nach erfolgreicher Beendigung der Pilotphase stellt sich nun die Frage, wie sich das Projekt künftig weiterentwickeln soll.
Besonders im Bereich der Prävention wolle man noch mehr Inhalte produzieren.
«Ziel ist sicherlich, vermehrt auch Jugendliche ab 13 Jahren anzusprechen.» Die Mehrheit der Abonnenten sei derzeit zwischen 18 und 34 Jahre alt.
Dafür andere Kanäle wie TikTok oder Snapchat zu bedienen, ist derzeit nicht in Planung. «Wir sind aber offen für allfällige Erweiterungsmöglichkeiten.»