Kunst

Kunst am Bau: Uster kombiniert Kunst mit Umweltschutz

Nau.ch Lokal
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Greifensee,

Das Kunstprojekt «Ins Blaue» in Uster sorgt für den Erhalt des «Moorbläulings» und sensibilisiert für den Schutz des Naturgebiets am Seerestaurant.

Der Zellweger Park in Uster.
Der Zellweger Park in Uster. - Nau.ch / Manuel Walser

Wie die Stadt Uster mitteilt, hat sie für das neue Seerestaurant in Niederuster einen Wettbewerb für Kunst am Bau durchgeführt. Eingeladen wurden drei Künstlerinnen und Künstler.

Die Jury entschied sich für das Projekt «Ins Blaue» von Ursula Palla. Ihr Werk wird an der Schifflände mit einer kleinen Emaille-Plakette eher bescheiden auftreten. Es wird aber Grosses bewirken: Das Kunstbudget wird zu einem grossen Teil für die Pflege und den Erhalt des Lebensraums eines bedrohten Schmetterlings investiert.

Die Ausgangslage für Kunst am Bau beim Seerestaurant ist eine Herausforderung: Unterschiedliche Bedürfnisse treffen auf knappem Raum aufeinander, und zahlreiche Bau- und Gewässerschutz­auflagen müssen befolgt werden.

Das Budget für das Kunst-Projekt beträgt gemäss den Baukosten anteilsmässig 27'000 Franken. Die Stadt Uster lud die Künstlerinnen Monica Ursina Jäger und Ursula Palla sowie den Künstler Kilian Rüthemann zum Wettbewerb ein.

Ein grosser Gedanke zeigt sich in etwas Kleinem

Die Jury kürte das Projekt von Ursula Palla zum Siegerprojekt. «Ins Blaue» ist ein besonderes Werk, weil es hauptsächlich unsichtbar ist. Ursula Palla legt eine imaginäre Spur vom Seerestaurant zum Ried.

Dort lebt der Kleine Moorbläuling, ein vom Aussterben bedrohter Schmetterling. Das Weibchen kann ihre Eier nur in die Blütenknospen des Lungenenzians ablegen, der ausschliesslich im Ried wächst.

Folglich kann der Moorbläuling ohne Ried nicht überleben. Deshalb wird die Künstlerin das Budget grösstenteils in den Erhalt und die Pflege der Riedwiesen investieren. Lediglich eine kleine Emaille-Plakette wird das Kunstprojekt an der Schifflände repräsentieren. Dieses ist in Farbe und Struktur vom Moorbläuling inspiriert, dessen Flügel in verschiedenen Blautönen schimmern.

Die Künstlerin nimmt mit ihrem Werk Bezug auf das Konzept der «Sozialen Plastik» von Joseph Beuys. Ihr Werk sensibilisiert für die Komplexität und Verletzlichkeit des Naturschutzgebiets und leistet einen Beitrag für dessen Erhalt. «Ins Blaue ist ein grosser Gedanke, der sich subtil in etwas Kleinem materialisiert», urteilte die Jury in ihrem Bericht.

Öffentlicher Austausch mit der Künstlerin

Das Werk wird bis zur Eröffnung des Seerestaurants im Herbst 2025 realisiert. Am 25. Juni 2025 findet ab 19 Uhr an der Schifflände ein Künstlerinnengespräch mit Ursula Palla statt. Dabei werden auch die beiden anderen Wettbewerbseingaben ausgestellt.

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